22. April 2016

Rezension (2015): "Kein Gott wie jeder andere" von Chris Lind



Titel: Kein Gott wie jeder andere
Autor: Chris Lind
Verlag: Sieben Verlag
Preis: 14,90€
Seiten: 200


Nicht jedes Cover hält was es verspricht. Und nicht jedes gute Buch hat auch das entsprechende Cover. Oft kauft man ein Buch einfach nur weil es nett klingt und das Cover toll aussieht…tja und dann kommt die Enttäuschung. Bei „Kein Gott wie jeder andere“ von Chris Lind ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn man mich fragt, wirkt das Pink und die kleinen Götter eher kitschig und nicht sonderlich vielversprechend. Das ist ziemlich schade, denn dieser Roman hat wirklich Potenzial. Also liebe Leser: Cover einfach ignorieren und ran an den Lesespaß!
Wenn wir allerdings schon dabei sind: ignoriert am besten auch das Schriftbild. Durch die eng bedruckten Seiten kommt man nur schwer voran. Man hätte durch ein aufgelockerteres Schriftbild zwar um die 400 Seiten gehabt, aber dafür ein entspannteres Lesen. Nun ja, jetzt aber genug mit Kritik, kommen wir zum Positiven! Und davon gibt es ganz schön viel!

Inhalt


Dem Roman „Kein Gott wie jeder andere“ von der Autorin Chris Lind liegt eine super innovative Idee zu Grunde. Die griechischen Götter erwachen auf dem Olymp nach einem 2000-jährigen Schlaf. Die Welt hat sich völlig verändert und die Welt die sie kannten gibt es nicht mehr. Aber was sollen sie tun? Sie sind Götter und brauchen Opfergaben und  Huldiger. Nur leider ist Griechenland bekanntlich pleite, das heißt – Auswandern! Die Wahl des neuen Wohnorts fällt auf good-old-germany ;) Die PR-Frau Dr. Cassandra Leda, die sich gerade selbstständig gemacht hat (ohne bisherigen Erfolg), ist die Auserwählte der Götter. Publicity und Integration sind die Stichwörter. Als plötzlich die griechischen Götter in ihrem Büro stehen und sie aufgrund ihres Namens engagieren (Cassandra und Leda sind schließlich bekannte Affären einiger Götter ;) ), traut sie ihren Augen nicht. Doch nach dem ersten Schock widmet sie sich voller Hingabe der Jobvermittlung der Götter. Doch ganz so einfach ist das nicht. Welche Jobs könnten die griechischen Götter wohl in unserer Welt übernehmen? 

Meinung


Es beginnt eine sehr lustige Geschichte. Auch Cassies Privatleben bleibt nicht unberührt und der Leser darf sich auf einiges freuen. Cassie ist ein sehr süßer Charakter. Sie ist frisch geschieden, ihre Firma läuft noch nicht richtig und ihre Kater sind auch nicht immer nett zu ihr. Außerdem ruft dauernd jemand aus ihrer Familie an und berichtet ihr, was sie alles falsch macht. Nicht jeder hätte sich so liebevoll um die 15 Götter des Pantheons gekümmert, da bin ich mir sicher. Cassandra ist ideenreich und humorvoll. Sie ist wohl auch ein wenig naiv und hat einen Hang zu Designerklamotten und Krimskrams – kurz: eine typische und liebenswerte Frau. 

Um die 15 Götter zu beschreiben, würde ich mehr Zeit benötigen als ich habe. Chris Lind stellt sich die Götter sehr verschieden vor, aber trotzdem passend! Am liebsten hätte ich wohl Dionysos und seinen Song „Ich bin ein Gott: Huldigt mir“ kennen gelernt! Aber auch Hera, Zeus, Hermes, Apollon  und Hephaistos bleiben dem Leser im Gedächtnis. Tja und dann wäre da noch der süße Journalist Lennart, den ich persönlich sehr ins Herz geschlossen habe.

Ich hatte wirklich eine Menge Spaß beim Lesen und ich gratuliere der Autorin, dass sie sich getraut hat etwas zu schreiben, das so gar nicht zu ihren bisherigen Büchern passt. Sehr mutig und bewundernswert! 
Das Buch ist mal etwas Neues und Anderes – abwechslungsreich eben. Allerdings weiß man manchmal nicht, wo der Höhepunkt der Handlung ist. Die Jobvermittlung nimmt einen großen Teil des Buches. Der Schreibstil passt gut zur Handlung und ließ mich einige Male schmunzeln. Hervorheben möchte ich noch, dass Cassie natürlich eine Akte über ihre Kunden anfertigt. Diese Akte ist als Anhang Teil des Buches. Man bekommt Hintergrundinformation zu den Göttern und ihren hunderttausend Geliebten, das Ganze aber in Cassies Sprachstil, was mir super gefallen hat.

Fazit


Der Roman wäre um einiges besser, wenn das Schriftbild angepasst worden wäre, aber auch so ist es eine nette und lustige Lektüre ohne viel Tiefgang. Ich vergebe 3,5 Spitzenschuhe für diese  chaotische und innovative Göttergeschichte.



 

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