13. März 2024

Rezension [Hörspiel]: "The Quest - Die längste Reise" von Melanie Raabe

 


Titel: The Quest - Die längste Reise
Autorin: Melanie Raabe
Verlag: Der Hörverlag
Preis: 11,95€
Dauer: 4h 10m

Ich liebe Hörbücher. Und Hörspiele. Aber manchmal kann ich mich nicht entscheiden, was ich lieber mag. Die Hörspiele für Erwachsene sind definitiv in der Unterzahl und trotzdem finde ich es immer toll, wenn mehrere Sprecher einen unterhalten und in eine authentische Geschichte entführen. Hintergrundgeräusche, verschiedene Stimmen und Musik machen für mich gute Hörspiele aus. Und um ein solches handelt es sich definitiv bei „The Quest“ von Melanie Raabe. Normalerweise bin ich nicht im Thriller- oder Krimigenre unterwegs. „The Quest“ würde ich ersterem zuordnen und eines kann ich vorweg nehmen: Es wird spannend…und etwas gruselig! Und auch für Neulinge im Thrillergenre ist beste Unterhaltung garantiert.


Paul ist verschwunden. Eigentlich war der leidenschaftliche Journalist nur drei Wochen in einem Kurhotel zur Recherche. Doch als ihn seine Lebensgefährtin Alice vom Zug abholen will, taucht er nicht auf.
Alice‘ Anrufe laufen ins Leere, Paul versäumt das vielleicht wichtigste Interview seiner Karriere. Und das Hotel behauptet, er sei schon vor Tagen abgereist.
Schließlich checkt Alice selbst dort ein. Sie findet heraus, dass in den vergangenen Jahren gleich mehrere Personen seit ihrem Aufenthalt in dem Hotel nicht mehr aufgetaucht sind. Was ist dort geschehen? Mit all diesen Menschen – und mit Paul? Und welches Geheimnis verbindet die sonderbar undurchschaubaren Hotelgäste?

Der Anfang des Hörspiels „The Quest“ ist ein kleines bisschen verwirrend. Aber das soll definitiv so sein. Für mich hat einiges erst am Ende Sinn ergeben und deswegen muss ich der Autorin schon einmal mein Kompliment aussprechen. Melanie Raabe hat eine spannende und etwas skurrile Geschichte erschaffen, in der sie alle Fäden in den Händen behalten und am Ende sinnvoll zusammengeführt hat. So passt beispielsweise die Stimme der Erzählerin, für die eine ältere Frau gewählt wurde, erst sehr spät ins Bild. Aber am Ende dachte ich eben: „Ach, klar!“ Solche Momente ergeben sich innerhalb der Geschichte immer wieder und das hat mir gut gefallen. Es zeigte mir, dass „The Quest“ definitiv durchdacht ist. Ob das gleichzeitig heißt, dass die Story logisch ist, kann ich gar nicht genau sagen. Trotzdem ist sie nicht unlogisch.
Da ich nicht spoilern will, kann ich an dieser Stelle das große Geheimnis von „The Quest“ natürlich nicht verraten. Im Grunde geht es um eine junge Frau, die herausfinden will, was mit ihrem Lebensgefährten geschehen ist, nachdem er in einem Kurhotel im Schwarzwald verschwunden ist. Gerade der Anfang der Geschichte ist super spannend. An dieser Stelle sucht Alice (die übrigens eine bemerkenswerte, wenn auch nicht unbedingt sympathische Protagonistin ist) nach Paul. Er ist einfach verschwunden und sie kann ihn nicht erreichen. Niemand hat etwas von ihm gehört. Die Atmosphäre im Hörspiel ist zu Beginn sehr düster und mysteriös. Alles ist seltsam und deswegen sehr spannend. Doch dann erreicht Alice Paul plötzlich. Er ist also eigentlich nicht verschwunden. Doch er ist verändert. Und er verändert sich immer weiter und zwar so sehr, dass Alice beschließt, selbst in den Schwarzwald zu reisen. Das Wort „seltsam“ passt nicht nur zu den Geschehnissen rund um Paul. Es beschreibt auch die meisten Gäste des Hotels. Irgendetwas geht vor sich, das merkt Alice schnell. Warum fragt man sie, ob sie „eine von uns“ sei und wer klopft nachts immer wieder an eine Wand. Wer ist „der Doktor“ und wer der unbekannte Dauergast, den scheinbar nie jemand sieht? Es stellen sich unzählige Fragen, von denen eine spannender ist als die nächste.
Melanie Raabe hatte mich sehr schnell in ihre Welt gezogen und ich war gefesselt. Die gelungene Aufarbeitung der Geschichte als Hörspiel tut ihr übriges. Gerade die leise Hintergrundmusik macht viele Szenen schaurig. Es gibt eine Vielzahl an Sprechern, die wirklich einen guten Job machen. Ich dachte beim Hören mehrfach, dass die Geschichte nicht wie eine Realityserie gesprochen ist, bei der man sofort merkt, dass geschauspielert wird. Nein, die Sprecher reagieren im Gespräch alle sehr natürlich und dadurch wird die Geschichte authentisch. Die Figuren selbst sind (wie die Geschichte auch) skurril. Alice ist eine interessante Protagonistin, die aber eine recht aufwühlende Vergangenheit hat. Ich konnte mich nicht mit ihr identifizieren und ich hätte definitiv nicht wie sie gehandelt. Aber warum auch. Alice ist mutig, manchmal etwas rücksichtslos und willensstark. Ihr Freund Paul ist ebenfalls ein Freigeist, der mir in den Flashbacks aber sehr gut gefiel. Alle Hotelgäste sind eher merkwürdig, wofür es natürlich einen Grund gibt. Und den herauszufinden, macht Alice sich zur Aufgabe. Diese Aufgabe meistert sie.
Ob man mit der Auflösung und der Bedeutung von „The Quest“ einverstanden ist, muss jeder Hörer selbst wissen. Ich fand das Konzept wirklich spannend! Allerdings wäre es nichts, was ich jemals ausprobieren wollen würde. Auf keinen Fall. Und ich hoffe wirklich, dass es sich nur um eine fiktive Sache handelt. Ansonsten würde ich nachts wahrscheinlich nicht mehr so ruhig schlafen können.
Ihr merkt also: Die Geschichte lässt einen nicht mehr wirklich los. Ich habe viel über die Handlung von „The Quest“ nachgedacht und die Geschichte bleibt einfach im Gedächtnis. Ich habe mich super unterhalten gefühlt. Allerdings hatte der Spannungsbogen schon einen Knick, als Alice herausfindet, was „The Quest“ ist. Die Geschichte bleibt zwar spannend, wendet sich aber einer zweiten Handlung zu, die ich als nicht ganz so interessant empfand.
Jeder der Sprecher macht seine (und ihre) Sache toll! Es ist unglaublich, wie viele Personen an diesem Hörspiel beteiligt waren. Doch in meinen Augen hat sich dieser Aufwand gelohnt. Die Figuren sind alle sehr verschiedene und durch die Stimmen sind die unterscheidbar. Dieser Durchblick ist auch nötig, um die Geschichte zu verstehen.

Mir hat „The Quest“ wirklich gut gefallen und vor allem habe ich mich unglaublich unterhalten gefühlt. Die Geschichte von Alice und Paul ist spannend und ganz sicher ungewöhnlich. Das Seltsame und Skurrile ist wohl das Reizbare an dieser Geschichte. Ich selbst konnte mich mit vielen Dingen von „The Quest“ nicht identifizieren und musste deswegen eine gewisse Distanz zur Handlung bewahren. Trotzdem ist die Geschichte spannend, etwas gruselig und wirklich, wirklich gut gemacht! Deswegen vergebe ich insgesamt vier Sterne und kann jedem Hörspielfan dieses seltsame Hörspiel nur ans Herz legen.


  

2. März 2024

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #80

Hallo ihr Lieben!

Jaaaa...es ist März. Huch. Für das SuB-Interview bin ich also verdammt spät dran. Aber ich finde, ich habe mich in den letzten Monaten ja auch halbwegs gefangen, daher darf mir auch mal ein Ausrutscher passieren ;) Zumindest hoffe ich, dass mein standhafter SuB mit verzeihen kann. Natürlich habe ich wie immer Gründe (aka Ausreden), warum ich erst jetzt zum Posten komme :'D Aber kommt, mein einer Grund ist gut: Mein Sohn ist Anfang der Woche ein Jahr alt geworden *.* Es ist unglaublich, dass der Kleine nun schon ein Jahr lang bei uns ist. Die Floskel "Die Zeit vergeht so schnell" stimmt einfach viel zu sehr - vor allem, wenn man selbst älter wird. Der Geburtstag wurde natürlich ausführlich zelebriert und es kam viel Besuch. Insgesamt war es ein toller Tag und der Kleine hatte viel Spaß beim Zerreißen des Papiers. Die Geschenke im Papier waren aber auch ganz gut. Er hat nun auch schon seine ersten Schritte gemacht. Es geht also alles seinen Weg (im wahrsten Sinne des Wortes ;) ).
Ansonsten geht es mir wunderbar. Ich war im Februar eine ganze Weile krank, das ist aber nun endlich überstanden. Also mache ich fleißig Sport, gebe Training, verbringe Zeit mit meiner Familie und lese auch immer mal wieder. Besonderes zu berichten, gibt es also nicht. Aber da ich bei diesem Post sowieso nie im Fokus stehe, leite ich jetzt über zu demjenigen, der einfach immer etwas zu berichten hat. Mein SuB Karli freut sich sicher schon, von seinen letzten sechs Wochen zu erzählen. Los geht's!

Schaut auch gern bei den beiden schönen Blogs von Melli und Vanessa vorbei, die die Aktion "Mein SuB kommt zu Wort" ganz wunderbar begleiten!


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo ihr lieben Buchmenschen! Schön, dass ich mich auch noch melden darf. Julia ist fast zwei Wochen zu spät dran, was wirklich frech ist. Aber immerhin komme ich noch an die Reihe. Und der Februar hat ja bekanntlich auch weniger Tage als jeder andere Monat, daher ist meiner Besitzerin vielleicht nochmal zu verzeihen. Ich habe schließlich ein großes Herz ;)
Die Frage ist natürlich, ob es auch groß bleibt, nachdem ich die erste Frage des Interviews beantwortet habe. Für mich persönlich ist das ja auch immer die schlimmste Frage. Im letzten Monat war ich angewachsen und zwar auf 145 Bücher. Danach ist Julia etwas ganz Schlimmes passiert. Ich weiß nicht, ob ihr das auch kennt. Aber sie hat ganz plötzlich meinem Stapel vier weitere Bücher hinzugefügt, die schon seit Jahren bei uns stehen. Allerdings gehören sie Julias Mann und auf einmal wurde ihr klar, dass sie diese Bücher ja auch irgendwann nochmal lesen möchte. Das war natürlich Pech für mich und bedeutete zunächst einen großen Zuwachs. Trotzdem kann ich von Erfolgen berichten. Denn mein aktueller Stand ist in Ordnung. Statt zu wachsen, bin ich nämlich geschrumpft und bin nun 142 Bücher groß. Whoop whoop. Wo steigt die nächste Party?

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Die Pflege läuft eigentlich recht zufriedenstellend, wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt. Julia hört fleißig ihre Hörbücher und schafft im Monat dann auch derzeit mindestens drei Printbücher (oder Ebooks). Das ist wirklich eine gute Quote, wenn ich die letzten Jahre so bedenke.
Ich kann euch auch gar nicht so viel Neues zeigen, da ich bis auf die vier hinzugefügten "alten" Bücher nur ein neues Hörbuch beherberge. Bei den "alten" Büchern handelt es sich um Teile von James Bond. Julias Mann liest sie ganz gern im Urlaub und meine Besitzerin selbst hatte bisher nur die ersten vierzehn Bände gelesen, die noch aus der Feder von Ian Fleming selbst stammten. Jetzt hat sie letzten Monat aber den ersten Band der Bondreihe gelesen, der nicht vom Originalautor stammt, nämlich "Colonel Sun". Er hat ihr gefallen. Und deswegen zeige ich euch stellvertretend Band 16 der Bond-Reihe. Neben diesen Büchern kam noch das Hörspiel "The Quest" von Melanie Raabe zu mir. Julia ist schon beinahe fertig und findet es wirklich interessant, spannend und gruselig. So viel also zu meinen neuen Schätzen.





3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Das letzte Buch, das mich verlassen hat, wurde vor ungefähr einer Stunde beendet. Dabei handelte es sich um das Ebook "Fischbrötchen und Schokoküsse" von Jane Hell. Es war ein Buch, das Julia einmal umsonst heruntergeladen hatte und das seit nicht ganz einem Jahr bei mir war - glaube ich. So genau weiß ich das nicht mehr. Aber eine SuB-Leiche war es definitiv nicht. Das Buch war ganz nett. Keine tiefgehende Lektüre, aber eben ein nettes Setting und eine halbwegs vorhersehbare Handlung. Julia kann sich gut vorstellen, dass es für einen Ostesee-Urlaub genau die richtige Lektüre ist :)



4. Lieber Karli, hast du Bücher auf deinem Stapel, bei denen es sich NICHT um Übersetzungen handelt?

Puh, schon wieder bei Frage vier. Verrückt. Bevor ich zu den Originalsprachen komme, muss ich kurz überprüfen, ob Julia ein Challenge-Buch gelesen hat. Hat sie nicht. Auch wenn sie sich den fünften Teil der "Chroniken der Unterwelt" herausgelegt hatte. Dann las sie nämlich doch James Bond. Ts. 
Allerdings kann ich berichten, dass sie noch heute den nächsten "Bridgerton"-Teil anfangen wird, nämlich "Ein hinreißend verruchten Gentleman". Die Aufgabe wurde also FAST erfüllt.
Nun also zu Büchern, die nicht als Übersetzung bei mir liegen. Gute Frage. Das wären auf jeden Fall die paar Englischen, die ich beherberge, zum Beispiel "Heartless" von Marissa Meyer. Und um einen deutschen Vertreter zu benennen, zeige ich euch auch noch "Leinsee" von Anne Reinecke. Da die Autorin auf Deutsch schreibt, handelt es sich hierbei auch nicht um eine Übersetzung. Ist vielleicht ein bisschen getrickst. Aber auch nur ein bisschen ;) Ich bin gespannt, ob Julia eines dieser beiden Bücher lesen wird. Sagen wir es so: Unwahrscheinlich. :'D


Und damit bin ich für das Februar-Nachhol-Interview auch schon wieder fertig. Das ging heute halbwegs schnell. Aber das Wetter ist heute auch so schön, dass ich Julia auch nicht ewig an den PC fesseln darf. Gleich wird noch mit dem Hund gegangen (Achtung, Hörbuch dabei hören!) und dann sollen Ostereier mit dem Kleinen aufgehängt werden. Dabei werde ich auf jeden Fall auch zusehen ;) Und ich freue mich schon jetzt, dass ich in weniger als drei Wochen (wehe, wenn nicht!) wieder am Start bin. Genießt den März bis dahin!

Alles Liebe,
euer Karli


Da hat Karli ja jetzt schon den Tagesplan verraten. Aber das macht nichts, denn ich freue mich sehr auf den sonnigen Nachmittag mit meinem Sohn, dessen Mittagsschlaf jetzt beendet wird ;) Und ich werde mich natürlich bemühen, das Interview im März pünktlich zu führen ;)

Schmückt ihr auch für Ostern?


Liebst,
euer Julia



22. Februar 2024

Rezension [Hörbuch]: "Love Game" von Lynn Painter

 


Titel: Love Game
Autorin: Lynn Painter
Verlag: der Hörverlag
Preis: 17,95€
Seiten: 336
Dauer: 8h 2min

Lynn Painter sorgte im letzten Jahr überraschend für eines meiner Jahreshighlights und zwar mit „Mr. Wrong Number“. Dieses Buch war so unerwartet witzig, voller Romantik und Prickeln und einfach nur toll. Deswegen horchte ich sofort auf, als ich sah, dass ein neuer Roman von ihr im Genre Romance erscheint. „Love Game“ musste unbedingt angeschafft werden. Wie auch bei „Mr. Wrong Number“ griff ich zur Hörbuchversion, die durch die beiden verschiedenen Sprecher besonders liebevoll gemacht ist. Aber meine Erwartungen waren hoch, denn ich freute mich unglaublich darauf, von Hallie und Jack unterhalten zu werden. Hohe Erwartungen sind immer schlecht. Aber in diesem Fall wurden sie vollauf erfüllt, „Love Game“ ist ein grandioses Buch!


Als Hallie Piper aus dem Hotelzimmer eines One-Night-Stands schleicht, wird ihr klar: Es ist Zeit, erwachsen zu werden. Und weil dazu eine Beziehung gehört, meldet sie sich bei einer Dating-App an. Diese schlägt Hallie ausgerechnet Jack Marshall vor, den Mann, mit dem sie besagte Nacht verbracht hat. Jack ist nicht nur extrem sexy, sondern bringt sie auch zum Lachen. Aber er kann nicht der Richtige sein, schließlich hatte er sich gerade erst von seiner fast Verlobten getrennt, als es zu der heißen Nacht mit Hallie kam. Also gibt sie ihm via App eine Abfuhr. Aber die beiden schließen trotzdem Freundschaft, und es kommt zu einer Wette: Wer zuerst die Liebe findet, gewinnt. Blöd nur, dass sie ihre Zeit lieber miteinander verbringen als mit der Suche nach Traumpartnern ...

Das Buch hält alles, was der Klappentext verspricht. Denn ich finde, dieser macht wirklich neugierig und Lust auf mehr. Hallie ist eine interessante Protagonistin. Sie ist eigentlich ziemlich tough, hat aber mit allen Selbstzweifeln zu kämpfen, die jeder von uns kennt. Bin ich gut genug? Warum klappt es mit der Liebe nicht? Sollte ich lieber noch mehr arbeiten? All diese Fragen bringen Hallie völlig aus dem Konzept, obwohl sie eigentlich ein so lustiger und optimistischer Mensch ist. Und so kommt es auch, dass sie am Ende einer Hochzeit, auf der sie ausgeholfen hat, mit dem Bruder der Braut im Bett landet. Dass sie Jack noch einmal wiedersehen würde, war so nicht zu erwarten. Doch durch die Zufallsbegegnung auf der App bleiben die beiden eben doch in Kontakt und es entwickelt sich eine tolle Freundschaft. Beide daten, was das Zeug hält, denn schließlich will jeder die Wette für sich gewinnen.
Dass sie sich ineinander verlieben ist natürlich vorprogrammiert, aber die Autorin gestaltet den Weg dahin wirklich toll. Jack steht Hallie als starker männlicher Protagonist in nichts nach. Er ist erfolgreich, sexy und selbstbewusst. Seine einzige Schwäche ist wohl, dass er die Liebe zu sehr erzwingen will. Zusammen haben die beiden Charaktere unglaublich viel Spaß und das färbt auch auf den Hörer ab. Denn ich habe wirklich oft mitgeschmunzelt und bei vielen Dialogen die Mundwinkel verzogen. Hallie und Jack passen toll zueinander und die Chemie stimmt einfach. Zum Ende des Buches hin kommen auch einige prickelnde Szenen. Diese sind nicht ganz so explizit, wie sie vielleicht sein könnten, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Genauso passt es gut zur Geschichte.
Nebencharaktere müssen eigentlich nicht erwähnt werden. Auch wenn Hallies Mitbewohnerin spannend und ihr bester Freund irgendwie süß ist, sind doch weder Ruthie noch Chuck so richtig wichtige Charaktere. Beide haben allerdings tolle Macken, die einem im Gedächtnis bleiben. Das ist dann auch die einzige Kritik, die man „Love Game“ vielleicht vorwerfen kann. Ich persönlich störe mich nicht daran, weil ich beim Lesen und Hören einfach nur unterhalten werden will, wer aber kritischer ist, merkt schnell, dass Hallie und Jack relativ stereotypisch sind. Sie haben zwar beide Charakterschwächen, aber oberflächlich betrachtet, haben beide gute Jobs und sehen umwerfend aus. Aber gut.
Der Schreibstil von Lynn Painter ist wunderbar. Sie macht den Perspektivwechsel zwischen Jack und Hallie immer gut deutlich und das Erzählen bleibt trotzdem flüssig. Ein großer Pluspunkt des Hörbuchs ist natürlich, dass es zwei Sprecher hat. Hallies Parts werden von Chantal Busse gesprochen und Jacks Anteile von Jesse Grimm übernommen. Beide haben angenehme Stimmen, die gut zur jeweiligen Figur passen. Beide lesen auch sehr gut und die Redeanteile sind auch nicht unverhältnismäßig. Hier gibt es einfach eine tolle Mischung und auch die beiden Sprecher haben irgendwie einen Draht zueinander, sodass man ihnen die Geschichte abnimmt.

Ich habe ehrlich gesagt alles an „Love Game“ genossen und war traurig, als das Hörbuch schon vorbei war. Die Handlung ist stringent und total unterhaltsam. Der Witz kommt nie zu kurz und die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt von Anfang an. „Love Game“ macht einfach Spaß und deswegen bewerte ich es auch mit fünf Sternen. Das Hörbuch kann ich wirklich nur empfehlen, denn Busse und Grimm entführen euch gekonnt in Hallies und Jacks Welt. Und die ist wirklich unterhaltsam.



17. Februar 2024

Rezension [Hörbuch]: "Sirens - Das Leuchten der Magie" von Maike Voß



 

Das Meer ist voller Geheimnisse. Kein Wunder also, dass so viele Fantasy-Geschichten genau dort spielen. Und unter all diesen Geschichten findet sich natürlich auch immer der Mythos um Meerjungfrauen oder auch Sirenen. Maike Voß hat sich nun diesen Stoff zu eigen gemacht und heraus kam „Sirens – Das Glühen der Magie“. Sirenen, eine toughe Protagonistin und ein Bad Boy, der sich als Prinz herausstellt: Das Hörbuch scheint alles zu haben, was es braucht, um großartig zu sein. Und obwohl mir die Geschichte gefallen hat, gibt es durchaus Schwächen.


Regan Seaborn ist einundzwanzig, liebt das Wasser und verdammt gute Musik. Doch seit dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern führt sie ein Leben auf der Flucht. Ihre letzte Station ist London, und auch wenn Regan klar ist, dass sie nicht lange wird bleiben können, fühlt sie eine gewisse Verbundenheit mit der Stadt. Dann taucht eines Abends der umwerfend gut aussehende Penn in ihrem Leben auf und stellt es gehörig auf den Kopf. Widerwillig fühlt sie sich mehr und mehr zu dem charmanten Bad Boy hingezogen, doch Penn ist nicht nur auf einen sexy Flirt aus. Er ist der Prinz der Artaga, mächtiger Sirenen, und Regan die letzte Überlebende einer alteingesessenen Sirenenfamilie. Und nun brauchen die Artaga ihre Hilfe ...

Vielleicht liegt es an meinen Erwartungen, dass ich nach dem Hören von „Sirens – Das Glühen der Magie“ etwas enttäuscht bin. Warum waren meine Erwartungen also hoch? Der Klappentext spricht ja eigentlich für sich. Allein die Kombi aus „Bad Boy/Prinz“ hat mich persönlich ziemlich gereizt. Hinzu kommt das wunderschöne Cover. Nach beiden Aspekten beschloss ich also, dass ich dieses Hörbuch einfach hören musste. Ich habe es nicht bereut, so viel vorweg. Aber im Nachhinein gibt es doch einige Dinge, die mich etwas gestört haben.
Insgesamt hat die Autorin sich ein ziemlich solides Grundgerüst für ihre Geschichte gebaut. Regan ist eine junge und dynamische Protagonistin, die viel Selbstbewusstsein hat. Sie war mir am Anfang unglaublich sympathisch. Allein, dass sie in ihrer ersten Szene einen One-Night-Stand süß aus ihrer Wohnung verabschiedet, ließ mich meine Mundwinkel nach oben ziehen. Regan ist cool, ich denke, so lässt es sich sagen. Zumindest am Anfang. Denn vor allem im Mittelteil und am Ende hat sie mich doch ganz schön genervt. Denn in diesem Handlungsabschnitt macht sie sich einfach viel vor, ist naiv und wechselt dauernd ihre Meinung. Deswegen muss ich Regan insgesamt als etwas ambivalenten Charakter bezeichnen. Nichtsdestotrotz ist sie die wichtigste Figur für die Geschichte. Die zweite wäre dann Penn, der Prinz der Artaga. Die Artaga sind ein Schwarm von Sirenen, die durch die Herrscherin eines anderen Schwarms quasi bedroht werden. Aber nicht nur die Artaga sind in Gefahr wenn Setaria, die Königin der Nox, die Macht der Sieben Weltmeere entfesselt, sondern die gesamte Menschheit. Dies soll durch ein Ritual verhindert werden. Es scheint also viel Verantwortung auf den Schultern der Artaga zu liegen und das überträgt sich auf Regan und Penn. Aber Penn ist ein deutlich entspannterer und meiner Meinung nach ehrlicherer Charakter als Regan. Anfangs scheint er wirklich ein Player zu sein, als „Bad Boy“ hätte ich ihn allerdings zu keinem Zeitpunkt beschrieben. Penn ist unglaublich gutaussehend, clever, durchtrainiert und verliebt sich natürlich unsterblich in Regan. (Etwas overflächlich, oder?) Er macht ihr auch eigentlich nie etwas vor, aber trotzdem findet Regan immer wieder ein Haar in der Suppe. Insgesamt hat mich das Beziehungs-Hin-und-Her zwischen den beiden irgendwann gestört. Das war mir zu viel und zu gekünstelt. Dabei haben beide zusammen wirklich Potenzial und sind ein tolles Paar. Das müsste eben nur Regan auch erkennen...
Ein weiterer Charakter, der erwähnt werden muss, ich der kleine Wasserdrache Shen. Shen ist so niedlich und wirklich die lustigste in der ganzen Geschichte. Humor hat „Sirens – Das Glühen der Magie“ übrigens eine ganze Menge. Und der größte Vertreter davon ist eben Shen. Ich habe ihre schlechten Filmvergleiche wirklich geliebt. Und es sagt wohl auch irgendwie etwas über mich aus, dass ich alle Paare, mit denen Shen Regan und Penn vergleicht, kenne….oder? Shen uns Regan haben wirklich tolle Konversationen und damit wären wir bei einer absoluten Stärke des Buches. Die Autorin kann auf jeden Fall schreiben und gerade die Dialoge sind sehr spritzig. So entsteht ein schöner Fluss für den Leser oder in meinem Fall den Hörer.
Am Schreibstil liegt es also keinesfalls, dass ich finde, dass das Buch Potenzial verschenkt hat. Meiner Meinung nach ist die Handlung zum Beispiel zu langatmig. Es dauert ewig, um das Training für das Ritual abzuschließen und vom Beziehungsdrama habe ich ja bereits gesprochen. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Handlung im Mittelteil vorhersehbar ist. Das ist sie allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, denn am Ende hat Maike Voß mich dann doch noch mal überrascht. Trotzdem finde ich, dass manche Details zu sehr ausgearbeitet und andere nicht aufgeklärt wurden. Wieso zum Beispiel musste die entführte Artaga in der Innenstadt ganz öffentlich „ausgestellt“ werden? Nur Abschreckung? Das war mir dann etwas zu plump. Die Handlung folgt aber trotzdem einem roter Faden, der eben ein paar kleine Abbiegungen macht und länger ist, als er sein müsste.
Das Ende hat mich wie gesagt positiv überrascht. Überrascht hat mich auch, dass das Buch so viele Sexszenen hat. Zwischendurch dachte ich wirklich, die Autorin könnte sich nicht entscheiden, ob sie einen Fantasy- oder New-Adult-Roman schreiben wollte. Und danach dachte ich dann, „Warum nicht?!“ Wieso sollten nicht auch in einem Fantasyroman viele explizite Sexszenen sein? Ich finde es zwar mutig, aber auch cool. Ob die Häufigkeit jetzt nötig gewesen wäre…darüber könnte man sich wieder streiten.
Kommen wir zuletzt zur Sprecherin des Hörbuchs, Martha Kindermann. Sie kann sehr gut lesen und hat für Regan eine tolle Stimme. Ich konnte ihre Stimme wirklich sofort mit der Protagonistin in Verbindung bringen. Allerdings versucht Kindermann den einzelnen Figuren sehr unterschiedliche Stimmfärbungen zu geben. Bei Penn klappt das auch sehr gut und wirklich großartig ist Shen gesprochen. Aber dann wird es leider etwas komisch. Viele Stimmen driften schon irgendwie ins Dümmliche oder Lächerliche ab (Bsp. Carlos) oder sind etwas bedeutungsschwanger (Penns Vater). Abgesehen von den drei Charakteren gefiel mir Kindermanns Art die Figuren zu interpretieren leider nicht so gut.

Meine Rezension klingt jetzt insgesamt ziemlich negativ, aber ich muss betonen, dass mir das Hörbuch insgesamt gefallen hat. Besonders Penn und Shen haben mein Herz erobert und gerade das Ende kommt überraschend und sorgt für Spannung und Lust auf Teil zwei! Zuvor gibt es meiner Meinung nach aber zu viele Längen, zu viel Beziehungsdrama und die Sprecherin war mir auch oft too much. Deswegen konnte ich die tolle Fantasygeschichte mit solider Idee nicht immer genießen. Ich vergebe deswegen 3,5 Sterne.


22. Januar 2024

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #79

Hallo ihr Lieben!

Und endlich bricht das neue Jahr auch für meinen SuB Karli an. Denn heute darf er sich auch endlich wieder zu Wort melden. Wir sind immerhin nur ein paar Tage zu spät und daher noch vollkommen im Zeitplan ;) Aber bevor Karli das Wort ergreift, hier noch ein paar Worte zu meinem Jahresstart.
Im Grunde ist alles wunderbar. Wenn es das kleine Wörtchen "wenn" nicht gäbe. Es wäre wunderbar, wenn nicht gerade meine gesamte kleine Familie inklusive kleinstem Erdenbürger Corona hätte. Wenn es nicht einen weiteren ernsten Krankheitsfall in der Familie gäbe. Ja, und wenn das Wetter in Bremen endlich mal besser wäre. Ich denke, das sind genug der "Wenns" und genug getrübte Laune. Immer positiv bleiben! 
Denn abgesehen von diesen drei Dingen ist das Jahr gut gestartet. Mein Mann und ich sind sehr ruhig und schön in 2024 angekommen und ausnahmsweise hatte er gleich zu Jahresbeginn eine Woche frei. So konnten wir als Familie Schwimmen gehen, auf einen Indoor-Spielplatz und einfach Shoppen und die Zeit genießen. Außerdem habe ich viele Freundinnen schon wieder gesehen und habe tatsächlich auch die Ehre in diesem Jahr Trauzeugin zu sein. Hui :) Es kommt also vieles auf mich zu. Ganz nebenbei startet die Hip Hop-Vorbereitung, da die Saison im Mai beginnt. Es gibt also viel zu tun. Etwas kurz kommt da mal wieder das Lesen...tja...traurig, aber wahr. Und deswegen wird Karli euch jetzt erzählen, wie schlecht es denn wirklich im die Bedürfnisse meines SuBs steht. Los geht's, Karli :)


Schaut unbedingt auf den zwei schönen Blogs von Melli und Vanessa vorbei. Beide betreuen diese Aktion so liebevoll, dass ich ihnen unglaublich dankbar bin!


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo ihr alle! Tja, um die erste Frage direkt zu beantworten. Es steht natürlich schlecht. Und das, obwohl das Jahr wirklich gerade erst gestartet ist. Aber auch der Grund ist ganz einfach. Julia ist immer noch am rereaden. Ihr erinnert euch vielleicht, dass sie Ende des Jahres im absoluten "Panem-Fieber" feststeckte. So richtig rausgekommen ist sie auch immer noch nicht. Und obwohl ein anderes Buch und zwei Hörbücher bisher eingestreut wurden, liest sie im Moment noch einmal den dritten Band der Reihe. So kommen wir hier nicht voran! Ich sage ihr das andauernd...aber auf mich hört hier ja niemand. Ich hoffe einfach, dass Julia bald aus dem Panem-Fieber erwacht und sich dann den vielen neuen Buchaufgaben widmet, die auf sie warten ;)
Im Moment ist die ganze Familie hier krank, wie ihr eben schon gehört habt. Deswegen kann meine Besitzerin dem Kleinen grade auch nicht vorlesen, da er eben noch nicht wieder alleine spielen kann. Schnüff. Immerhin geht sein Fieber nach fast einer Woche langsam zurück. So kleine Menschlein leiden zu sehen, kann ich wirklich nicht gut ab. Wären hier wieder alle gesund, würde Julia immerhin bald ein Buch beenden, aber so...naja...hoffen wir einfach, dass 2024 noch bessere Wochen bereithält als die aktuellen :P
Denn nun muss ich der Wahrheit ja ins Auge blicken. Im letzten Monat war ich so stolz und sogar nur 142 Bücher groß. Ob man es glaub oder nicht, aber Julia hat sich im Januar sogar Bücher bestellt. Und dank dieser Neu- und sehr wenigen Abgängen bin ich derzeit 145 Bücher groß. Tja. 

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Die Pflege läuft gerade nicht überragend, aber vom Dahinsiechen kann ich zum Glück noch nicht reden. Wie gesagt...diese Rereads machen mich echt fertig. Aber immerhin gibt es nur drei Bücher von den 'Tributen von Panem'. Ich bin also bald erlöst. Dann kommen da aber noch die Neuzugänge, von denen ich heute sogar mal vier zeige.




Die meisten hier gezeigten (Hör-)Bücher sind Rezensionsexemplare. Allerdings gibt es da auch eine Dopplung. Und die betrifft "Check & Mate. Zug um Zug zur Liebe" von Ali Hazelwood. Julia hat dieses Hörbuch verschlungen und war so unglaublich süchtig, dass sie sich nun auch das Taschenbuch bestellt hat. Verrückt, ich weiß. Deswegen ist das hier gezeigte Hörbuch schon gar nicht mehr bei mir, dafür ist aber das Paperback eingezogen. Auch eine interessante Strategie, wenn ihr mich fragt. Bei diesem Bucheinkauf kam auch "Icebreaker" mit in den Warenkorb. Meine Besitzerin hatte das Buch als es rauskam in den Stores gesehen, aber nicht wirklich Interesse gehabt. Irgendwie hat dieser ganze Romcom-Kram sie nun aber doch gecatcht und siehe da...schon bin ich wieder gewachsen. In diesem Zusammenhang darf ich dann auch "Love Game" von Lynn Painter vorstellen. Ein Jahreshighlight von  2023 war "Mr. Wrong Number", welches von der gleichen Autorin ist. Julia hat es geliebt und deswegen sofort ihr neustes Werk angefragt. Das Hörbuch wird bald gehört, vorher muss aber noch das letzte hier gezeigte Buch beendet werden. Dabei handelt es sich um "Sirens - Das Rauschen der Magie" von Maike Voß. Bisher ist Julia noch auf dem ersten Viertel des Hörbuchs. Es hat wohl toll angefangen und lässt nun ein wenig nach...naja. Ich bin guter Dinge, dass alle vier Neuzugänge mich bald verlassen ;)


3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Und da sind wir beim Stichwort: verlassen. Als letztes hat mich das eben schon vorgestellte "Check & Mate" verlassen. Dazu gibt es sogar eine Rezension, die ihr hier findet. Das wäre also langweilig, also zeige ich euch das Ebook, das Julia zwischen den Panem-Teilen mal eingeschoben hat. Dabei handelt es sich um "Soul Gods - Pandoras Fluch" von Cat Dylan. Das Buch war wirklich eine SuB-Leiche. Irgendwann lud Julia es sich mal kostenlos herunter. Von der Autorin hatte sie allerdings schon etwas gelesen. "Soul Gods" war ein gutes Buch, das meiner Besitzerin gefallen hat. Eigentlich ist es auch ein Reihenauftakt, nur scheinbar existieren die Folgebände leider nicht. Ich befürchte, das kommt viel öfter vor, als man so meint. Es ist auf jeden Fall schade, dass Cat Dylan nie weitergeschrieben hat, denn der erste Band rund um das Grunge-Girl Ocean und die drei Söhne der Pandora war vielversprechend.



4. Lieber Karli, viele Leser/innen nehmen gern an Challenges teil. Welche Bücher hat sich deine Besitzerin dafür vorgenommen? Zeige uns Challegebücher von deinem Stapel.

Bevor ich die eigentliche vierte Frage beantworte, schaue ich noch einmal auf den letzten Monat zurück. Da sollte ich euch Bücher zeigen, die mit Kunstformen zu tun haben. Leider hat Julia keines der beiden Bücher gelesen. Aber ich nehme sie ausnahmsweise mal in den Schutz. unter anderem habe ich "Pinocchio" vorgestellt, das als Schmuckausgabe bei mir wartet. Dieses Buch wird sie ihrem Sohn als nächstes vorlesen, doch vorher müssen die Märchen von Hans Christian Andersen beendet werden. Da ist Julia mit dem Kleinen jetzt auf den letzten vierzig Seiten, sodass nächste Woche wohl endlich "Pinocchio" angefangen wird. Das Buch wurde also nicht vergessen.
Und nun zu den Challegebüchern. Ich muss euch hier leider enttäuschen. Denn Julia ist inzwischen viel zu sehr Realistin, als dass sie sich noch Challenges vornehmen würde. Hach, was waren das noch für Zeiten, als sie jeden Monat mindestens sechs Challenge-Bücher gelesen hat. Wirklich schade, dass diese Zeiten vorbei sind. Eine persönliche Challenge für dieses Jahr ist auf jeden Fall, die Bridgerton-Reihe zu beenden. Und die Shadowhunter. Aber das sind alles Langzeitprojekte. Bei Bridgerton fehlen noch drei Bücher und bei den Shadowhunters zwei. Das könnte doch eine realistische Jahreschallenge sein, was meint ihr? ;)




Und damit sind wir wieder am Ende. Trotz meines argen Wachstums hatte ich heute wieder viel Spaß mit euch! Irgendwie finde ich ja, dass ich reifer werde. Und realistischer. Oder ist das eher Resignation? Egal. Julia arbeitet ja bald sicher wieder fleißig an meinem Abbau, also will auch ich weiter positiv denken, so wie meine Besitzerin.

In diesem Sinne, alles Liebe,
euer Karli

Positiv denken ist also das Motto des Januars. Das gefällt mir. Und tatsächlich ist auch gerade hier in Bremen die Sonne herausgekommen. Es kann also alles nur besser werden ;) Bald bin ich tatsächlich fertig mit meiner Reread-Phase, ich bin auf den letzten 100 Seiten. Dann ist Karli also erlöst. Ich bin sicher, er sehnt den Tag herbei. Aber was soll ich machen...man liest nun mal das, worauf man Lust hat, nicht wahr ;)

Habt ihr immer Lust auf die Bücher, die ihr gerade anfangt? Oder müsst ihr euch manchmal motivieren?

Liebst,
eure Julia

16. Januar 2024

Rezension [Hörbuch]: "Check & Mate. Zug um Zur zur Liebe" von Ali Hazelwood

 


Titel: Check & Mate. Zug um Zug zur Liebe
Autorin: Ali Hazelwood
Verlag: der Hörverlag
Preis: 21,95€
Seiten: 416
Dauer: 10h 43m

Ich habe noch nie in meinem Leben Schach gespielt. Trotzdem gehöre ich nicht zu den Menschen, die dieses komplizierte Spiel als langweilig abtun. Und deswegen erregte „Check & Mate. Zug um Zug zur Liebe“ schnell meine Aufmerksamkeit. Ein New Adult-Roman (oder fast schon Romcom?) in einem vorurteilsbehafteten trockenen Setting? Das kann spannend werden. Und das wurde es definitiv! Das Hörbuch zu „Check & Mate“ ist einfach grandios! Für mich ist es ein absolutes Highlight, das ich mir nach dem Hören erstmal als Buch bestellen musste….genau: SO gut ist es!

Mallory Greenleaf hat sich geschworen, nie wieder Schach zu spielen. Denn das Spiel, das sie jahrelang geliebt hat, hat ihr zu viel genommen. Doch als ihre beste Freundin sie überredet, bei einem Wohltätigkeitsturnier einzuspringen, kann Mallory nicht ablehnen. Ein letztes Mal spielt sie – und besiegt versehentlich den amtierenden Weltmeister Nolan Sawyer. Nolan, der Schach auf ein ganz neues Level gehoben hat. Nolan, der dafür bekannt ist, dass er mit Niederlagen nicht gut umgehen kann. Nolan, der wahnsinnig gut aussieht. Mallory tut das Erste, was ihr in den Sinn kommt: Sie läuft weg. Doch Nolan spürt sie auf und lässt nicht locker. Er will unbedingt erneut gegen Mallory spielen. Doch sie kann nicht riskieren, sich noch einmal ins Schachspielen zu verlieben. Und in Nolan schon gar nicht …

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, denn ich habe einfach alles an diesem Hörbuch geliebt! Gehen wir also von außen nach innen: Das Cover ist total süß und passt perfekt zur Geschichte. Es deutet auf den lockeren und verspielten Ton der Story hin und erregt sofort Aufmerksamkeit. Die Sprecherin Anna Amalie Blomeyer hat eine schöne Stimme, die sie vor allem in ironischen Szenen wunderbar zum Einsatz bringt. Für mich war Blomeyers Stimme einfach Mallory. Durch sie bekommt die Protagonistin noch mehr Persönlichkeit. Des Weiteren variiert sie als Sprecherin sehr schön und hat beispielsweise für Nolan immer die gleiche Betonung, was toll ist. Vielleicht habe ich mich auch aufgrund ihrer Stimme ein wenig in den Schachweltmeister verliebt…Hach..
Kommen wir also zur Geschichte. Der Klappentext umreißt die Handlung sehr gut. Hinzufügen kann ich, dass Mallory es keinesfalls leicht hat. Sie ist die älteste von drei Schwestern, deren Mutter eine schwere körperliche Krankheit hat, sodass eigentlich Mallory dafür sorgt, dass alles seinen Gang geht. Sie übernimmt ungefragt die Verantwortung der Familie und ist bereit, sich für die, die sie liebt, aufzuopfern. Dazu gehört, dass sie das Geld verdient und die Rechnungen bezahlt. Mallory ist eine unglaublich starke und bewundernswerte Protagonistin, zu der ich sofort eine Beziehung hatte. Sie ist lustig und sarkastisch. Sie weiß, was sie will und ist realistisch. Und sie ist leidenschaftlich. Ihre wohl größte Leidenschaft war der Schachsport. Aber erst nach und nach kommt raus, warum sie Schach die Schuld an allem in ihrem Leben gibt, was falsch gelaufen ist. Und mit dem Wort Schach kommen wir zur zweiten Hauptfigur. Nolan Sawyer ist ein Typ mit absolutem Ehemann-Potenzial. Der anfangs düstere und verschlossene Schachweltmeister eroberte mein Herz im Sturm. Er ist direkt, ehrlich und loyal. Doch man lernt Nolan erst nach und nach kennen und ich finde, das hat die Autorin sehr gut gemacht. Denn die ganze Geschichte entwickelt sich Stück für Stück. Ich fand nicht einen einzigen Handlungsstrang langweilig. Denn auch die Nebenfiguren sind quirlig, lustig und liebevoll. Da wäre Mallorys beste Freundin Easten, ohne die Mallory niemals wieder an einem Schachbrett gesessen hätte. Oder auch Emile, der beste Freund von Nolan. Selbst die Antagonisten sind interessant, wie zum Beispiel Malte Koch oder andere sexistische Schachspieler.
Sexismus ist durchaus ein großes Thema des Romans. Ich bewundere sehr, wie Ali Hazelwood es geschafft hat, wichtige gesellschaftliche Themen mehr oder weniger nebensächlich ins dieses Buch einfließen zu lassen. Sexismus ist ein sehr offensichtliches Thema. Aber zum Beispiel auch Sexualität ist ein Thema, das großartig verarbeitet wurde. Versteht mich nicht falsch, es gibt eigentlich keine Sexszenen in „Check & Mate“. Aber Mallory geht sehr offen mit ihrer Sexualität und der sexuellen Orientierung anderer um. Das fand ich ehrlich gesagt einfach cool. All solche „Kleinigkeiten“ führen dazu, dass die Geschichte so rund ist.
Und rund ist sie. Wie ich schon erwähnte, habe ich mich nicht eine Sekunde mit dem Hörbuch gelangweilt. Ganz im Gegenteil. Ich wollte weiterhören. Immer. Ich konnte sogar eine Nacht kaum schlafen, weil ich mich immer gefragt habe, wie Mallory und Nolan sich wiedersehen. Wie das nächste Turnier ausgeht. Ob die beiden endlich gegeneinander spielen. Und. Und. Und. Die Geschichte hat mich einfach völlig in ihren Bann gezogen. Ich war selten so gecatcht von einem Hörbuch. Und die Gründe sind wirklich vielseitig. Tolle Protagonisten haben viele Bücher. Aber in „Check & Mate“ sind neben den großartigen Haupt- und Nebenfiguren auch die Handlungsentwicklung, jede Nebenhandlung, die Beziehungsgeflechte und der Humor einfach großartig. Und hinzu kommt das ungewöhnliche Setting der Schachwelt. Ich habe mich wirklich nie groß für Schach interessiert. Aber erst heute habe ich mich ertappt, wie ich den aktuellen Schachweltmeister googelte und vorher noch wissen wollte, was genau eine Rochade ist. Dieses Buch macht einfach neugierig und fesselt. Ich kann nicht einen einzigen Kritikpunkt finden.

Man weiß, was jetzt kommt. „Check & Mate. Zug um Zug zur Liebe“ ist ein herausragendes Buch, das so viel Spaß macht und das ich wirklich, wirklich liebe! Ich vergöttere die Protagonistin Mallory und habe mich selbst ebenfalls in Nolan Sawyer verliebt. Die Geschichte ist toll aufgebaut, die Figuren sind liebevoll gestaltet und die vielseitigen Themen haben mich begeistert. Ich vergebe fünf Sterne und setze das Buch schon mal auf die Liste meiner Jahreshighlights.