20. März 2016

Rezension: "That Night - Schuldig für immer" von Chevy Stevens


Titel: That Night - Schuldig für immer
Autor: Chevy Stevens
Verlag: Fischer
Preis: 9,99€
Seiten: 464


Selten konnte mich ein Buch so in seinen Bann ziehen, dass ich noch Tage später über die Geschichte und die Emotionen zwischen den Seiten nachdenken musste. „That Night – Schuldig für immer“ ist unglaublich fesselnd, spannend und hat mich wirklich mitgenommen. Viele der auftauchenden Stränge und Emotionen empfand ich als furchtbar – aber das ändert nichts daran, dass das Buch furchtbar gut ist!

Inhalt


Die 18-Jährige Toni Murphy ist eine rebellische Teenagerin, die einfach nur die Schule hinter sich lassen will, um ein Leben mit ihrem Freund Ryan zu führen. Sie und Ryan machen nicht immer alles richtig – Gelegenheitsjobs, ein Joint hier oder auch mal eine Konfrontation mit dem Gesetz dort. Tonis Eltern sehen die Beziehung nicht gern und erst Recht ihre Mutter hat Probleme mit ihrer Tochter. Toni ist das Gegenteil ihrer „ach-so-perfekten“ Schwester Nicole. Sie kommt pünktlich nach Hause und tut, was man ihr sagt. Doch auch Nicole hat ihre Geheimnisse. Niemand hätte ahnen können, was im Sommer 1996 passiert, doch als Toni und Ryan für den Mord an ihrer Schwester festgenommen werden, beginnt jeder an ihre Schuld zu glauben. 15 Jahre ihres Lebens verbringt Toni im Gefängnis – und das während der wahre Täter noch frei ist. Was ist in jener Nacht wirklich passiert? Wer ist Schuld an Nicoles Tod? Denn auch wenn Toni sie nicht umgebracht hat, ist sie doch schuldig für immer…

Meinung


Das Buch wird in zwei verschiedenen Zeiten erzählt. Der Leser erfährt so immer bruchstückhaft, was in Tonis Vergangenheit alles geschehen ist. Die Geschichte beginnt mit Tonis Entlassung 2012 und springt im Wechsel immer wieder ins Jahr 1996. Es geht um ihre Schulzeit, die Cliquen der Schule und wie sich ihre kleine Schwester verändert hat. Immer wieder gepaart mit ihren Erfahrungen im Frauengefängnis. Harten Schlägereien und erschreckend realer Brutalitäten.
Durch den Erzählstil bleibt die Geschichte durchgehend spannend. Allerdings stellt man sich nicht gern jedem Ereignis. Viele Dinge, die Toni im Gefängnis lernen musste, sind furchterregend.

Das Besondere an diesem Thriller ist die Art zu Erzählen und Emotionen aufzubauen. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und man fühlt alle Gefühle Tonis mit. Diese Geschichte ist so unfair und man fühlt sich während des Lesens tatsächlich hilflos. Wie unfair kann die Welt sein, dass niemand daran glaubt, dass du deine eigene Schwester nicht umgebracht hast? Oftmals wurde ich wirklich aggressiv während des Lesens. Wie Toni von ihrer Mutter behandelt wird, lässt jeden gesunden Menschenverstand aussetzen. Auch wenn man vieles nachvollziehen kann, sitzt man doch oft mit schüttelndem Kopf vor den Seiten.
Aber dies ist eigentlich ein Kompliment für die Autorin, Chevy Stevens, die mit „That Night“ wirklich einen tollen und spannenden Thriller geschaffen hat. Der Stil ist flüssig und bleibt dem Charakter von Toni treu. Man erlebt alles aus ihrer Sicht, was auch zur Folge hat, dass man viele Geheimnisse nur erahnen kann. Ich konnte das Ende keinesfalls voraussehen, aber es passt sehr gut zur Geschichte. 
Auch wenn zwischenzeitlich nicht allzu viel passiert, beschäftigt man sich ständig mit der Frage, was wirklich passiert ist. Wer war beteiligt? Warum war Nicole in den letzten Monaten vor ihrem Tod so anders? Was hat die fiese Schulclique mit der Sache zu tun und warum gab es nie andere Verdächtige als Ryan und Toni?

Fazit



Wer auf all diese Fragen eine Antwort haben möchte, sollte schnell zum Buch greifen. Auch wenn ich eigentlich kein Thriller-Fan bin, hat mich dieses Buch absolut gefesselt. Zwar bin ich so zart besaitet, dass es mich erschreckt, dass solche Dinge tatsächlich geschehen, aber in diesem Thriller ist es sehr gut verarbeitet. Er stellt die harte und grausame Realität dar und nicht nur einmal habe ich mich gefragt, wie ich in Tonis Situation reagiert hätte. Wie dem auch sei…verdiente 5 Spitzenschuhe für eine Nacht, deren Verlauf für viele zerstörte Leben gesorgt hat (Gott sei Dank in einem fiktiven Rahmen).





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