31. Oktober 2016

Rezension: "Weil wir uns lieben" von Colleen Hoover


Titel: Weil wir uns lieben
Autor: Colleen Hoover
Verlag: dtv
Preis: 9,95€
Seiten: 384

Colleen Hoover ist ein Phänomen. Sie scheint für viele den Kern der Zeit zu treffen und angelt sich mit schönen Liebesgeschichten viele Leser(innen). Auch ich habe „Weil ich Layken liebe“ geliebt. Der zweite Teil der Reihe hat mich schon weniger begeistert. Allerdings bin ich ein ordnungsliebender Mensch, weshalb ich auch Teil drei „Weil wir uns lieben“ anschaffen musste. Ich hatte gehofft eine wunderbare Liebesgeschichte zu bekommen, der man auf leisen Sohlen gerne folgt. Bekommen habe ich eine 0-8-15 Version einer solchen Geschichte. Ohne Innovation: same, same, but different. Für die Autorin sicher eine Freude und eine wahre Geldquelle, für Leser mit zu hohen Erwartungen eine Enttäuschung.

Inhalt


Laken und Will befinden sich in ihren Flitterwochen. Das Leben zeigt ihnen endlich die schönen Seiten. Doch gemeinsam durchleben sie noch einmal die Vergangenheit, versetzen sich in die alten Tage zurück und genießen noch einmal die schönsten Augenblicke. Und erst dann leben sie glücklich bis an ihr Lebensende…

Meinung


Ich weiß. Ziemlich merkwürdige Zusammenfassung. Aber die Geschichte ist wirklich dementsprechend. Wir haben es hier nicht mit einer neuen Geschichte rund um Layken, Will und ihre beiden Brüder zu tun, sondern nur mit einer Art Abklatsch des ersten Teils. „Abklatsch“ klingt jetzt sehr gemein, aber leider ist es zutreffend. Denn „Weil wir uns lieben“ ist bis Seite 350 lediglich „Weil ich Layken liebe“ aus Wills Sicht. Die beiden liegen in ihrem Hotelzimmer rum, haben eine Menge Sex und Layken fleht Will wieder und wieder an, die gemeinsamen Erlebnisse aus seiner Sicht zu erzählen. Mit diesem Stil hab ich mich absolut nicht wohlgefühlt! Es ist wie ein schlechter Flashback in einer Serie, wenn die kleinen Seifenblasen entstehen und beide verträumt in die Luft gucken. Grauenhaft! Und hinzu kommt dann diese unrealistische Verliebtheit. Nicht, dass ich nicht gern verliebt bin oder nicht an die wahre Liebe glaube. Im Gegenteil, ich glaube, ich habe sie sogar schon gefunden. Aber dieses Geschmachte auf jeder Seite und das Erzählen von Will, wenn er Layken sieht, hingen mir wirklich zum Hals raus. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass irgendein Mann so besessen von seiner Frau sein kann, wie Will Cooper. Besessen ist hier zwar positiv gemeint, aber dieses Buch ist schon keine normale Liebesgeschichte mehr. Es handelt sich fast um eine Liebe, wie man sie zu „Sturm und Drang-Zeiten“ beschrieben hat: allumfassend und verschlingend. Vergessen wurde nur zu sagen, dass sie auch unrealistisch und damit wenig authentisch ist. Was ich extrem schade finde, da ich das erste Buch geliebt habe. 
Ich war ziemlich dankbar, dass es Jahre her ist, als ich beide Bücher gelesen habe. So konnte ich mich zumindest nicht mehr an alle Stellen erinnern und wurde zwischenzeitlich von Wills Gefühlen überrascht. Ich darf ja auch nicht verschweigen, dass nicht jede Information, die der Leser bekommt, bereits gekannt wird. Die letzten 30 Seiten passiert tatsächlich etwas Neues und natürlich enthüllt Will auch das ein oder andere Erlebnis, bei dem Layken nicht zugegen war. Doch alles in allem hat sich dieses Buch einfach nicht gelohnt. Ich bin ziemlich enttäuscht von der Geschichte, da sie lediglich aus Wiederholungen bestand. Obwohl mir auch ein paar Passagen im Buch gut gefallen haben, war es mir einfach zu viel Romantik! Eine Sache, die mir positiv auffiel, ist aber die unterschiedliche Wahrnehmung. Wenn ich mich richtig erinnere, ist Layke manchmal schüchtern. Aus Wills Sicht handelt sie absolut souverän. Somit bleibt sich die Autorin wenigstens treu. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Caulder und Kel sind weiterhin die Lieblinge der Geschichte. Aber das ist ein Fakt, auf den auch das gesamte Geschehen zutrifft: Das war bekannt.

Fazit



„Weil wir uns lieben“ hat mich sehr enttäuscht, da die Geschichte nur wiederholt und neu erzählt wird. Wer einfach nicht genug bekommen kann von Layken und Will (,wie sie sich lieben, wo sie sich küssen und welche Stellen am Körper besonders toll sind…ach ja…eigentlich ist Layken sowieso nur perfekt), dem wird das Buch gefallen. Es ist eine Art Suchtnachschub, den sich aber nur die Hardcore Fans gönnen sollten. Ich vergebe 2,5 Spitzenschuhe und war damit noch gnädig.



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