30. August 2016

Rezension: "Requiem" von Lauren Oliver


Titel: Requiem
Autor: Lauren Oliver
Verlag: Carlsen
Preis: 8,99€
Seiten: 400

Als ich das Buch „Delirium“ begann, war ich mir sicher, dass Lauren Oliver die Schöpferin einer neuen und fantastischen Buchreihe ist. Der erste Teil der Amor-Reihe war innovativ und interessant, liebevoll und spannend. „Pandemonium“ veränderte die Szenerie und verlagerte die Handlung. Allerdings blieb es spannend. Man konnte auf einen furiosen Abschluss hoffen. Doch „Requiem“ kann diesen Abschluss leider nicht bieten. Was mit einer schönen, aber verbotenen Liebe begann, endet in einer Revolution. Soweit ok. Aber eine Revolution ohne Auflösung. Eine nervige Protagonistin, zwei Kerle, von denen keiner genau weiß, was er will und eine Gesellschaft, die gespalten ist. Für mich war „Requiem“ eine Enttäuschung.

Klappentext


Lena und Julian konnten entkommen. Sie sind wieder in der Wildnis bei den Rebellen. Alles könnte gut sein, aber etwas hat sich verändert zwischen den beiden. Denn da ist noch Alex, der wieder aufgetaucht ist. Lena spürt, dass sie eigentlich zu ihm gehört, doch er ist seltsam abweisend. Hana dagegen, Lenas Freundin von früher, führt ein geordnetes Leben ohne Liebe mit dem für sie ausgewählten Partner. Und während sich der Kampf um Freiheit und Liebe weiter zuspitzt, muss Lena sich ihrer Vergangenheit stellen

Meinung


Schon bei „Pandemonium“ hatte ich so meine Probleme. Aber ich mochte Julian und auch die kämpferische Entwicklung der Geschichte. Am Ende von Teil zwei taucht Alex wieder auf, doch er verhält sich einfach nicht mehr wie Alex. Mir hat dieser Kerl in Band zwei ganz furchtbar gefehlt und es war klar, dass es auf einen Showdown zwischen Alex und Julian hinausläuft. Oder? Die Antwort ist Nein. Denn Alex räumt schnell das Feld. Aber Lena kann es nicht akzeptieren, dass sie trotzdem einen tollen Kerl hat. Und damit wäre ich bei einem entscheidenden Punkt: Lena hat mir als Protagonistin überhaupt nicht mehr gefallen. Sie ist gemein und launisch. Sie tut stark, ist aber eigentlich nur egoistisch, außer es geht um Grace. Sie hat mich genervt. Natürlich ist die Situation, mit der sie fertig werden muss furchtbar, aber ihre Art damit umzugehen, missfiel mir. Außerdem hatte ich das Gefühl, als wenn im gesamten Buch nicht sonderlich viel passiert. Die Rebellen bereiten einen Angriff vor, ziehen ihn durch und dann ist das Buch auch vorbei. Klar, es gibt noch so Kleinigkeiten, aber im Grunde war es das. Traurig.
Das Einzige, was ich interessant und gut fand, waren die Kapitel aus Hanas Sicht. Auch hier muss ich kritisieren, dass Hana in den Bänden zuvor nicht annähernd so eine große Rolle gespielt hat und plötzlich fast die Hälfte des Buches erzählt, aber das ist ok. Es ist ein nützliches Mittel von der Autorin, um dem Leser zu zeigen, was innerhalb der Mauern abgeht. Und Hana hat eine interessante Stellung in der Gesellschaft. Ihre Denkweise hat mir gefallen. Schade finde ich allerdings, dass man am Ende nicht weiß was mit ihr passiert. Nein, ich korrigiere mich. Man weiß eigentlich von niemandem, was am Ende passiert. Denn das Ende, das Lauren Oliver gewählt hat, hinterlässt nichts als offene Fragen. Ich fand dieses Ende ehrlich gesagt ziemlich feige. Immer habe ich darauf gewartet, für wen Lena sich am Ende entscheiden würde und geraten. Aber hey…Raten macht ja auch Spaß. 
Der Stil von Oliver ist gut. Das Thema ist eigentlich auch echt toll und der Titel „Requiem“ also „Messe für die Verstorbenen“ ist total passend und irgendwie poetisch. Aber ich finde, dass dieser Band völlig unnötig war. Die Beziehungen unter den Figuren entwickeln sich kaum. Die neuen Figuren sind nicht sonderlich wichtig. Und jeder, der das Buch liest, um endlich Antworten auf offene Fragen zu bekommen, wird enttäuscht sein. Ich war es zumindest.

Fazit




Voller Freude begann ich „Requiem“ und voller Enttäuschung legte ich es aus der Hand. Es geht nicht mehr um Alex und Lena, was okay ist, weil ein wichtigeres Thema in den Fokus gerückt ist. Aber selbst dieser Fokus ist nicht zielführend umgesetzt und hinterlässt am Ende mehr offene Fragen als alles andere. Mein einziger Lichtblick waren die Kapitel aus Hanas Sicht. Ich habe mich durch das Buch gequält und vergebe deshalb lediglich zwei Spitzenschuhe.



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