29. August 2017

Rezension: "Die Chroniken von Narnia - Die Reise auf der Morgenröte" von C. S. Lewis


Titel: Die Chroniken von Narnia - Die Reise auf der Morgenröte
Autor: C. S. Lewis
Verlag: Ueberreuther
Preis: 12,95€
Seiten: 216


Vor einer Weile habe ich begonnen die "Chroniken von Narnia" zu lesen. Sie erlangten Weltberühmtheit und die Filme vermitteln fantastische Bilder. Die ersten vier Bücher haben mich allerdings nicht so recht umgehauen. Vielmehr bieten die Geschichten um Narnia tolle Unterhaltung für Kinder, idealerweise zum Vorlesen. Der fünfte Teil „Die Reise auf der Morgenröte“ (in meiner Ausgabe noch mit altem Titel) hat mich aber nun auch als erwachsener Leser befriedigt. Für mich das schönste, farbenprächtigste und stringenteste Buch der Reihe. Wirklich schön!

Sehnsüchtig warten Lucy und Edmund darauf, wieder nach Narnia gerufen zu werden. Und das Wunder geschieht! Gemeinsam mit ihrem schrecklichen Cousin Eustachius Knilch befinden sie sich plötzlich an Bord der "Morgenröte", dem Schiff König Kaspians von Narnia. Gemeinsam sollen sie die verschwundenen sieben Lords finden - eine gefährliche Reise, die sie bis ans Ende der Welt führt.

Ich kenne den Film „Die Reise auf der Morgenröte“ nicht und bin daher vollkommen unvoreingenommen ins Buch gestartet. Der Start gelingt auch sehr gut. Anders als in den anderen Narnia-Büchern geht es gleich spannend zur Sache. Bereits im ersten Kapitel landen Lucy, Edmund und Eustachius in Narnia. Der Handlungsort ist hierbei ein neuer und ungewohnter. Man lernt Narnia übers Meer kennen. Neue Inseln werden entdeckt,  ulkige Personen und Wesen lernt man kennen und Abenteuer werden bestritten. Das Ziel der Expedition von König Kaspian ist es, die verschwundenen sieben Lords aufzuspüren. Dafür muss die Morgenröte aber bis ans Ende der Welt segeln, wo auch Aslans Land liegen soll. Ein spannendes Unterfangen, das auch tatsächlich als solches bezeichnet werden kann.
Das Buch bietet handlunsgtechnisch Abwechslung und Vielseitigkeit. Die Reise ist interessant zu verfolgen und wird nicht, wie die anderen Narnia-Abenteuer, unnötig in die Länge gezogen. Sicher gibt es Episoden die weniger spannend sind, aber ich empfand sie dennoch als passend für diese zauberhafte Welt. Denn das ist es, was durch dieses Buch gut vermittelt wird: Narnia hat viel zu bieten und man kann einiges entdecken. Es ist eine fantastische Welt. Dies kam für mich in den letzten Bänden nicht so gut zum Tragen, wie hier. Auch sind die Charaktere gut dargestellt. Kaspian ist ein starker König, der mit schon in seinem Einzelband gut gefiel. Lucy und Edmund kennt man ebenfalls. Die Maus Riepschip ist sowieso toll und ich finde es gut, dass sie einen so großen Auftritt hat. Außerdem bekommt die Geschichte noch anderen Nuancen, indem Eustachius eine Rolle spielt. Seine Geschichte ist moralisch betrachtet sehr wertvoll, weshalb dieses Buch auch vor allem für Kinder lesenswert ist.
Viel bleibt nicht zu sagen. Die Charaktere verkörpern allesamt das Gute und somit wahre Werte. Die Kulisse ist traumhaft. Die Geschichte bietet Spannung, gepaart mit fantastischen Elementen, von denen man träumen darf. Jeder Auftritt von Aslan verursacht außerdem Gänsehaut. Der Stil ist nicht sonderlich herausragend, da er sehr kindgerecht ist. Der Erzähler greift des Öfteren ein und kommentiert. Das ist durchaus in Ordnung, da der Stil fließend bleibt.



„Die Reise auf der Morgenröte“ ist sicher nicht das spannendste aller Bücher, aber durchaus ein interessantes Abenteuer, das zum Träumen anregen kann. Die fantastischen und gutmütigen Figuren sind die idealen Vorbilder. Die Kulisse verzaubert den Leser. Begebt euch also, am besten gemeinsam mit Kindern, auf ein weiteres Abenteuer nach Narnia, dem ich vier Spitzenschuhe geben möchte.



28. August 2017

Rezension ["Klassiker"]: "Gullibers Reisen" von Jonathan Swoift (Zerriss)


Titel: Gullivers Reisen
Autor: Jonathan Swift
Verlag: Anaconda
Preis: 4,95€
Seiten: 384

„Lies ein Buch in dem es auf Reisen geht“, lautete eine Challengeaufgabe. Ich durchstöberte also mein Regal und fand ein Buch, das nicht passender hätte sein können: „Gullivers Reisen“. Ich wusste, dass die Geschichte mit Jack Black verfilmt wurde, auch wenn ich besagten Film nie sah. So schlecht konnte das Buch also schon mal nicht sein, wenn der humorvolle Schauspieler den Gulliver gespielt hat. Weit gefehlt. „Gullivers Reisen“ ist das schlechteste Buch, das ich je gelesen habe. Meine Endwertung von 1,5 Spitzenschuhen kommt nur zu Stande, da mir ein Punkt als Arbeitsverweigerung vorgekommen wäre. Dieses Buch ist pure Langeweile, aus dem man sicher etwas lernen konnte – nämlich es niemals zu empfehlen.

Jonathan Swifts »Gullivers Reisen« gilt vielen Lesern noch immer als Kinderbuch zahllose speziell gekürzte Ausgaben haben diesen falschen Eindruck noch befördert. Die Originalfassung aber ist eine überaus scharfzüngige Gesellschaftssatire, in der Swift virtuos mit verschiedenen literarischen Stilen spielt und äußerst originell Ausschnitte der Lebenswirklichkeit seiner Zeit mit phantastisch-märchenhaften Motiven vermengt. Die sagenhaften Gestalten, denen Gulliver auf seinen abenteuerlichen Reisen begegnet, werden für immer unvergesslich bleiben.

Möglicherweise hat das Buch etwas Gutes. Wenn das so ist, dann habe ich es nicht entdeckt, kann aber erahnen, was man an dem Buch mögen könnte. Zuerst aber muss ich sagen, dass ich mich noch nie so sehr durch ein Buch gequält habe. Ich habe es lediglich beendet, weil ich Bücher nicht abbreche. Und ausgerechnet ein Klassiker sollte mein erster Abbruch sein? Das konnte ich mit meinem Bücherherz nicht vereinbaren. Also quälte ich mich Seite für Seite, Kapitel für Kapitel. Und es dauerte eine Ewigkeit, bis ich endlich am Ende war. Andauernd schweifte ich ab. Der Stil des Autors ist kein bisschen spannend, es gibt keine Dialoge, ja nicht einmal irgendwelche Spannung. Der Protagonist Gulliver berichtet lediglich von seinen Reisen in einem sehr belehrenden und ausschweifenden Tonfall. Ich konnte nicht mehr zählen, wie oft Formulierungen wie die folgende vorkommen, in denen er immer wieder beteuert, den Leser nicht langweilen zu wollen.
„Ich besuchte noch viele andere Zimmer, werde aber den Leser mit allen von mir beobachteten Merkwürdigkeiten nicht langweilen, da ich mich der Kürze befleißige.“ (S. 232)
Oh, hätte er das nur getan. Sich der Kürze befleißigen. Aber das hat er nicht. Wie man aus dem Zitat schon schließen kann, berichtet Gulliver. Und das sehr genau. Von jedem Zimmer, jedem Wesen, jedem Land, ja einfach allem, was und wem er begegnet. Und das ist ein mehr als ödes Unterfangen. Ich war nicht ein einziges Mal gefesselt. Der langweilige und monotone Schreibstil sorgt viel mehr dafür, dass man dazu neigt, die Seiten lediglich anzulesen. Was mir das Buch allerdings immer bescherte war Müdigkeit. Länger als 15 Minuten zu lesen war nahezu unmöglich, da mir die Augen zufielen.
Das Buch ist in vier einzelne Bücher unterteilt, die alle einen Reiseteil ausmachen. Zuerst landet Gulliver in einem Land, in dem die Menschen winzig sind. Danach kommt er in einem Land an, in dem nur Riesen leben. Außerdem findet er eine fliegende Stadt in den Wolken und letztendlich landet er auf einer Insel, auf der Pferde die intelligente Rasse und Menschen lediglich etwas bessere Tiere sind.
Überaus interessant.
Nicht.
Okay, ein paar fantastische Züge sind ganz nett.
Das war's.
Was man dem Ganzen abgewinnen kann, ist sicherlich die im Klappentext gepriesene Gesellschaftskritik. Man kann viel interpretieren und erfährt eine Menge über die Laster der Menschen, die Fehler in unseren Systemen und versucht möglicherweise zu reflektieren. Das ist aber nur möglich, wenn man nicht bereits eingeschlafen ist. So sarkastisch oder intelligent das Buch in mancher Augen sein mag, so unglaublich furchtbar fand ich es. Am Ende klärte Gulliver mich immerhin auf:

„Nun habe ich dir also, lieber Leser, eine getreue Geschichte meiner Reisen gegeben, die sechszehn Jahre und sieben Monate dauerten. In der Beschreibung habe ich weniger Schmuck der Rede als die Wahrheit im Auge gehabt. Ich hätte vielleicht, wie andere, mit sonderbaren und unwahrscheinlichen Geschichten das Erstaunen erregen können; allein ich habe es vorgezogen, nur Tatsachen, und zwar in gerader Art und im einfachsten Stil, dazustellen. Mein Hauptzweck war nämlich, dich zu belehren, aber durchaus nicht, dich zu unterhalten.“ (S. 375)


Glückwunsch Herr Swift, das Ziel haben Sie erreicht. Sie haben mich nicht unterhalten. In keinster Weise. Die Figuren waren lieb- und charakterlos, der Stil langatmig, ja langweilig. Es gibt keine Dialoge, keine stringente Handlung, sondern einfach nur gähnende Leere. Zusammenfassend handelt es sich bei „Gullivers Reisen“ um das schlechteste Buch, das ich je gelesen habe. Den Begriff „Klassiker“ hat es in meinen Augen nicht verdient, auch wenn Gesellschaftskritik eine große Rolle spielt. Aber bildet euch selbst eure Meinung. Oder lasst es. Ich empfehle euch, es zu lassen und schließe mit nicht wirklich verdienten 1,5 Spitzenschuhen.
Ich hoffe, der Film ist unterhaltsamer. 



25. August 2017

Rezension [Hörbuch]: "Star Wars Episode V - Das Imperium schlägt zurück" von Donald F. Glut


Titel: Star Wars Episode V - Das Imperium schlägt zurück
Autor: Donald F. Glut
Sprecher: Wolfgang Pampel
Verlag: Randomhouse Audio
Preis: 14,99€
Seiten: 228
Dauer: 5h 21min

Jeder Star Wars-Fan hat schon einmal die Frage gestellt bekommen: „Welche Episode magst du am liebsten und welche am wenigsten?“ Für mich waren diese Antworten immer leicht. Mein absoluter Liebling ist Episode II, auch wenn I und VI dicht folgen. Weit abgeschlagen auf Platz sechs (, wenn man nur die klassischen sechs Episoden zählt) war schon immer Episode V. Irgendwie fand ich den Film im Vergleich zu den anderen immer schwach. Dieser Eisplanet, das Auftauchen Yodas und dann die Stadt in den Wolken. Für mich hat „Das Imperium schlägt zurück“ einfach mit Abstand die wenigste Spannung.
Erfreut war ich daher, dass auch das Buch zu Episode V das kürzeste der sechs ist und sich das Hörbuch somit nur auf etwas mehr als 5 Stunden beläuft. Als ich aber mit dem Hören begann, wurde ich überrascht. Denn das Hörbuch hinterließ einen viel positiveren, ja sehr viel spannenderen Eindruck als der Film! Sowohl die Schlacht auf dem Eisplaneten, die Ausbildung bei Yoda, als auch die Rettungsaktion in der Stadt in den Wolken inklusive dem Kampf zwischen Vater und Sohn waren durchweg spannend. Und somit reiht sich „Episode V – Das Imperium schlägt zurück“ in eine tolle Hörbuchreihe, innerhalb der sich auch der Sprecher Wolfgang Pampel steigern kann.


Luke kann der erbitterten Schlacht auf dem Eisplaneten Huth entkommen und folgt seiner Eingebung zum Dagobah-System. Dort trifft er auf Yoda, den letzten und größten der Jedi-Meister – doch auch Darth Vader weiß, wie stark die Macht in Luke ist, und er ist besessen davon, ihn auf die Dunkle Seite der Macht zu bringen ...

Woran es lag, dass ich für Episode V bisher so wenig Sympathie hegte, kann ich gar nicht sagen. Im Allgemeinen empfinde ich die alten Episoden als nicht so grandios, wie die neuen. Und Episode V ist so ein typischer Zwischenteil, der zwar Spannung aufbaut, in dem aber auch nicht so richtig was passiert. Aber der Eindruck täuscht.
Zuerst muss ich sagen, dass die Handlung im Hörbuch sehr viel spannender herüber kommt, als auf der Leinwand. (Wobei ich dem Film unbedingt eine weitere Chance geben muss. Vielleicht ändert sich meine Meinung diesbezüglich.) Die Ausgangslage auf Huth wird toll beschrieben und man bekommt einen realistischen Eindruck vom Leben der Rebellen, mit einigen Zusatzinfos. Auch die Rettungsaktion im Eis ist gut geschrieben. Einen besonderen Eindruck hat aber der erste Angriff des Imperiums hinterlassen. Man bekommt von beiden Seiten einen guten Rundumblick, denn nicht nur die Rebellen, sondern auch das Imperium werden detailliert betrachtet. So werden zum Beispiel die Schicksale einiger Besatzungsmitglieder von Darth Vader vorgestellt, wenn sie einen Fehler begangen haben. So gewinnt man einen tollen Blick in die Figuren und sie werden authentischer. Besser als im Film gefiel mir auch die aufflammende Liebe zwischen Han und Leia. Zwischenzeitlich musste ich über die Sprüche des Draufgängers sogar lachen, denn sein Humor ist einfach unschlagbar. Frech und vorlaut erobert er das Herz der Prinzessin, was will man mehr?! Auch Lukes Entwicklung wird in dieser Episode gut dargestellt. Seine Ausbildung bei Yoda gefiel mir gut. Auch wenn man leider einen starken Unterschied zwischen Yoda zwischen Episode III und eben Episode V spürt. Aber das ist wohl ein Fehler von George Lucas und soll die Leistung von Donald F. Glut nicht schmälern.  Der Schreibstil ist gut und flüssig, soweit ich das beurteilen kann. Daran habe ich nichts auszusetzen.
Auch das Finale der Hörbuchs gefiel mir besser. Die ganze Storyline um die Wolkenstadt wurde mir durch das Hörbuch klarer vor Augen geführt und ich konnte die Entwicklung besser greifen. Außerdem finde ich, dass die drei Nebenfiguren R2D2, C3PO und Chewbacca hier toll zum Tragen kommen. Die berühmte „Vater-Szene“ war nicht ganz so grandios, wie ich hoffte, aber im Grunde ist das Finale sehr gelungen. 
Ich muss sagen, dass mich die Handlung im Hörbuch sehr viel besser unterhalten hat, als ich erwarten konnte. Es gibt zwar ein paar langgezogene Szenen, aber diese sind selten.
Wolfgang Pampel kann sich als Sprecher ebenfalls steigern. Er gibt sich viel Mühe in der Interpretation mancher Figuren. Am besten kommt immer Han Solo herüber, was wenig verwunderlich ist. Aber auch Yoda verleiht er eine interessante Stimmfärbung und die Vorstellungskraft wird dadurch angeregt. Ich empfinde Pampel immer noch als etwas ruppig, aber diese Art passt zur Geschichte.
Gar nicht gefallen hat mir, dass man die Lesepausen hören kann. Damit meine ich, dass man hört, wenn die Abschnitte an verschiedenen Tagen aufgenommen wurden. Die Tonlage von Pampel verändert sich dann deutlich. Manchmal passiert das sogar mitten im Kapitel, was das Zuhören kurz unterbricht, da der Hörer aufmerkt. Das fand ich sehr schade und auffällig.



„Star Wars Episode V – Das Imperium schlägt zurück“ ist so viel besser, als ich dachte. Den Film sah ich immer mit wenig Überzeugung, doch das Hörbuch schafft es nützliche Hintergründe und Figureneinblicke zu liefern, sodass der Hörer toll folgen kann. Außerdem herrscht viel Spannung vor, auch wenn das Finale an sich etwas furioser hätte sein können. Der Schreibstil ist gut und passend und auch Wolfgang Pampel als Sprecher macht einen guten Job. Lediglich die kleinen Veränderungen in seiner Stimme ließen mich aufschrecken. Seine Interpretationen haben sich aber bereits gesteigert. Ich vergebe für Episode V vier Sterne und bin nun sehr gespannt auf meine ebenfalls geliebte Episode VI.




Vielen Dank an den Randomhouse Audioverlag für das wunderschöne Rezensionsexemplar!


24. August 2017

Rezension: "Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung"


Titel: Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung
Autor: Stefanie Hasse
Verlag: Loewe
Preis: 16,95€
Seiten: 416

Als das Buch „Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung“ herauskam, erregte das Cover meine Aufmerksamkeit. Die goldenen Glitzerpunkte, die lila-Farbgebung und das entschlossene Mädchengesicht: Alles in allem ein wunderschönes Cover! Auch der Klappentext klang interessant. So richtig packen konnte mich Stefanie Hasse aber mit ihrem E-Short Prequel „Fortunas Vermächtnis“, das es bereits im Vorfeld kostenlos gab. Und nach dem Lesen war klar, dass ich das dazugehörige Buch haben MUSSTE! Nachdem es in meinem Regal gelandet war, griff ich sehr bald dazu. 
Ehrlich gesagt gefiel mir der Rahmen des E-Shorts besser (Paris, Mutter-Tochter), aber auch Kiera konnte mein Interesse wecken. Ich las das Buch sehr schnell und ich finde, dass es ein gelungener Auftakt ist. Die ein oder andere klitzekleine Schwäche gab es durchaus, aber grundlegend bietet „Schicksalsbringer“ tolle und schicksalshafte Unterhaltung.

Kiera war noch ein kleines Mädchen, als ihr ein unheimlicher Mann auf dem Jahrmarkt eine geheimnisvolle Münze zusteckte. Jahre später findet sie die Münze beim Aufräumen wieder und verletzt sich daran. Von da an steht Kieras Leben Kopf: An der Schule tauchen die geheimnisvollen Zwillingsbrüder Phoenix und Hayden auf. Und Phoenix – unfreundlich, überheblich, aber wahnsinnig attraktiv – behauptet, Kiera könne mit der Münze das Schicksal beeinflussen. Und daher dürfe er nun einen ganzen Mondmonat lang nicht mehr von ihrer Seite weichen...

Es gibt viele Jugendbuch oder Romantasy-Geschichten, die auf Götter und Legenden gebaut sind. All die Mythen bieten eine tolle Grundlage und viele Autoren bedienen sich daran. Von einer „Fortuna-Adaption“ hatte ich bisher allerdings nichts gehört und somit war ich sofort Feuer und Flamme für das Thema Schicksal. Die Autorin baut eine wirklich kreative und schlüssige Geschichte auf. Mir gefiel das Grundkonzept sehr gut und auch die Umsetzung ist stark. Das einzige, was für mich aus der Reihe tanzte, war das Ende. Meiner Meinung nach wird es gerade am Schluss etwas chaotisch und vieles passiert so plötzlich. Hier hätte ich mit etwas mehr Zeit gewünscht, aber mir ist natürlich bewusst, dass dieser Tempowechsel absichtlich gewählt wurde. Aber ich greife vor.
Das Konzept ist klasse. Kiera ist eine gelungene Protagonistin. Sie ist zwar irgendwie der Normalo-Teenager, hat aber mit ihrer Stellung als Frontfrau einer Band auch ungewöhnliche Charakterzüge. Ihre Freundschaft zu Cody machte sie für mich sehr greifbar. Cody selbst ist ein toller Typ und deswegen ist er an der Schule auch sehr beliebt. Die Freundschaft zwischen ihm und Kiera ist etwas sehr Schönes in diesem Buch. Cody gibt Kiera eine gewisse Stärke und dieser Umstand erschien mir sehr wertvoll. Beide haben zusammen viel Spaß und sorgen für die ein oder andere witzige Situation. Für Kieras Charakter ist Cody jedenfalls ein wichtiger Bestandteil. Aber auch sonst ist Kiera weder bemitleidenswert noch arrogant. Mir gefiel sie jedenfalls ganz gut, auch wenn sie vor allem am Ende naiv ist. Aber so gehört es sich in einer Romantasy-Geschichte ja auch irgendwie. Die anderen beiden wichtigsten Charaktere sind wohl Phoenix und Hayden, Brüder, Zwillinge – das gute und das böse Schicksal. Die Idee, die hinter diesem ungleichen Paar steckt, finde ich phänomenal und auch gut umgesetzt. Steffi Hasse konnte mich hier komplett überzeugen und vor allem am Ende auch überraschen, womit ich nicht gerechnet hatte. Hayden ist unnahbar und geheimnisvoll. Phoenix arrogant und selbstsicher. Phoenix hat natürlich etwas von einem Traumtypen und erfüllt somit alle Punkte, um der männliche Protagonist zu sein. Mir gefiel die Liebesgeschichte zwischen dem abgehobenen Schicksaltypen und der wenig entscheidungsfreudigen Kiera sehr gut. Leider ging mir auch alles etwas zu schnell. Insgesamt spielt das Buch im Rahmen einer Woche, was ich für eine solch tiefe Liebesgeschichte als sehr kurz empfinde. Nach gefühlt einem Tag lieben die beiden sich – und wie. Aber die Liebesgeschichte an sich ist wirklich süß und hat genügend Schwächen, um nicht als perfekt zu gelten.
Aber ein gutes Thema und eine schöne Liebesgeschichte reichen natürlich nicht. Es fehlt noch der Gegenspieler: Kairos – der Zufall. Niemand weiß, wo er sich seit vielen Jahrhunderten versteckt, doch der Leser bekommt einen Eindruck von ihm geliefert. Oft steht am Kapitelende ein kurzer kursiver Text aus Kairos Sicht. Und schnell wird klar, dass der Zufall diesmal einen Plan verfolgt. Aber was hat er vor?
Dieser Handlungsstrang war gut. Ich hatte auch wirklich jemand anderes im Sinn, Kairos zu sein und somit konnte ich auch hier überrascht werden. Aber das große Finale war für mich etwas verwirrend. Das habe ich bei „Book Elements“ bereits kritisiert. „Fulminant“ trifft es auf jeden Fall, der Tempoanzug war mir persönlich aber etwas zu stark. Plötzlich treffen zwei Welten aufeinander und die wurden bisher noch gar nicht so deutlich. Aber an der guten Geschichte ändert das nichts.
Auch der Schreibstil von Hasse ist sehr schön. In meinen Augen hat die Autorin sich bereits weiterentwickelt. In „Book Elements“ schweifte ich während des Lesens öfter ab, aber diesmal blieb ich absolut bei der Sache! Ihr Stil passt wunderbar zu Kiera und ihrer Sichtweise. Die Kürze der Kapitel hat mir auch wirklich gut gefallen, denn so kommt ein toller Lesefluss zu Stande und man denkt sich öfter „Ach, das kurze Kapitel kann ich auch noch lesen“.



Insgesamt hat Stefanie Hasse mit ihrem ersten Teil „Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung“ einen tollen Auftakt geschrieben. Mich haben die kurze Zeitspanne und das etwas wenig durchgeplante Ende nicht ganz überzeugt. Überzeugend hingegen ist die Idee, die Charaktere, der Stil, die Liebesgeschichte…ja, sagen wir einfach: alles andere. Die Themen Fortuna und Schicksal sind toll umgesetzt und ich bin sehr gespannt, was Kiera im abschließenden Teil mit all ihrer Macht anstellen wird. Wessen Schicksal wird sie verändern? Ich vergebe vier schicksalshafte Spitzenschuhe und hoffe, dass mich der letzte Teil umhauen wird. 



22. August 2017

Review: "Bullyparade - Der Film"


          Titel: Bullyparade - Der Film

          Regie: Michael Herbig

          Länge: 100 Minuten

          FSK: 6

          Produktionsland: Deutschland

          Erscheinungsjahr: 2017




Zu Highlights meiner Fernseh-Kindheit/Jugend muss ich auf jeden Fall die Filme von Michael Bully Herbig zählen. Wie oft musste ich über den „Schuh des Manitu“ lachen oder amüsierte mich über die Szenen in „(T)Raumschiff Surprise“.  Es gab eine Zeit, da fand ich nichts lustiger. Und deswegen war meine Freude riesig, als ich den Trailer zu „Die Bullyparade – Der Film“ sah. Ich freute mich auf einen Kinofilm, in dem sich meine Lachmuskeln kaum entspannen könnten. Also ging ich mit meinen Freunden ins Kino, obwohl ich schon im Vorfeld Kritik mitbekam. Und man muss durchaus sagen: Der Film ist ganz nett und hat gute, aber auch schwache Witze. Er ist nicht so großartig, wie ich gehofft hatte. Aber amüsant ist er dennoch!


Zwei Zwickauer reisen zurück in die Zone. Häuptling Winnetou wünscht sich einen Stammhalter. Das Kaiserpaar Sissi und Franz bezieht eine mysteriöse Immobilie. Lutz und Löffler mischen die Börse auf. Ein Planet voller schöner Frauen bringt Captain Kork, Mr. Spuck und Schrotty in große Verlegenheit. Und das alles in einem einzigen Film!


Man hat es bei „Die Bullyparade – Der Film“ nicht mit einem klassischen Kinofilm zu tun. Eigentlich handelt es sich um vier kleinere Filme, die im Sketchstil gedreht sind. Es gibt eine kleine Vorgeschichte und dann folgen in chronologischer Reihenfolge vier Minifilme. Drei von den vier Settings sind mit Winnetou & Old Shatterhand, Lissi und ihrem Kaiser und der Crew der S. S. Hasselhoff (also die gleiche Crew wie auf dem Traumschiff) bekannt. Die letzte Geschichte ist neu, allerdings auch die kürzeste der vier. Sie ist diejenige, die ein wenig lieblos daher kommt und an „Wolf of Wallstreet“ angelehnt ist.
Die vier Teile sind in sich abgeschlossen und zeigen episodenhafte Ausschnitte. Meiner Meinung nach beginnt der Film stark, als Winnetou und Old Shatterhand am Indianerrat teilnehmen. Der Dialog ist einfach urkomisch und sehr intelligent. Insgesamt muss man sagen, dass viele Witze und Sketche sicher erst beim zweiten oder dritten Gucken so richtig zum Tragen kommen würden. Denn es steckt eben sehr viel Ironie und Intelligenz hinter einigen Szenen. Aber die nimmt man bei der Flut an Witzen nicht unbedingt wahr. Oft wartet man auf den einen Hammerwitz, der dann aber ausbleibt. Vielmehr reihen sich viele kleine Witze aneinander, die den Zuschauer vor allem schmunzeln lassen. Der große Lacher bleibt die Ausnahme. 
Die Geschichte im Wilden Westen gefiel mir gut. Darauf folgt der Kurzfilm über Lissi und Franz. Ich finde Michael Bully Herbig und Christian Tramnitz in diesen Rollen so herrlich! Aber inhaltlich war dieser Teil des Films doch etwas schwächer. Zumindest hatte ich den Eindruck, als hätte man daraus mehr machen können. Sarkasmus ist allerdings eine ganze Menge in diesem Stück, vor allem am Ende. Die dritte Geschichte um Lutz und Löffler war für mich dann die schwächste. Irgendwie passte sie nicht richtig ins Konzept. Und obwohl auch hier lustige Szenen zu finden sind, war ich froh, als uns der Film dann ins All führte. Der letzte Kurzfilm war meiner Meinung nach der beste, auch weil er am detailliertesten ausgearbeitet ist. Die drei Hauptdarsteller haben hier ihre Paraderollen gefunden und hier musste der Kinosaal doch öfter mal laut loslachen.
Toll sind übrigens die winzigen Gastauftritte von berühmten deutschen Schauspielern und anderen Promis. Lena Meyer Landrut und Lena Gercke hatte ich anfangs gar nicht erkannt, Elias Mbarek oder Matthias Schweighöfer hingegen erkennt man sofort. All diese Auftritte sorgen für kleine Aha-Effekte.
Bully, Tramnitz und Kavanian machen ihre Sache toll und sind alle drei tolle Mimen in ihren Rollen! Sie sind vielseitig und wirklich lustig. Für mich sind alle drei wahre Entertainer.
Man muss bedenken, dass man es mit einem deutschen Comedyfilm zu tun hat und eben nicht mit Hollywood. Diesen Wechsel empfand ich aber als sehr erfrischend. Die Kulissen sind genauso, wie sie sein sollten – parodistisch, aber mit Niveau. Dennoch sollte man im Hinterkopf haben, dass 1,5 Stunden mit dem gleichen Humor eben auch anstrengend sein können und vielleicht deswegen gerade die Mitte des Filmes nicht so lustig erscheint. Für mich steckt viel Herz und Witz im Film, aber manchmal schüttelt man auch über schwächere Witze den Kopf. Alles in allem beweist der Film aber viel Intelligenz – zumindest auf den zweiten Blick.




Ich hatte mir von „Die Bullyparade – Der Film“ ein wenig mehr erwartet, komme aber nach ein paar Tagen zu dem Schluss, dass er sehr unterhaltsam ist. Er kann es keinesfalls mit den beiden Vorgängern aufnehmen, amüsiert den Zuschauer aber durchaus. Viele Witze sind intelligent und bringen zum Lachen. Andere sind etwas schwächer. So oder so vergeht der Film sehr schnell. Aber macht ja nicht den Fehler und verlasst dann den Kinosaal. Denn das allerlustigste sind in jedem Fall die Outtakes! Ich vergebe 3,5 Sterne für Bully und seine Crew.

21. August 2017

Rezension: "Everflame - Feuerprobe" von Josephine Angelini


Titel: Everflame - Feuerprobe
Autor: Josephine Angelini
Verlag: Dressler
Preis: 19,99€
Seiten: 480

Es ist einige Jahre her, dass ich die „Göttlich-Trilogie“ gelesen habe, aber ich habe sie geliebt. Sehr sogar. Und deswegen wollte ich schon lange die „Everflame-Reihe“ von Josephine Angelini lesen. Nach und nach wünschte ich mir die Bücher und hatte letztendlich die gesamte Reihe ungelesen im Regal. Ein Umstand, den ich bereinigen wollte. Also griff ich zum ersten Teil „Everflame – Feuerprobe“. Der Klappentext klang interessant und der Einstieg ins Buch gelang schnell. Doch irgendwie wurde alles immer komplizierter, abstrakter und auch ein bisschen ziellos. Mich konnte das Buch leider nicht fesseln, obwohl es tolle Stellen gibt. Meine Hoffnungen ruhen nun auf Band zwei, denn von „Feuerprobe“ hatte ich mir deutlich mehr erwartet.
Liebe schmerzt. Welten kollidieren. Feuer tötet. Feuerrote Locken, unglücklich verliebt und so ziemlich gegen alles allergisch, was es gibt: Lily Proctor ist 17 und die Außenseiterin an der Highschool von Salem. Lily wünscht sich nichts mehr, als von hier zu verschwinden - und findet sich in einem furchterregenden anderen Salem wieder, in dem mächtige Frauen herrschen. Die stärkste und grausamste dieser »Crucible« ist Lillian - und Lily wie aus dem Gesicht geschnitten. Sind Lilys Allergien und Fieberschübe tatsächlich magische Kräfte und ist sie selbst eine Hexe? In einem Strudel aus gefährlichen Machtkämpfen und innerer Zerrissenheit, begegnet Lily sich selbst - und einer unerwarteten Liebe. Ein mitreißender Pageturner mit starken Gefühlen: schicksalhafte Entscheidungen, Magie, Spannung und Liebe mit einer Heldin zwischen zwei Männern, zwei Welten und zwei Identitäten.
Vom „mitreißenden Pageturner“ der im Klappentext angepriesen wird, würde ich nicht sprechen. Wie ich bereits erwähnte, ist es längere Zeit her, dass ich „Göttlich“ las, aber ich hatte Angelinis Stil als sehr flüssig in Erinnerung. Aber irgendetwas störte mich bei „Everflame“. Der Anfang war noch sehr flüssig, aber dann turnten die Pages immer seltener. 
Wir lernen gleich am Anfang Lily kennen, ein Mädchen, das ganz normale Wünsche und Träume hat und durch ihre Gesundheit nichts davon umsetzen kann. Sie ist stark allergisch und hat immer wieder Fieberschübe. Nur ihr bester Freund und ihre Schwester wissen mit all diesem umzugehen und sind immer für sie da. Dass Lily aber besagten besten Freund liebt, der im  Allgemeinen als Frauenschwarm gilt, ist dabei wenig hilfreich. Als Lily merkt, dass Tristan niemals das Gleiche für sie empfinden wird, will sie ihre Welt einfach nur verlassen. Dass ihr Wunsch aber so schnell erhört wird, kann niemand ahnen. Denn plötzlich befindet Lily sich in einer Parallelwelt. Und viel schlimmer noch: In dieser Welt existiert bereits eine andere Version von ihr. Und diese Lilian ist mächtig und herrscht über das Land – denn sie ist eine Hexe. Kann das die Erklärung für Lilys Krankheitsakte sein? Trägt sie Hexenmagie in sich?
Ich muss sagen, dass ich das Konzept zwar interessant finde, es mich aber nicht vollkommen überzeugt. Parallelwelten und zwei Identitäten finde ich gut. Das ermöglicht viel Spielraum. Aber die Umsetzung ist dann doch etwas chaotisch geworden. Nachdem Lily im anderen Salem gelandet ist, ist sie orientierungslos und der Leser mit ihr. Erst nach und nach erschließt sich die neue Welt, die so vollkommen anders ist als alles bisher Gekannte. Schnell trifft Lily auf Rowan, jemanden, den sie aus ihrer Welt nicht kennt. Ganz im Gegensatz zu Tristan oder Juliette. Rowan ist geheimnisvoll und weckt tiefe Gefühle in ihr. Doch er ist auch Lilians Helfer gewesen und scheint vor Lily Dinge geheim zu halten. Die beiden haben eine tiefe Verbindung, aber irgendwie kommt die so nebenbei. Mich hat die Art zu erzählen gestört. Ich hatte das Gefühl, als wenn wichtige Dinge in einem Absatz abgearbeitet werden und man mit zu wenig Aufmerksamkeit Wichtiges verpasst. Die Entwicklungen zwischen Lily und Rowan sind in einem Kapitel schleichend und schön. Und dann kommen die tiefen Gefühle innerhalb von zwei Sätzen in einem anderen Kapitel. Ich empfand diese Entwicklungen als sprunghaft und konnte nicht immer folgen. Irgendwie verlor Josephine Angelini den Fokus und macht die Geschichte so sehr kompliziert. Und das ist sie ohnehin schon, da der Aufbau der Hexenwelt komplex ist. Die Idee will ich weiterhin loben, denn für mich war alles neu und innovativ. Aber der erste Teil muss sicher als Art Einstieg gehandelt werden, in dem der Grundstein der Geschichte gelegt wird. Dieser Grundstein braucht dann beinahe 500 Seiten…Mir erscheint das zu lang. Für mich gab es keinen richtigen Höhepunkt in der Geschichte. Viele Handlungen scheinen ziellos und die Zeit vergeht einfach. Allerdings sind auch gewisse Geschehnisse sehr spannend, keine Frage. Die Beziehungsentwickelungen sind ebenfalls interessant. Aber vor allem zwischen Rowan und Lily hatte ich mir mehr gewünscht. Hier nahm sich die Autorin zu wenig Zeit – und manchmal eben viel zu viel. Es ist schwer zu beschreiben, aber die Handlung war einfach nicht immer durchdacht, vielleicht weil sie gerade so komplex ist.
Die Figuren gefallen mir im Grunde gut, auch wenn klar ist, dass Lily noch eine große Entwicklung durchmachen wird. Rowan ist ein toller Typ, von dem man hoffentlich noch mehr erfahren wird. Auch Tristan und Caleb sind liebenswert. Und Lilian, die große Hexe von Salem, ist Lily sicher sehr viel ähnlicher, als es anfangs den Anschein macht. Kein Wunder, wenn es eigentlich nur zwei Versionen der gleichen Person sind. 
Der Stil gefiel mir nicht so gut, wie ich schon sagte. Auch fand ich es störend, dass die Kapitel immer gute 40 Seiten lang sind. Ich fand kaum ins Buch und mich konnte das neue Salem auch nicht fesseln. Wie gesagt, ein Pageturner war es für mich nicht.
Die Handlung ist durchaus gut und hat seine spannenden Momente. Mir fehlte aber die Zielausrichtung, der Fokus. Vieles war schwammig und wenig verständlich. Manche Abfolgen konnte ich einfach nicht nachvollziehen, auch wenn diese vielleicht Sinn ergeben haben. Die Handlung hat viel Potenzial, aber im ersten Teil wurde das nicht ausgeschöpft. Vielleicht soll man auch manches einfach noch nicht verstehen. Mich schreckt das allerdings eher ab, als dann ich weiterlesen will.


Ich hatte mir von „Everflame – Feuerprobe“ deutlich mehr erwartet. Das Thema der Hexen ist gut ausgearbeitet, aber manchmal sehr verwirrend umgesetzt. Für mich artete Vieles in Chaos aus und ich konnte der eigentlich guten und auch spannenden Handlung nicht folgen. Die Charaktere sind gelungen, auch wenn Vieles unklar bleibt. Auf jeden Fall hat die Geschichte noch viel Luft nach oben, die hoffentlich in Band zwei dünner wird. Ich vergebe für eine gute Idee und eine schwankende Umsetzung drei von fünf Spitzenschuhen.



20. August 2017

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #15

Hallo ihr Lieben!



Es wird wieder Zeit für das monatliche SuB-Interview und mein lieber Karli steht bereits in den Startlöchern. Er lechzt danach die Tastertur zu übernehmen...gieriges kleines Ding ;) 



Ich denke, viele von euch wissen bereits, worum es bei der Aktion "Mein SuB kommt zu Wort" geht. Wenn nicht, dann schaut doch gern bei der lieben Anna vorbei. Die Aktion läuft schon eine ganze Weile und Karli und ich sind auch schon seit über einem Jahr mit von der Partie :)
Aber genug der Vorworte. Mein SuB - entschuldigt, so will er nicht genannt werden - KARLI übernimmt dann jetzt die Macht auf diesem Blog ;) Ob ich sie wieder erlangen kann?!

Los geht's!



1. Karli, wie groß bist du aktuell?


Halli Hallo und herzlich willkommen! :)
Diesmal hat Julia sich bei ihrer Vorrede ja tatsächlich relativ kurz gehalten. Umso besser! Dann bleibt mehr Platz für mich und mein Interview :P Ich freue mich wie immer sehr, dass ich dabei sein darf. Für mich ist der SuB-Talk ja ein wahres Highlight. Quasi DAS Monatshighlight...Dann mal los.

Im letzten Monat war ich sehr zufrieden mit Julia. Sie hat sich aufrichtig für ihre wenig liebevolle Behandlung entschuldigt und angestrengt an meiner Größe zu arbeiten. Scheinbar hilft die Jammer-Dauerschleife endlich ein bisschen. Aber Halt. Ein bisschen korrigieren muss ich. Denn obwohl meine vertrottelte Besitzerin an mir gearbeitet hat, hat sie sich auch ein bisschen verzettelt. Bisher war der August nicht erfolgreich, denn es wurden nur vier Bücher gelesen. Leseflaute? Vielleicht. Aber Julia hatte auch viel um die Ohren. Sie ist nun offiziell keine Studentin mehr, denn sie hat ihren Master abgeschlossen, jede Prüfung hinter sich gebracht und ihre Endnote erhalten. Hut ab! :)
Aus meiner Sicht ist das natürlich traurig, weil Julia mich sicher sonst noch weiter hätte schrumpfen lassen können, wären diese Abschluss-Vorbereitungen nicht gewesen :P. Aber ich verzeihe ihr gern. Denn: Ich habe im Vergleich zum Vormonat trotzdem abgenommen. Nur um ein Buch, aber hey. Von nichts, kommt nichts. Im letzten Monat war ich 117 Bücher groß. Heute bin ich 116 Bücher groß. Also ein winziges klitzekleines bisschen kleiner als im letzten Monat. High Five!




2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.



Wie gesagt, die ein oder andere Streicheleinheit mehr hätte mir schon gut getan. Allerdings arbeitet Julia grade an zwei relativen SuB-Leichen, die so nebenbei gelesen werden. Sie gibt sich also Mühe bei der Pflege.
Das war nicht die Frage?
Ach stimmt ja. Ihr alle meint ja immer mit "Pflege" meinen Zuwachs. Mein Futter. Naja, verhungern tue ich jedenfalls nicht :D
Nun gut. Ja, ich bin gewachsen. Wer im letzen Monat den "Neuzugänge-Post" gelesen hat, weiß dass daran Julias Schwägerin Schuld ist. Mal wieder. Sie hat Julia "freundlicherweise", wie meine Besitzerin nie müde wird zu betonen, ihre Bücher der House-of-Night-Reihe überlassen. Das waren mal eben fünf neue Bücher. Aber was soll's. Eines davon hat sie immerhin auch schon gelesen. An Selbstanschaffungen gab es nur eine. Und das war "Schicksalsbringer" von Stefanie Hasse. Das Buch war in diesem Monat in der Bookish-Prophet Box und Julia hätte wirklich nichts besseres passieren können. Denn es stand auf der Wunschliste und so konnte sie es von den Geburtstagswünschen streichen. Hier war große Freude ausgebrochen kann ich euch sagen :D 

Die anderen beiden Schätze, die ich euch präsentiere, sind Rezensionsexemplare, über die ich mich ausnahmsweise auch mal gefreut habe :P



  

Ich gebe es ja zu. Julia hat mich zu einem Star Wars-Fan gemacht. Aber was soll ich auch tun? Ich sitze hier im Arbeitszimmer ja fest und wenn sie dann beim Puzzlen die gesamte Saga hört, kann ich mich ja nicht verstecken :P Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als Julia erst Episode IV und aktuell Episode V hört. Bin ich jetzt ein Freak?



3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?


Oh, stellt mir eine leichtere Frage. Bisher ist Julia im August so richtig schwach. So schwach wie selten. Derzeit sind im August erst vier Bücher gelesen worden, wie ich schon sagte. Ist das zu fassen? Und das vierte hat sie erst gestern geschafft. Also ich sehe wirklich schwarz für den August...
>.<
Als letztes hat mich "Everflame - Feuerprobe" von Josephine Angelini verlassen. Und Julia hatte an dem Buch wirklich zu knabbern. Traurig. Sie hat eine ganze Woche für das Buch gebraucht. Ein Armutszeugnis. Und irgendwie ist sie auch deswegen in einer Art Leseflaute. Aber die wird hoffentlich bald beendet. es kann ja nicht immer alles rosig sein :P

Eine Rezension gibt es noch nicht, auch wenn das Tippen dieser auf der heutigen To-do-Liste steht. Lasst euch von einem Experten sagen lassen: Das wird heute nichts mehr. Also kann ich leider keinen Link präsentieren :P




4. Lieber Karli, zeige uns doch mal dein kleinstes und dein größtes Buch!


Hui, das ist ja mal ein interessanter Auftrag - an dem ich ganz großartig gescheitert bin. Ich habe gar nicht so riesige Größenunterschiede. Und das fiel mir erst auf, als diese Aufgabe kam. Ich zeige euch natürlich trotzdem drei Bücher. Ja, drei. Eines davon ist eine Art Nachschlagewerk und deswegen zählt es laut Julia nicht zu mir :P 
Ts...


Mein größtes Buch wäre dann "Frauen, die Geschichte machten". Das ist eine der angesprochenen SuB-Leichen, an denen Julia derzeit arbeitet. In dem Buch wird die Geschichte von sechs historisch wichtigen Frauen geschildert. Zwei von sechs Biographien hat Julia immerhin schon gelesen ;) :P
Mein kleinstes Buch ist eines aus dem Diogenes-Verlag. "Soloklows Universum" ist derzeit das einzige Diogenes-Buch bei mir und wie man weiß haben die ja ein recht kleines Format. Es unterscheidet sich aber nicht stark von anderen. Trotzdem will ich es hier mal nennen. Ich merke also: Ich sollte mir dringend größere und kleinere Bücher anschaffen :D



Es ist doch nicht zu fassen! Sind wir schon wieder am Ende?! O.o Immer wenn es am schönsten ist. Nun gut. Da mein Tipp mit der fünften Frage noch keinen Anklang gefunden hat, werde ich mich jetzt wohl verabschieden müssen. Dann bereite ich mich schon mal gedanklich auf den nächsten Monat vor. Hui :) Auf jeden Fall werde ich meine Jammertiraden wieder verstärken. Vielleicht bekomme ich Julia ja so aus ihrer kleinen Flaute heraus. Man sollte den Einfluss eines SuBs nie unterschätzen - erst Recht nicht, wenn er ein Eigenleben entwickelt hat!


In diesem Sinne! Ich freue mich aufs nächste Mal,

euer Karli




Oh mann, nie hätte ich gedacht, dass Karli so philosophisch und lebensweise sein kann. Sein letzter Satz hat mich jetzt sehr überrascht! Aber es ist was Wahres dran, unterschätzt nie euren SuB - erst Recht nicht, wenn er euch seinen Willen aufdrängt :D 
Ich liebe diese Interviews mindestens genauso sehr wie Karli. Und ich finde, er hat seine Aufgabe wieder einmal sehr gut gemacht :) Ich verspreche, dass ich aus meiner Flaute herauskommen werde, Kleiner! Du sollst dieses Jahr noch kleiner als 100 Bücher sein! Großes Indianer-Ehrenwort!


Was hatten eure SuBs in diesem Monat so zu sagen? :) 
Habt ihr größentechnisch auch wenige Unterschiede auf euren SuBs? 



Eure Julia