16. Juni 2016

Rezension: "Fangirl" von Rainbow Rowell



Titel: Fangirl
Autor: Rainbow Rowell
Verlag: Macmillan Children's books
Preis: 5,59€ (kindle Edition)
Seiten: 445
Seien wir doch mal ehrlich: Sind wir nicht alle ein klein wenig Fangirl? Also ich zumindest gebe zu, dass ich mich dazu zähle! Und zur richtigen Fankultur gehören natürlich auch Fanfictions. Zwar habe ich mich selbst noch nie an welchen probiert, doch gelesen habe ich einige. (Ihr würdet euch wundern, was es für tolle Fanfics über Rory und Logan (Gilmore Girls), Prince of Persia oder die Tribute von Panem gibt – nur zu empfehlen!). Es ist ein tolles Gefühl, dass wenn die eigentliche Geschichte vorbei ist, es viele Menschen gibt, die sie weiter erzählen. Ich bin solchen Menschen oft dankbar und fühle mich in vielen imaginären Welten zu Hause. 
Und so geht es auch der Protagonisten Cath aus dem tollen Buch „Fangirl“ von Rainbow Rowell. Ein kleines Meisterwerk aus der Feder einer sehr talentierten Autorin, dem man auf den ersten Blick gar nicht ansieht, wie toll es ist. Eines meiner Highlights in diesem Jahr!

Klappentext



Cath and Wren are identical twins, and until recently they did absolutely everything together. Now they're off to university and Wren's decided she doesn't want to be one half of a pair any more - she wants to dance, meet boys, go to parties and let loose. It's not so easy for Cath. She's horribly shy and has always buried herself in the fan fiction she writes, where she always knows exactly what to say and can write a romance far more intense than anything she's experienced in real life.
Without Wren Cath is completely on her own and totally outside her comfort zone. She's got a surly room-mate with a charming, always-around boyfriend, a fiction-writing professor who thinks fan fiction is the end of the civilized world, a handsome classmate who only wants to talk about words . . . And she can't stop worrying about her dad, who's loving and fragile and has never really been alone.
Now Cath has to decide whether she's ready to open her heart to new people and new experiences, and she's realizing that there's more to learn about love than she ever thought possible . . .
A love story about opening your heart!

Meinung



Ich bin ein bisschen wie Cath: Ich schrecke manchmal vor Neuem zurück. Das ist unter anderem ein Grund, warum ich so selten auf Englisch lese. Doch hier musste ich eine Ausnahme machen. Über „Fangirl“ hörte ich nur Gutes, vor allem von meiner lieben Freundin Elif. Und wenn sie von einem Buch so sehr schwärmt, dann sollte man es lesen. Also: Ran da! Und es hat sich gelohnt!
„Fangirl“ hat mich einfach überrollt. Ich brauchte nicht lange um in den Stil zu finden. Rainbow Rowell ist eine fantastische Schreiberin. Ich hatte davon zwar schon gehört, dass das Buch lässt sich einfach so schnell und fließend lesen, dass es die reinste Freude ist. 
Dabei war mir die Handlung anfangs sehr unklar. Der Klappentext gibt die Story sehr gut wieder und vor allem der letzte Satz trifft den Nagel auf den Kopf: „A love story about opening your heart“. Rainbow Rowell hat hier mehr als nur eine Liebesgeschichte geschrieben. Unter anderem ist es die reinste Liebe zum Schreiben selbst, die hier offenbart wird.
Cath ist eine Protagonistin, mit der sich sicher viele identifizieren können. Sie ist schüchtern und zurückgezogen. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, obwohl ich wohl eher wie ihre Schwester Wren wäre. Cath muss nicht im Mittelpunkt stehen, sondern lebt lieber in ihrer eigenen Fanwelt, in der sie sich sicher fühlt. Sie vergöttert eine fiktive Buchreihe namens „Simon Snow“. Ich denke, dass die Bezüge zu „Harry Potter“ mehr als offensichtlich gewollt sind, obwohl der berühmte Zauberschüler sogar erwähnt wird. Dennoch gibt es erstaunlich viele Gemeinsamkeiten. In ihrer fiktiven Welt ist Cath nicht schüchtern. Im Gegenteil, als "Magicath" schreibt sie gekonnt und mutig. Die Hauptfigur Simon bricht in ihren Geschichten ein Tabu: Er liebt seinen Feind. Ihre gay-love-stories sind im Internet sehr populär und sie sind ein Teil von ihr selbst. Doch neben einem fiktiven Leben, muss man auch immer sein reales auf die Reihe bekommen. Und da ist Cath nicht so gut, wie mit dem Laptop. Sie ist völlig überfordert, als sie ihr Studium beginnt. Natürlich bekommt sie eine quirlige Mitbewohnerin und natürlich hat diese auch noch einen super süßen Freund. Doch nicht nur einen. Dennoch scheint Levi andauernd in Caths und Reagens Zimmer zu sein und langsam beginnt Cath Gefühle für ihn zu entwickeln. Aber halt! Er ist doch der Freund von Reagen…oder?! Aber selbst wenn nicht, Cath hätte nie den Mut etwas mit ihm anzufangen. Sie ist nicht wie ihre Schwester Wren. Doch auch mit ihr hat Cath nichts als Sorgen. Hinzu kommt noch, dass auch ihr Vater nicht immer auf der Höhe ist, sondern alle paar Jahre Rückschläge erleidet, weil seine Frau ihn und die Mädchen damals verlassen hat. 
Cath ist völlig auf sich allein gestellt und flüchtet sich ins Schreiben. An der Uni belegt sie einen Kurs über Fiktives-Schreiben und trifft auch dort einen netten Jungen. Mit ihm zusammen kann sie schreiben. Es ist unglaublich. Aber nicht jeder ist so naiv wie Cath selbst…

Cath entdeckt sich selbst und diese Geschichte zu verfolgen ist ein Genuss. Nicht jeder Handlungsstrang ist spannend oder interessant. Aber das Buch ist einfach „echt“. Ich hab das Lesen geliebt und das, obwohl  es einfach nur über ein ganz normales Leben ist. Jeder kann einen Teil seiner eigenen Geschichte entdecken, da bin ich mir sicher.
Großartig sind auch die Bezüge, die Rainbow Rowell herstellt. Nicht nur Harry Potter wird erwähnt, nein…unter anderem auch die Gilmore Girls und die Charaktere aus Grease:
„In her Imagination, Levi was Danny Zuko, and his roommates were the Rest of the T-Birds. Tell me more, Tell me more." (87%)
Wie man hier schon sehen kann, herrscht im gesamten Buch ein gewisser Witz vor. Ich jedenfalls musste des Öfteren laut auflachen. Das Buch hat in mir einfach immer gute Laune hervorgerufen und mich aufgeheitert. Vor jedem Kapitel sind übrigens andere Textabschnitte eingefügt. Diese handeln immer von Simon Snow, Caths Leidenschaft. Zum Teil sind dies Auszüge aus dem „Originaltext“, zum Teil sind es Auszüge aus Caths Fanfictions. Auch im Buch wird manchmal etwas von ihren Geschichten erzählt. Diese Passagen im Text gefielen mir nicht so gut, die vor den Kapiteln allerdings schon.
Mein einziger Kritikpunkt, der mich aber zu keinem Abzug bewegt, ist das Ende. Es kommt relativ plötzlich und eigentlich ist die Geschichte gar nicht zu Ende. Irgendwie erschien es mir kontextlos, was sehr schade war.

Fazit



„Fangirl“ ist ein Buch, das ich jedem Mädchen empfehlen würde. Man findet so viel von sich selbst in dieser Geschichte voller Herz und Humor. Rainbow Rowell erzählt künstlerisch eine ganz normale Story, die einfach nur charmant und liebenswert ist. Die Figuren sind authentisch und die Handlung ist echt. Für mich verbleibt als einzige Aufgabe im Internet nach Fanfictions zu „Fangril“ zu suchen. Traumhafte 5 Spitzenschuhe für diese besondere Geschichte.





2 Kommentare:

  1. Ohh, ich freue mich so, dass es dir gefallen hat! Ich kann deine Rezension nur unterstreichen. Jetzt kannst du bestimmt nachvollziehen, warum ich Rainbow Rowells Geschreibsel so toll finde :) Ich schätze, ich versorge dich demnächst dann auch mit ihren anderen Büchern? :D

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    1. Ja, du hattest mit dem Buch vollkommen Recht! :) Und cih freu mich auch, dass du dich freust. Ja, ich denke man kann von ihr durchaus noch ein paar Bücher lesen ;)
      Ein wahrer Schatz auf meinem kindle! :*

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