13. November 2015

Rezension (2013): "Weil ich Layken liebe" von Colleen Hoover


Titel: Weil ich Layken liebe
Autor: Colleen Hoover
Verlag: dtv
Preis: 9,95€
Seiten: 384


Dieses Buch ist das perfekte Beispiel für einen furchtbar schlecht gewählten Titel und dennoch eine tolle Geschichte. Ich hätte „Weil ich Layken liebe“ niemals des Titels wegen gelesen. Für mich sagt er so ziemlich gar nichts aus. Außerdem besticht das Cover nicht unbedingt und ich griff  nur dazu, da mich die Lehrer-Schülerin-Story reizte. Nicht nur, dass das Original im Englischen „Slammed“ heißt und somit viel besser zum Thema Poetry-Slam passt, nein…viel schlimmer finde ich, dass das Buch doch aus Sicht von Layken geschrieben ist und der Satz „Weil ich Layken liebe“ daher mal so gar keinen Sinn macht. Die Protagonistin macht sich wohl kaum selbst eine Liebeserklärung…Das Argument, dass der Name „Will“ auch auf dem Cover zu sehen ist, zählt schlicht und einfach nicht ;)
Nichtsdestotrotz: Ich finde dieses Buch traumhaft! Deswegen musste ich es auch mit  5 Sternen bewerten, obwohl es ein paar Abstriche gibt.

Inhalt


Layken zieht mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder nach Michigan, da ihr Vater vor 7 Monaten verstorben ist und sich die Familie das Leben in Texas nicht mehr leisten kann. Dort verliebt sie sich sofort in ihren Nachbarn Will, der seinen kleinen Bruder allein aufziehen muss. Tja, auch seine Eltern sind verstorben. Die beiden verbringen ein paar schöne Tage miteinander und dann kommt der Schock: Will ist Laykens Lehrer. Aber nicht nur das. Der Roman handelt von mehr, als einer banalen Liebesgeschichte, die nur davon erzählt, wie unerreichbar der andere ist. Nein…wie auf dem Buchrücken so treffend formuliert ist: „Das Leben kommt dazwischen.“ Mitten im Buch entsteht eine ganz andere Handlung, die den Leser sehr betroffen macht. Neben Liebe geht es vor allem auch um Familie, die Härten des Lebens, aber genauso sehr die Freuden. Letzteres wird hier durch die Leidenschaft zum Poetry-Slam verkörpert. Ich selbst bin ich ein Fan von Poetry-Slam und finde es daher großartig, wenn die Texte der Slammer im Buch vorgetragen werden. Lyrik ist ein sowieso viel zu unterschätztes Thema und daher finde ich die Idee toll.

Meinung


„Weil ich Layken liebe“ erzählt Laykens Geschichte, mit allen Höhen und Tiefen. An manchen Stellen denkt man allerdings auch über das Unlogische in der Story nach. Es ist schon ein ziemlich großer Zufall, was die Familienverhältnisse von Will und Layken betrifft und außerdem hat sich mir die Frage „Wieso wechselst du nicht einfach die Schule, Mädchen?“ aufgedrängt. Tja, die bleibt auch bis zum Ende unbeantwortet, aber macht nichts.


Ich habe dieses Buch sehr genossen. Layken ist ein typischer Teenager, der langsam erwachsen wird. Obwohl es für Will und Layken die große Liebe ist, finde ich das ganze doch etwas schnell. Aber irgendwie kann ich es auch verstehen. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, obwohl manche möglicherweise oberflächlich und klischeehaft sind. Will, der absolute Traumtyp, ist vielleicht sogar ein bisschen zu gut geraten. Ich meine, hallo?! Wenn ich in der Oberstufe einen 21-jährigen Lyriklehrer gehabt hätte, der in seiner Freizeit bei Poetry-Slams mitmacht und seine Gefühle, egal welcher Art, durch Gedichte ausdrückt, dann ist’s doch irgendwie komisch, dass die Schülerinnen scheinbar gar nicht auf ihn abfahren…naja, es sei dahin gestellt.

Der Schreibstil der Autorin ist durchaus angemessen und trägt dazu bei, dass sich das Buch schnell lesen lässt. Ich weiß leider nicht, ob sie die Gedichte selbst verfasst hat, aber wenn ja, mein Kompliment.

Fazit


„Weil ich Layken liebe“ ist leider ein viel zu kurzer Genuss, der die Leser wunderbar unterhält. Wie gesagt, es geht nicht nur um eine typische Liebesgeschichte, sondern auch um ernsthafte Themen. Ich frage mich dennoch, warum es mal wieder nötig ist, einen zweiten Teil zu schreiben. Das ist keine Kritik an diesem Roman, sondern viel mehr am aktuellen Buchmarkt. Schade, aber so wird natürlich auch der zweite Teil sehr bald gelesen.

Eine schöne Geschichte, die das Leben, etwas zu zufällig, geschrieben hat. Ein toller Lesegenuss, der viel zu schnell vergeht. 5 Sterne.

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