31. März 2018

Messebericht LBM 2018: Von Blitzeis, in Fässern lebenden Männern, Mini-Essen und seriösem Bloggersessions

Hallo ihr Lieben!


Mal wieder bin ich überaus spät dran, aber inzwischen brauche ich mich glaube ich nicht mal mehr  zu entschuldigen. Dass mein Zeitmanagement in den letzten Monaten eher schlecht ist, was den Blog betrifft, ist ja kein Geheimnis mehr. Und deswegen kommt mein Messebericht aus Leipzig leider auch zwei Wochen später, als von allen anderen :D Aber hey...von der Masse abheben und so ;) Nein, Spaß. Eigentlich ist das Schreiben dieses Berichts einfach sehr zeitintensiv und trotz Osterferien fliegt meine Zeit nur so dahin. Aber egal. Jetzt habe ich es geschafft und endlich kann ich euch von meinen tollen Erlebnissen auf der diesjährigen LBM berichten. Es war wirklich wieder richtig toll! Und das, obwohl es einige Schwierigkeiten gab...


Samstag

Von der Unschuld meines Zeitmanagements und der Schuld des Wetters


Ich besuchte die Messe mit meiner langjährigen Freundin Elif, die mich vor ein paar Jahren überhaupt zum Bloggen brachte. Wie auch im letzten Jahr reisten wir mit dem Auto an...die drei Stunden sind durchaus machbar. Außerdem blieben wir in diesem Jahr zum ersten Mal über zwei Tage in Leipzig, da Elif am Sonntag noch eine eigene Veranstaltung hatte ...*vor Ehrfurcht erstarrt sein*...ich kenne quasi einen Promi. Schon cool ;) Aber weiter.
Wir machten uns nicht nur zu zweit auf den Weg, sondern zu viert. Zwei Freundinnen begleiteten uns nach Leipzig, allerdings nicht auf die Messe. Steffi und Leni hatten eigentlich den viel cooleren Plan: Es ging in den Zoo! :D Ich fand das super! Das Wetter machte uns aber beinahe einen Strich durch die Rechnung. Die meisten von euch haben es natürlich gehört: Die Witterungsverhältnisse rund um Leipzig waren jetzt nicht unbedingt bombastisch, um es mal so auszudrücken ;) Es schneite. Es wehte. Es war glatt. Am Ende waren wir sogar ziemlich froh, mit dem Auto angereist zu sein, da zeitweise der gesamte Flug- und Bahnverkehr lahmgelegt war. 
Ich hatte die Strecke die Tage zuvor im Auge behalten und konnte meine Mädels mit trauriger Miene dazu drängen, noch früher loszufahren. Wir machten uns also um 5.20 Uhr in Bremen auf, Richtung Leipzig. Man sollte meinen mit mehr als 4,5 Stunden, sollten wir unseren ersten Termin um 10 Uhr erreichen. Hah! Dass ich nicht lache.

Unsere Stimmung im Auto war super, trotz der Frühe (unsere gute Verpflegung steuerte das ihre bei). Bis uns plötzlich Blitzeis mitten auf der Autobahn ereilte und ich nicht mehr bremsen konnte. Tja. Nach einem kleinen Ausweichmanöver waren wir aber wieder sicher zurück auf der Strecke und heil davon gekommen. Lediglich unser Adrenalinspiegel hatte gelitten. Und wie. :D Es klingt jetzt eigentlich ganz lustig und im Nachhinein können wir vier auch darüber lachen, aber mit den Straßenverhältnissen war wirklich nicht zu spaßen. Auf dem Weg nach Leipzig kamen wir noch in drei Staus durch drei verschiedene Unfälle und wir verloren ordentlich an Zeit. Es war schon kurz vor 10, als wir endlich die Messeausfahrt erreichten. Elif und ich waren durchaus motiviert, unseren Termin bei Carlsen noch zu erreichen. Aber dann: Tja...wir standen noch gute zwei Stunden ca. einen Kilometer vom Messegelände entfernt. Wirklich schön, kann ich euch sagen. Vor allem hatten wir wirklich das Glück, die Schlafnase vor dem Herrn vor uns zu haben.
Kennt ihr das? Ihr steht im Stau und fahrt die ganze Zeit immer ganz pünktlich an, damit sich ja keiner zwischen euch drängelt und die Lücke nicht zu groß wird? So ein Fahrer bin ich. Der werte Herr vor mir hatte da deutlich mehr Gelassenheit. Erstmal warten, eine Lücke entstehen lassen und dann kann man ja immer noch fahren :D Also gefühlt schummelten sich auf diese Weise mindestens 100 Autos noch vor uns...und dabei wollten wir doch einfach nur ankommen...
Irgendwann war es dann auch wirklich so weit - nach SECHSEINHALB STUNDEN!!! WTF. 


Kleine Zwischensprints und freudige Wiedersehen


Gegen 11.45 Uhr erreichten wir das Messeglände und waren dankbar für unsere Presseausweise, so dass wir gleich auf den Presseparkplatz fahren konnten! Wuhu! Wir verabschiedeten uns von Steffi und Leni, die wirklich tolle Reisegefährten waren und ließen sie im eisigen Wind allein. Und wir? Wir rannten. Durch den Presseeingang, durch Halle 1, durch Halle 5 bis ins Congresszentrum. Wir kamen um 11.55 Uhr bei Carlsen an, die bereits wussten, dass wir wegen eines Staus nicht pünktlich kommen würden. Wir hatten natürlich die gesamte Veranstaltung verpasst...Echt ärgerlich, denn sie soll laut der anderen Blogger toll gewesen sein! Wie gern hätten Elif und ich ein Stück vom Harry Potter-Kuchen gegessen. Aber so hatten wir uns vor lauter Langeweile ja schon den Bauch mit Süßigkeiten im Auto vollgestopft...Das hielt mich übrigens nicht davon ab, noch einen Cupcake zu essen ;) Aber trotzdem mehr als schade um die tolle Veranstaltung. Trotzdem Danke an das ganze Carlsen-Team und die anwesenden Autoren. Das ein oder andere Buch erreichte uns trotzdem noch und das auch dank der tollen Laura Kneidl, die gleich zwei signierte Exemplare für uns zurück gelegt hatte :)

Nun gut. Unseren ersten Termin hatten wir verpasst. Da kann man dann wohl nichts machen. Aber immerhin waren wir da. Und das war an diesem Samstag schon wirklich viel wert! Für einen Samstag war die Messe am Vormittag auch erstaunlich leer und wir kamen in den Hallen ganz gut voran.
Unser nächster Termin stand erst um 13 Uhr an, weshalb uns ein wenig Zeit blieb. Ich schleppte Elif eine Etage höher, wo ich mit meiner lieben Freundin Sabine Schulter verabredet war. Sie hatte eine Stunde später ihre zweite Signierstunde, zu der ich auch auf jeden Fall kommen wollte. Aber erstmal durchatmen und in Ruhe ein paar Worte wechseln :) Es war so toll und entspannt mit Sabine! Da kam ich nach dem ganzen Stress endlich wieder runter. Sabine ist ein wahnsinnig toller Mensch! Solltet ihr ihre Bücher noch nicht kennen, kann ich sie euch wirklich nur empfehlen! Wir quatschen über ihre Signierstunde, die Anreise, ihr neues Buch und über ganz Privates. Ich möchte diese Freundschaft, die aus einer normalen Autoren-Blogger-Zusammenarbeit entstanden ist, wirklich nicht mehr missen! Nach dem kleinen Plausch und dem Versprechen bald wieder zu kommen, ging es für Elif und mich zum nächsten Termin.


Ein großartiger Verlag: Lasst uns alle in ein Fass ziehen! Oder so ähnlich?


Wir hatten es in diesem Jahr gewagt, ein paar Verlage anzuschreiben und Termine auszumachen. Das war überaus cool, denn viele zeigten sich kooperativ. Am coolsten war der Verlag "diogenes", bei dem wir einen Einzeltermin bekamen. Elif und ich trafen uns am Stand mit der lieben Susanne Bühler, die uns das kommende Programm vorstellte. Es war wahnsinnig toll mit ihr zu sprechen, da man aus jedem Satz die Liebe zu den Büchern heraushörte. Sie sprach so begeistert von den kommenden Büchern, dass Elif und ich danach vollkommen euphorisiert waren! Unsere Wunschliste ist jedenfalls um ein Vielfaches angewachsen und "Die Blütezeit der Miss Jean Brodie", "Hippie"und "Abendrot" sind nur drei fantastisch klingende Titel! Nachdem man mit Frau Bühler gesprochen hat, kann man glaube ich bedenkenlos zu jedem neues diogenes-Titel greifen. Der Verlag ist auf jeden Fall nun deutlich in meinen Fokus gelangt und ich freue mich, in Zukunft mehr aus dem Programm zu lesen! Es ist sehr reif und erwachsen, aber eben auch ernsthaft und humorvoll. Die Literatur kann anspruchsvoll, aber traumhaft sein. Ich bin sehr gespannt!
Im Nachhinein haben wir uns übrigens über den Namen des Verlags ausgetauscht. Durch Zufall stieß ich bei meinen Unterrichtsvorbereitungen nämlich auf den Namen "Diogenes von Sinope", Philioph des antiken Griechenlands und Namensgeber des Verlags. Während der Verlag ihn als lebensbejahenden und praktischen Menschen bezeichnet, hat mein Geschichtsbuch lediglich den Fakt dargelegt, dass Diogenes in einem Fass lebte. Okay?! Wir kamen überein, dass wir unseren Verlag nicht unbedingt nach jemandem benannt hätten, der sein Leben in einem Fass verbrachte und angeblich öfter mal unanständige Dinge in der Öffentlichkeit getan hat. Aber hey...man kann ja auch in einem Fass lebensbejahend sein. Aber irgendwie strange...so als Nebeninformation und Funfact für euch ;)


Wie Leser zum Autor werden, ich wichtige Mails lösche und etwas von einem Prinzen lerne


Nach diogenes ging es wieder zu Sabine Schulter, deren Signierstunde noch lief. Ich kaufte mir brav "Melody of Eden 2" und ließ es mir signieren. Ich stellte Sabine wirklich vor eine Herausforderung, weil ich eine besondere Widmung haben wollte ;) Aber sie hat es geschafft! Vielen Dank noch einmal dafür! Es gab auch noch das ein oder andere Foto, das ich wirklich toll finde und dann hieß es schon wieder Abschied nehmen, bis man sich in Frankfurt vielleicht wieder sieht.

Insgesamt hielten wir uns extrem wenig in den Hallen auf. Und das auch, weil ein Termin den nächsten jagte. Nach dem Autorentreffen stand das Lovelybooks-Lesertreffen an, auf das Elif zum ersten Mal ging. Allerdings war nicht sie es, die nervös war, sondern ich. Und das vollkommen zurecht und wegen meiner eigenen Dummheit :D Ich hatte nämlich die Mail gelöscht, in der ich zum Treffen eingeladen wurde. Tja...ohne Einladung kein Eintritt? Bei Lovelybooks Gott sei Dank nicht. Mit der Nennung meines Usernames durfte ich trotzdem rein und bekam auch einen der berühmten Goodie-Bags ;) In meinem waren übrigens zwei Bücher, mit denen ich wirklich gut leben kann. Ich musste nicht tauschen und auch sonst waren süße Kleinigkeiten im Bag. Die Bücher waren übrigens "Manchmal lüge ich" und "Mr. Griswolds Bücherjagd - Das Spiel beginnt", welche beide sehr gut klingen. Aber neben dem tollen Goodiebag war auch das Programm bei LB dieses Jahr wirklich gut. Es hat mir sehr gefallen, dass es in diesem Jahr nicht um ein bestimmtes Buch, sondern um ein allgemeines Thema ging, zu dem sich zwei Autorinnen äußerten. Das waren wieder die liebe Laura Kneidl und Alana Falk. Von letzterer habe ich noch nichts gelesen, doch sie hat mich definitiv neugierig gemacht! Das Interview, das die aufgeweckte und sympathische Marina führte, war wirklich klasse und informativ. Es ging um den Wandel vom Leser zum Autor und mir haben die Berichte der beiden Autorinnen gut gefallen!
Nachdem wir noch ein paar befreundete Blogger getroffen hatten, unter anderem die liebe Sandy, ging es für uns wieder weiter. Nach einem kleinen Bummel durch Halle 2 schlichen wir uns wieder in Halle 4. Dort war der Stand des Bucherverlags. Kürzlich hatte mich der Autor Andreas Wassner angeschrieben und mir ein Rezensionsexemplar seines Buches "Der kleine Prinz wird erwachsen" angeboten. Ich sagte sofort zu, das Buch erreichte mich durch Postprobleme aber leider nie. Andreas schrieb mich aber vor der LBM noch einmal an und deswegen schaute ich vorbei. Der Mann ist der Hammer :D Ich war auf das typisch Österreichische kaum vorbereitet, aber Andreas ist super herzlich und freundlich. Sofort signierte er mir noch ein Exemplar seines Prinzen, das ich inzwischen auch gelesen habe. Ich kann euch sagen, es ist eine sehr kluge und gelungene Weiterschreibung des Klassikers auf unsere heutigen Probleme gemünzt. Wirklich toll und lehrreich! Ich habe den kleinen Besuch beim Bucherverlag jedenfalls nicht bereut!

Statements und Schnee


Bevor wir die Messer verließen, um in unserem Hostel einzuchecken, schauten wir noch beim Sternensand Verlag vorbei. Dort kaufte ich direkt vier Bücher und wartete noch, bis die Signierstunde von Regina Meißner startete. Ich kaufte ihre Bücher "Schwanenfeuer" und "Blütenzauber" und ließ sie mir signieren. Ich bewundere Regina sehr und finde ihre Entwicklung toll. Auf die neuen Bücher bin ich sehr gespannt, verspreche mir aber viel :)
Außerdem statteten wir der Bloggerlounge noch einen Besuch ab, in der wir direkt auf bekannte Gesichter stießen und ein Statement für Toleranz und Individualismus hinterließen. Dazu später mehr.

Und dann wagten wir das nächste Abenteuer durch den Schnee. Es war schon eine kleine Odysse, überhaupt zu unserem Auto auf dem Parkplatz zu gelangen, denn es war so furchtbar kalt und windig! Nach nur ca. einer Minute waren wir vollkommen durchgefroren, aber heil angekommen. Und so ging es durch Leipzig zum Hostel in Bahnhofsnähe. Wir hatten Glück und bekamen gleich einen nahegelegenen Parkplatz. Nach dem Check-In ging's ins nette Zimmer mit sehr schönem Blick. den Elif in den ca. 13 Stunden bestimmt zwanzig Mal fotografierte :D. Unsere Freundinnen stießen bald wieder zu uns und wir hatten uns viel zu erzählen. Doch lange konnten wir gar nicht bleiben, denn Elif und ich hatten auch noch einen Abendtermin.


Glitzer, nette Gesellschaft und winzige Essenesportionen: Die LYX-Lounge


Bei Lovelybooks hatte ich nämlich außerdem bei der LYX-Lounge-Verlosung teilgenommen und zwei Karten gewonnen. Was uns erwartete, wussten wir nicht so recht. Doch da die neue Reihe von Laura Kneidl in diesem Verlag erschienen ist und zurecht gehypt wird, hatten wir nichts zu verlieren.
Also machten wir uns am Abend wieder auf durch die Stadt und fanden das Chateau9 auch recht fix. Die Location war wirklich toll gewählt. Es war eine Art moderner Weinkeller, sehr loungig, sehr chic. Elif und ich entdeckten ein Gesicht, das uns zum ersten Mal auf dem LB-Lesertreffen über den Weg lief und setzten uns spontan an den gleichen Tisch. Wir lernten Katrin und einen Freund von ihr kennen, die wahnsinnig nett waren! Mit beiden haben wir tolle Gespräche geführt und hatten einen super Abend! Das wäre mit anderen Tischnachbarn möglicherweise nicht so gewesen und dafür bin ich sehr dankbar. Wir haben echt viel gelacht und uns auch ein bisschen über das Essen lustig gemacht. Denn davon gab es ein tolles Menü. Eine lange Speisekarten mit mindesten sieben Gerichten...und wir dachten, wir sollten uns davon etwas auswählen. Aber weit gefehlt. Und Katrins Freund machte sogar noch den Witz: "Es wird bestimmt jeder Gang in winzigen Portionen gereicht". Tja, der Witz bewahrheitete sich :'D Ich fand das super, denn ich fand jeden Gang für sich absolut super! Den großen Hunger konnte aber keiner stillen. Und da Elif selten Fleisch ist, war es für sie nicht wirklich optimal. Die arme ging ziemlich hungrig ins Bett...wobei...im Hostel mussten noch ein paar Chips (ziemlich laut) herhalten :D

Die LYX-Lounge war jedenfalls toll organisiert! Das Lovelybooks-Team führte durch den Abend. Dieser wurde mit dem Essen und leckeren Getränken eingeläutet. Es gab Limonaden, Wein und einen tollen Aperitif. Nach dem ersten Teil kamen dann die drei wundervollen Autorinnen zu uns uns lasen aus ihren aktuellen Büchern vor. Mal wieder begegnete uns an diesem Tag Laura Kneidl. Was soll ich sagen...vielleicht haben wir sie einfach nur verfolgt?! :D Außerdem waren noch Bianca Iosivoni und Mona Kasten dort. Von letzterer habe ich bisher noch nichts gelesen, ihrer Lesung aus "Save me" folgte ich aber mit Interesse. Am besten gefiel mir die Lesung von Bianca, denn schließlich kannte ich Lauras Buch bereits. Nach den tollen Lesungen wurden noch ein paar lustige Spiele mit den Autorinnen gespielt und es gab erneut kleine Mini-Portionen, die noch übrig geblieben waren ;)

Das Special des Abends war eigentlich, dass jeder Gast noch ein Überraschungsbuch aus dem LYX-Verlag von den anwesenden Autorinnen bekam. Darüber habe ich mich riesig gefreut! Und erst recht, als ich "Der letzte erste Blick" von Bianca bekam. Das Buch wird sicher bald von mir gelesen :)
Trotz des tollen und gemütlichen Abends verließen Elif und ich die Veranstaltung etwas früher, als die meisten. Wir ließen uns unsere Bücher noch signieren, bekamen ein Foto mit den dreien (, wirklich überaus gelungen, was meint ihr? :'D) und fuhren wieder ins Hostel. Wir konnten unsere beiden Freundinnen schließlich schlecht den ganzen Abend allein lassen. An dieser Stelle noch einmal ein großes Danke an Lovelybooks, aber auch an Katrin, die den Abend für mich wirklich erlebenswert gemacht hat!
Insgesamt verbrachten wir noch einen schönen und lustigen Abend, fielen aber auch ziemlich erschöpft ins Bett! Und das war der Samstag, an dem wir mit unserem Leben davongekommen waren ;)

Sonntag

Von Stärke und der "Politisierung von Buchblogs"


Unser Revial-Foto: Gleiche Zeit und gleicher Parkplatz wie im letzten Jahr :)


Der Sonntag war dann keinesfalls so vollgepackt oder nervenraubend. Nachdem wir uns im Hostel ganz besonders schick gemacht haben, wie man auf den Bildern ja erkennt (hier musste ich auch eines der zwanzig Bilder mit dem Hostelausblick hochladen - Elif zu Ehren), ging es wieder zur Messe. Die erste halbe Stunde des Tages stöberten Elif und ich wieder durch die Hallen, bis sie sich schon einmal zu ihrer Session aufmachte. Vorher gab es nämlich noch ein Interview mit Linus, der wirklich unglaublich mutig ist. Seht euch seinen Blog an! Ich bewundere ihn und freue mich, dass ich Linus und ein paar andere Blogger am Samstag noch in der Bloggerlounge kennenlernen durfte. Das hatte ich vor lauter Programmpunkten ganz vergessen ;) Es war jedenfalls sehr nett mit euch! Und ich kann diese ganzen Hater-Kommentare einfach nicht nachvollziehen. Konzentriert euch doch auf euer Leben und wenn euch mutige Menschen nicht interessieren, dann ist das eure Sache. Wir haben Linus jedenfalls sehr gern unterstützt!

Ich stromerte noch ein bisschen durch die Hallen, bis ich mich auch zu den Bloggersessions aufmachte und noch einiges von Linus Interview mitbekam. Es war toll, wie frei er über das Thema Transsexualität spricht und ich glaube wirklich, dass er anderen damit ein Vorbild sein kann. 

Nach dem Besuch bei Linus wurde es dann  bei Elif ernst. Gemeinsam mit ihrer guten Freundin Mareike veranstaltete sie eine Session zum Thema "Zur Politisierung von Buchblogs". Die Session war klasse! Sie hat sicher auch den ein oder anderen Blogger ein bisschen aufgeweckt und auch ich werde in Zukunft ein bisschen kritischer lesen. Denke ich. Nehme ich mir zumindest vor ;)
Beide Bloggerinnen haben toll gesprochen, super Themen präsentiert und das Publikum vor allem erreicht! Wahnsinnig toll!
Am Ende legte ich übrigens noch einen kurzen Sprint ein, um zur Signierstunde von Maya Shepherd zu kommen. Ihre Grimm-Chroniken brauchte ich nämlich unbedingt auch signiert ;) Dann der nächste Sprint zurück zu Elif und dann war es auch genug Gerenne für den Tag.

Nach dieser interessanten Erfahrung ging es für uns gen Heimat. Wir verabschiedeten uns von unseren Buchfreunden und machten uns auf zum Parkplatz, wo wir Steffi und Leni wieder trafen. Nach ziemlich genau drei wunderbaren und gesangsmäßig nahezu großartigen Stunden (Disney forever) waren wir schon wieder in Bremen. Wie schnell das doch gehen kann?! Es war ein wirklich tolles und buchiges Wochenende, an dem ich viel Spaß hatte - sowohl mit Buchmenschen, als auch ganz normalen Freunden (, beides schließt sich ja auch nicht aus ;) ).
Meine Ausbeute war ziemlich überwältigend. Inzwischen nehme ich ja auch nicht mehr jedes tolle Goodie mit, aber da hat sich dennoch einiges angesammelt :D Wie ihr auf diesem Bild unschwer erkennen könnt.


Aber viel schlimmer sind wahrlich meine Buchschätze. Obwohl ich wusste, dass ich einige mit nach Hause nehmen würde, waren doch einige unerwartete Bücher dazwischen. Fünf Bücher habe ich mir gekauft, aber irgendwie sind trotzdem insgesamt 15 Bücher bei mir eingezogen :( Schande über mich! Eines der Bücher habe ich immerhin schon vor dem Kauf als Ebook gelesen und nur der Vollständigkeit her erworben. Von meinem riesigen Stapel sind auch erst zwei nach der Messe gelesen worden. Mein Karli hat sich schon lautstark beschwert. Könnt ihr ihn vielleicht sogar bis zu euch hören?! :'D 




So...nach ein paar Stunden des Schreibens bin ich dann auch mal am Ende angekommen. Entschuldigt nochmal die Verspätung, aber so ist es leider. Vielen Dank fürs Lesen des Beitrags! Lasst mir doch gern einen Kommentar oder einen Link zu eurem Bericht da, wenn es einen gibt :) Bisher habe ich alle Berichte mit viel Freude gelesen!

Wart ihr auf der Messe? Was haltet ihr von meinem Programm, dem Schneechaos oder meinen neuen Buchschätzen? :)


Liebst,
eure Julia

30. März 2018

Rezension: "Mederia - Die versiegelten Hallen" von Sabine Schulter



Titel: Mederia - Die versiegelten Hallen
Autor: Sabine Schulter
Verlag: Selfpublishing
Preis: 4,99€
Seiten: 410


„Mederia“ hat mich von der ersten Seite an bezaubert. Sabine Schulter entführte mich vor langer Zeit in diese magische Welt und mit jedem Satz nahm sie mich tiefer gefangen. „Aufziehende Dunkelheit“ war ein toller und spannender Einstieg, der durchaus unkonventionell ist – so ganz ohne Liebesgeschichte. „Kampf um Tetra“ ist keinesfalls der typische Mittelteil mit Durstrecke, sondern spannend, faszinierend und bewegend! Dieses Buch war eines meiner absoluten Highlights im letzten Jahr und auch deswegen fieberte ich dem Finale „Die versiegelten Hallen“ sehnlichst entgegen. Das Cover fügt sich wundervoll ein und der Klappentext verspricht viel. Doch konnte die Autorin meine Erwartungen halten? Ja. Denn „Mederia – Die versiegelten Hallen“ ist ein Feuerwerk der Fantasy. Die grandiose Welt, die vielen vielschichtigen Völker und Charaktere und der Zusammenhalt sind beeindruckend und herzerwärmend. Sabine Schulter schockiert ihre Fans und macht doch irgendwie alles richtig. Macht euch bereit für ein furioses, aber an manchen Stellen herzzereißend ruhiges Finale.

Nachdem die Verteidiger Mederias einen erneuten Angriff auf die Mauern Tetras abwehren können, entscheiden sie sich dazu, zu handeln und einen Trupp in das feindliche Land zu schicken. Sein Ziel: Sakterkis zu beseitigen.
Lana, die durch ihre Wandlungsfähigkeiten und ihr beeindruckendes Maß an Göttlichkeit zur Hoffnungsträgerin geworden ist, wird dafür ausgewählt und begibt sich zusammen mit ihren Freunden auf die Suche nach den versiegelten Hallen, in denen sich Sakterkis‘ Gefängnis befindet.
Auf ihrem Weg durch den Süden trifft Lana auf unvorhergesehene Probleme und auch ihre Gefühle für den Dämonenprinzen Gray lenken sie immer wieder ab. Doch Mederia braucht seine Götterbotin.


Ich liebe diese magische Fantasy-Reihe unglaublich! Die Autorin hat ein feines Händchen für ihre Figuren und innerhalb der letzten beiden Teile sind einem diese sehr ans Herz gewachsen. Lana und Gray sind zu Freunden geworden und beinahe glaubt man, sie würden an unserem Leben tatsächlich teilnehmen. Um die Götterbotin und den Dämonenprinzen haben sich im Laufe der Geschichte viele tiefe Freundschaften gebildet. Und auf all diese tollen Figuren trifft man in „Die versiegelten Hallen“ wieder. Ob das Kimire, Mihana, Famir, Sinsa oder Talien sind: Sie alle sind liebevoll und detailreich gestaltet und bilden so die ideale Reisegruppe um Lana und Gray. Denn im dritten Teil geht es die meiste Zeit über um die Reise zu Saktertis, die Lana und ihre Freunde durch den Süden führt. 
Der Einstieg ins Finale gelingt überaus gut! Die Banshee Cyanea spielt auch in diesem Band wieder eine Rolle und gerade sie ist es, die dieses Buch eröffnet. Ich bewundere sie überaus! Dass sie in Band drei sogar etwas größere Anteile hat, als in den Vorgängern, begrüße ich damit sehr! Mit der gewieften Banshee geht sofort Spannung einher und schon im ersten Kapitel gelingt es Sabine Schulter so, all die Ereignisse des Vorgängers wieder heraufzuholen, so dass der Leser sofort wieder in der Geschichte ist. Neben den tollen Charakteren, die ich eben schon angerissen habe, lebt das Buch durchaus auch von seinen Bösewichten. Diese kommen am Anfang und am Ende gehäuft vor und auch hier muss ich Lob aussprechen. Die tiefen Abgründe in den Bösen werden deutlich und deswegen wird der Kampf zwischen Gut und Böse umso wichtiger. Und genau diesem hat sich Lana verschrieben.
Nachdem das Buch fulminant startet, kehrt danach Ruhe ein. Ich muss zugeben, dass ich „Die versiegelten Hallen“ unglaublich langsam gelesen habe. Das liegt zum einen daran, dass ich viel zu tun hatte und mich nur schwer aufs Lesen einstimmen konnte. Andererseits liegt es aber an einem Punkt, der nur dann zum Vorschein kommt, wenn man sich Zeit nimmt: Man muss diese Geschichte genießen! Und das am besten langsam! Man sollte nicht durch diese Fantasywelt hetzen, sondern sich Zeit für sie nehmen. Nur so kann man all die Details entdecken und die Ruhe entwickeln, die in Mederia nötig ist. Natürlich kann man auch durchs Buch fliegen (, einfach weil es so gut ist), doch ich hatte deutlich mehr Spaß daran, mir Zeit zu nehmen und völlig in Mederia abzutauchen. Denn so konnte ich die komplexen Völker entdecken und viel Spaß mit meiner „Reisegruppe“ haben. 
Ich habe die Charaktere jetzt schon öfter angerissen. Aber was soll ich eigentlich zu ihnen sagen? Sie sind großartig! Lanas Lebenslust, die Ernsthaftigkeit von Gray, Sinsas Herzlichkeit, Famirs Aufbrausen, Mihanas Mut oder Kimires Können…Die Charaktere stehen für bestimmte Charakterzüge, die wunderbar zu ihnen passen. Sie haben alle ihre kleinen Macken, aber sie funktionieren zusammen sehr gut. Sie sind eine Art Familie und wie so oft bei Sabine Schulter, wird man ebenfalls zu einem Familienmitglied.
„Die versiegelten Hallen“ ist kein Fantasy-Epos, bei dem die Spannung immer auf einem Extremlevel steht. Es gibt auch viele ruhige Passagen, in denen sich die Autorin Zeit für ihre Figuren und deren Bedürfnisse nimmt. Oder einfach Zeit für diese wunderbare Welt. Nicht in jedem Kapitel herrscht daher die höchste Spannung, aber die Geschichte lebt von einer eigenen, charmanten Spannung. Und diese lässt sich beispielsweise auch in der Liebesgeschichte finden. Denn obwohl es diese in Band eins überhaupt nicht gab und in Band zwei Lana und Gray ihre Gefühle nur langsam ertastet haben, ist beiden in Band drei klar, dass sie den jeweils anderen lieben. Aber wie es gestehen? Es ist wirklich süß, die beiden bei ihrem inneren Konflikt zu begleiten. Ist die Sache aber erst mal auf dem Tisch, wird es romantisch, liebevoll, ja sogar prickelnd. Die Entwicklungen zwischen beiden sind rasant, aber herrlich. Wenn ich übrigens von „prickelnd“ schreibe, so muss ich sagen, dass die Autorin das meiste der Fantasie überlässt. Und das weiß ich sehr zu schätzen! Meiner Meinung nach hätten keine Erotikszenen ins Buch gepasst. Die Liebe zwischen Gray und Lana ist einfach riesig und beinahe erschlagend. Doch sie ist authentisch und sie wurde langsam aufgebaut, weshalb ich sie umso mehr genossen habe. 
Insgesamt ist die Handlung sehr unterhaltsam und gespickt mit vielen Überraschungen. Das Finale ist richtig gut gelungen, denn der abschließende Kampf ist gut geschildert und dargestellt. Ich habe mitgefiebert und meine Emotionen in dieses Buch geworfen. Denn es kann den Leser durchaus bewegen. Und das auch an anderer Stelle. 
Denn Sabine Schulter bricht den Lesern auch das Herz. Und das solltet ihr nicht unterschätzen. Ich musste mit diesem Punkt wirklich erst zurechtkommen, bevor ich ihn akzeptieren konnte. Doch die Autorin ist darauf bedacht, das gebrochene Herz danach mit anderen kleinen Gesten wieder zusammenzusetzen – und das gelingt. Ich habe die ein oder andere Träne verdrückt und war mit den Entwicklungen nicht unbedingt glücklich, doch Sabine Schulter hat immer einen klaren Plan verfolgt und diesen Plottwist schon lange geplant: Daher passt er gut ins Geschehen, ist logisch erklärt und nach all dem Herzschmerz erkennt man auch die schönen Seiten daran. Jetzt aber genug der Andeutungen.
Nach Beenden des Buches musste ich erstmal einen Blick in Band eins werfen und Grays Visionen erneut lesen. Es ist gewaltig, was die Autorin sich mit dieser Welt ausgedacht hat. All die Details, die Völker, die Planung. Sie wusste schon lange, wohin Lanas Reise gehen würde und ich finde es schön, dass alles im Nachhinein so viel Sinn macht! Ihr Schreibstil ist wie immer sehr flüssig, in diesem Buch aber besonders fantasiegeladen und bildreich. Einfach perfekt für das Geschehen!
Ist man durch das letzte Kapitel, wartet noch ein Zusatzkapitel auf diejenigen von uns, die von Mederia einfach nicht genug bekommen. In diesem kommt die Liebegeschichte noch einmal voll auf ihre Kosten, was mich freudig aufseufzen ließ. Die Autorin spielt einfach liebend gern mit den Emotionen ihrer Leser. Sie spannt uns kurz vor Ende ordentlich auf die Folter, bricht uns das Herz und sorgt dennoch für so viele schöne Szenen. In „Die versiegelten Hallen“ ist von Spannung, Kampf, Liebe, Freundschaft und Kitsch einfach alles dabei. Und daher ist es ein überaus würdiger Abschluss einer gigantischen Fantasy-Reihe.


Wie gern habe ich die Welt Mederia wieder betreten und wie ungern verlasse ich sie nach diesem wundervollen Finale nun. „Die versiegelten Hallen“ ist genauso, wie ich erhofft habe und doch vollkommen anders. Es gibt unerwartete Wendungen und Überraschungen. Die Autorin bricht ihren Lesern das Herz, setzt dieses aber wieder zusammen. Mich hat Sabine Schulter durch diese Buchreihe tief bewegt und bezaubert. Ich liebe diese besonderen Charaktere, die Vielfalt von Mederia und auch die Ruhe, die sich diese Buchreihe nimmt. Trotzt einem weinenden Auge vergebe ich volle fünf Spitzenschuhe, die hoffentlich golden funkeln – wie Lanas Flügel.


29. März 2018

Rezension: "Asche, Schnee und Blut" von Maya Shepherd


Titel: Die Grimm Chroniken - Asche, Schnee und Blut
Autor: Maya Shepherd
Verlag: Sternensand Verlag
Preis: 8,95€
Seiten: 160


Mit ihrer Idee zu den „Grimm-Chroniken“ konnte Maya Shepherd mich vollkommen überzeugen und deswegen legte ich mir sofort „Die Apfelprinzessin“ zu, inhalierte das Buch und wartete auf die zweite Folge mit dem Titel „Asche, Schnee und Blut“. Die „Grimm-Chroniken“ ist ein faszinierendes Projekt der talentierten Autorin, mit dem sie sich von der Märchenmasse abheben kann. Diese Reihe hat das bekannte Phänomen einer Fernsehserie in sich: „Ach, eine Folge geht noch…“, denkt man nach Beenden der letzten. Denn die Reihe hat Suchtpotenzial. Die Handlung wird nur nach und nach erarbeitet, man bekommt immer wieder kleine Informationen, während sich das große Ganze entwickelt. Nach einem tollen Start legt „Asche, Schnee und Blut“ gekonnt nach und erweitert dieses Märchenkonstrukt. Man gelangt tiefer in diese einzigartige Welt und wird dennoch überrascht. Und am Ende? Da denke ich mir: „Ach, eine Folge geht noch…“

Die zweite Folge der 'Grimm-Chroniken' enthüllt ein Schneewittchen, wie es bisher niemand kannte. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, ebenso wie zwischen Wahrheit und Lüge, Vergangenheit und Gegenwart, Traum und Realität. 
»Wer hat Ihnen das angetan?«, flüsterte Maggy.
Der Mann richtete seine grauen Augen auf sie. »Schneewittchen«, stieß er mit seinem letzten Atemzug hervor, bevor sein Herz zum Stillstand kam.


Wer bedauerlicherweise noch nichts von den „Grimm-Chroniken“ gehört hat, dem will ich diese innovative Idee kurz näher bringen. Maya Shepherd hat es sich zur Aufgabe gemacht, die „Lügen“ der Grimmbrüder aufzudecken und die wahre Geschichte rund um die böse Königin zu erzählen. Gibt es unzählige Märchen? Oder handelt es sich vielmehr um ein einziges? Was steckt wirklich in den Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm? Die Autorin hat sich zu diesem Thema eine etwa 12-teilige Serie ausgedacht, die deswegen immer nur in kurzen „Folgen“ erscheint. Eine Folge hat um die 160 Seiten.. So viel zum Konzept, das eben stark an eine typische Fernsehserie angelegt ist. Das Tolle ist, dass der Effekt guter Serien auch hier zum Tragen kommt: Durch die Kürze und die richtige Dosierung der Handlungsabschnitte will man einfach immer wissen, wie es weiter geht. Selbst, wenn einem Teile der Folge nicht so gefallen haben, der Drang weiterzulesen ist wahnsinnig groß!
Und für dieses Konzept ziehe ich weiterhin meinen Hut. Ich habe von so etwas bisher noch nicht gehört und sicher gab es anfangs auch Bedenken. Aber Maya Shepherds Mut wird belohnt, denn „Die Grimm-Chroniken“ mausert sich zurecht zum Erfolg. Aber genug der allgemeinen Worte.

In „Asche, Schnee und Blut“ kommt man sehr gut rein, selbst wenn man ein paar Informationen aus dem Vorgänger vergessen haben sollte. Die vorangegangenen Geschehnisse werden gut wieder eingestreut, sodass man schnell wieder in der Geschichte ist. Die Serie spielt derzeit über zwei Handlungsstränge – einen im 16. Jahrhundert, der andere 2012. Beide Stränge sind natürlich miteinander verbunden und ergänzen sich in gewissem Maße. Der Wechsel zwischen beiden ist sehr interessant und gelungen. In unserer heutigen Zeit haben sich Wilhelm, genannt Will, und seine Freunde Maggie und Joe in eine verrückte Märchenwelt aufgemacht, um Schneewittchen aufzuhalten. Wieso? Das wissen sie auch nicht so genau, aber irgendetwas stimmt mit ihrer Umgebung eindeutig nicht. Die Geschehnisse lassen sich einfach nicht mehr logisch erklären und spätestens, als sie Schneewittchen gegenüber stehen, ist ihnen klar: Sie muss aufgehalten werden. Nur Will scheint in der Lage zu sein, dies zu bewältigen. Aber ist Schneewittchen überhaupt die Böse? Nicht umsonst sagt man das doch von ihrer Mutter, oder? Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse unglaublich gut und das Geschehen ist sehr spannend!
Der Handlungsstrang aus der Vergangenheit beschäftigt sich mit einer der mysteriösen Figuren, die eben erwähnt wurden: Die Mutter von Schneewittchen, besser bekannt als böse Königin. Nur ist Mary noch überhaupt nicht böse. Sie ist ein lebenslustiges und wunderschönes Mädchen, auf dem ein Fluch lastet. Sie verliebt sich und hier kommt der erste Plottwist zum Tragen, der auf beide Erzählsstränge Einfluss hat. Die Episode in der Vergangenheit ist ebenso spannend, wie die der Gegenwart. Mary und Dorian sind ein interessantes Gespann, das mir gerade im letzten Kapitel sehr gut gefallen hat. Die beiden lieben sich, doch die Welt hat etwas dagegen und deswegen sind sie gezwungen die Regeln zu brechen. 
Insgesamt kommen viele Märchenelemente vor, die in neuer Zusammensetzung auftreten. Es geht nicht nur um Schneewittchen, sondern auch um viele andere. Bisher sind Elemente von Rumpelstilzchen und Hänsel und Gretel vorgekommen. Doch auch andere Geschichten wie Alice im Wunderland oder Bram Stokers Dracula spielen eine Rolle. Die Paarung ist sehr interessant, allerdings muss man sich auch darauf einlassen. Ich bin sehr gespannt, welche Märchen noch alles auf den Plan treten werden – es werden einige sein. 
Ein Punkt, der schon an einen Spoiler grenzt, hat mich im Buch überrascht. Maya Shepherd lässt Schneewittchen als Vampir erscheinen, was irgendwie merkwürdig ist. Durch den Erzählstrang aus der Vergangenheit wird dieses Thema aufgegriffen und sogar vertieft. Ich konnte mit dieser Interpretation erstmal nichts anfangen und es macht in „Asche, Schnee und Blut“ den Eindruck, als wenn das Element zentral sei. Das ist es sicher auch, doch die Bedeutung ist eine Momentaufnahme und in den „Grimm-Chroniken“ soll es keinesfalls um eine abgedrehte Vampirgeschichte gehen. Trotzdem ist das Thema sehr präsent. Nach und nach konnte ich mich damit aber anfreunden, denn die Andeutungen in den Märchen lassen durchaus einen solchen Schluss zu. Auf jeden Fall gibt Maya Shepherd der Geschichte damit einen neuen Dreh, der toll umgesetzt wird.
Es gibt noch so viele angedeutete Dinge, Fragen an die Geschichte und unklare Handlungsstränge. Es steht noch viel bevor, aber ich finde gerade diese Andeutungen so toll. Ich bin sehr gespannt, wie beide Handlungsstränge irgendwann zusammenkommen werden. Auch nach dem zweiten Teil ist der Leser noch relativ unwissend, doch der Nebel lichtet sich langsam. Die Geschichte baut sich noch immer auf und dennoch ist man bereits tief in ihr drin.
Die Charaktere sind sehr interessant, wenn auch noch nicht völlig ausgeschöpft. Viele haben noch Potenzial, doch man soll sie auch noch nicht vollkommen kennen. Das große Geheimnis um Will fasziniert mich und ich bin gespannt, wie er sich noch zum Helden entwickeln wird. Was ist Schneewittchen wiederfahren? Warum wird Mary böse? Ist sie böse? Alles in allem agieren die Figuren sehr gut miteinander und die aufgeweckte Maggie nimmt eine tolle Position ein.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, manchmal blumig und märchenhaft, dann wieder blutig und grausam. Er passt sehr gut zur Geschichte und erlaubt das erneute Inhalieren von ihr.


Zwischenzeitlich hatte ich so meine Probleme mit „Asche, Schnee und Blut“, was sich aber gelegt hat. Ich bewundere den Gesamtaufbau und das Einbinden der Märchengeschichten sehr und freue mich auf den nächsten Teil. Die Zeit mit einer Folge vergeht wahnsinnig schnell und nach Beenden stellt sich der Suchtfaktor ein. Ich vergebe 4,5 Spitzenschuhe für die zweite Folge und habe die dritte bereits hier liegen. Denn...: “Eine Folge geht noch!“



28. März 2018

Rezension: "Chaosliebe" von Teresa Sporrer



Titel: Chaosliebe
Autor: Teresa Sporrer
Verlag: Impress
Preis: 3,99€
Seiten: 378


Teresa Sporrer hat sich mit der „Chaosreihe“ wirklich tief in mein Herz geschlichen, denn offenbar ist ihre Liebe zum Alten Ägypten genauso groß wie die meine. Denn sonst hätte sie diesem Thema nie eine Reihe gewidmet, die sich aber auch in anderer Hinsicht als der thematischen von anderen Jugendbüchern abhebt. Eine mehr als chaotische und durchaus auch mal egoistische Protagonistin, sehr ungewöhnliche und dadurch tolle Charaktere und eine Mischung von dutzenden magischen Figuren machen die „Chaosreihe“ so besonders. Und auch all das fehlt im Abschlussband „Chaosliebe“ natürlich nicht! Ein würdiger und choatischer Abschluss, der den Leser durchaus zum Schmunzeln bringt und mit Spannung aufwartet. An manchen Stellen fand ich die Handlung etwas wenig stringent, aber trotzdem ist diese Reihe wirklich großartig!

Die Götterdämmerung hat begonnen und die chaotische Hexe May hat in den letzten Monaten neben neuen Verbündeten auch zahlreiche neue Feinde gefunden. Jetzt zählt nur eins: Sie muss unbedingt stärker werden, um im Kampf zwischen Ordnung und Chaos eine Chance zu haben. Dabei wünscht sie sich in ihrem Herzen nichts mehr als ein bisschen Normalität mit ihrem Freund Noah. In der Hoffnung, dass ihre magischen Kräfte endlich vollends erwachen, reist sie mit ihm nach Ägypten, das Land ihrer göttlichen Wurzeln. Doch dort erwartet sie eine Wahrheit, die ein normales Leben für sie unerreichbar macht…

May ist ein ehr interessanter und ungewöhnlicher Charakter. Manchmal kann man sie beinahe schon als Antagonistin bezeichnen, doch dafür ist sie dann deutlich zu lustig. Mays Einstellung hat sich innerhalb der Reihe gewandelt und sie ist reifer geworden. Ihre Entwicklung gefällt mir wirklich gut, denn sie strebt nach ganz anderen Idealen, als manch anderer. Endlich lernt sie auch das Choas zu akzeptieren, denn nur so kann sie gegen ihren Cousin Horus bestehen. Und auf diesen Finalfight läuft es hinaus. Als Leser fiebert man dem Kampf entgegen und die Autorin hat es gut geschafft, die Spannung aufrecht zu erhalten. So gibt es kleine Vorkämpfe, in denen die Götter schon einmal ihre Grenzen abstecken. Es geht blutig her und das Buch wartet mit allem auf, was es im feinsten Fantasyuniversum so gibt: Hexen, Geister, Wiedergänger, Banshees, Vampire, Dämonen und auch Götter. Die Götter sind hierbei äußerst interessant, denn Teresa Sporrer beschränkt sich keinesfalls auf die ägyptischen. Und auch die griechischen und römischen genügen nicht – viel zu bekannt sind ihre Sagen. Es kommen japanische, chinesische, aztekische und noch viele andere Götter auf die Bühne, von denen ich bisher auch noch nichts gehört hatte. Die Recherche ist aber überaus gut gelungen und so werden die Charaktere noch vielfältiger. So viele Kulturen prallen aufeinander, dass für jeden etwas dabei ist. Die wahren Helden bleiben aber natürlich die ägyptischen Götter. 
Der Chaosgott Seth ist inzwischen eine richtig herrliche Vaterfigur geworden, die andauernd für lustige Momente sorgt. Ich mochte es, dass er diese kleinen emotionalen Aussetzer vor allem Noah gegenüber hat. Das beweist doch Vaterliebe. Noah ist auch weiterhin mit dabei und auch die Beziehung zwischen May und ihm entwickelt sich gut. Dass hier nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen ist, mochte ich sehr. So ist die Handlung einfach viel realistischer – wenn man von Realismus in diesem Handlungskonstrukt sprechen kann. 
Aber ich war bei den Göttern. Es tauchen auch hier neue auf und vor allem Anubis ist wirklich gelungen. Dieser Handlungsabschnitt gefiel mir sehr gut, was sich aber insgesamt zur Kampfvorbereitung sagen lässt. Es bleibt spannend und es läuft auf ein klares Ziel hinaus. Zwischendurch konnte ich der Handlung dann nicht mehr so folgen und auch das Ende empfand ich als überaus chaotisch. Die Logik musste ich erst suchen, aber natürlich lässt sie sich finden. May wird in Ägypten zur vollwertigen Hexe und in dieser Phase hatte ich so meine Probleme. Die Handlung sprang ein bisschen, wurde zielloser und wird dann ganz plötzlich ordentlich voran gebracht. Aber dieses Chaos passt eigentlich sehr gut zur Reihe! Und gerade in diesen etwas verwirrenden Phasen nimmt Sporrer sich viel Zeit für die Figurenentwicklung. So gibt es einige ruhigere Passagen zwischen May und Noah, die aber sehr schön sind. Auch wird eine Nebenhandlung um Viv und Sean aufgemacht, die ebenfalls sehr interessant ist. Womit diese Reihe aber sowieso und das auch jederzeit besticht, ist der Humor. Er ist relativ schwarz, aber so unterhaltsam. Man muss wirklich oft schmunzeln oder prusten. Ein Charakter, der immer wieder für Harmonie und tolle Stellen sorgt ist übrigens Mays Hexentier mit dem bezaubernden Namen Kurt. Den kleinen Flughund muss man einfach lieben. Ich finde es toll, dass er über die gesamte Reihe eine relativ große Rolle spielt! Insgesamt ist der Stil von Teresa Sporrer wieder gelungen und flüssig. Sie hat ein tolles Händchen für ihre Figuren! Nur der Handlungsaufbau hätte in meinen Augen manchmal stringenter sein können.
Dadurch kommt das Finale dann auch relativ plötzlich und ich wusste gar nicht, ob es jetzt wirklich der große Fight werden würde. Aber Horus und May kämpfen! Und das ist toll gestaltet. Ich hätte mir den Kampf noch etwas länger erhofft, aber die Wendung war gelungen.
Insgesamt muss man bei der „Chaosreihe“ eher von einer Zuhause-Wirkung sprechen. Denn man lernt hier eine riesige, chaotische, aber wundervolle Familie kennen und durch das Lesen wird man Teil von ihr. Wie in jeder Familie gibt es viel Ärger, aber umso mehr Liebe und viel Spaß. Genau dies hat man mit „Chaosliebe“, wie auch der Titel beinahe verrät. Wenn ihr Teil dieser tollen und vielseitigen, magischen Familie werden wollt, dann greift unbedingt zu dieser Reihe! Sie ist so komplex gestaltet, dass wirklich für jeden etwas dabei ist.


„Chaosliebe“ ist ein würdiger und charakterstarker Abschlussteil. Er glänzt durch sein Figurenreichtum, aber auch die Liebe zum Detail, die sich in den Figuren finden lässt. Humor schreibt Teresa Sporrer groß und deswegen hat man mit diesem Buch unglaublich viel Spaß! Ich bin ihr jedenfalls mehr als dankbar, dass sie diese tolle Reihe geschrieben hat, denn so sehnt sich mein Herz noch mehr nach Ägypten. Zwar fand ich kleine Teile wenig stringent, aber alles in allem ist „Chaosliebe“ ein tolles Buch, das ich deswegen mit 4,5 Spitzenschuhen bewerte.



27. März 2018

Rezension: "HoN: Verbrannt" von P. C. Cast und Kristen Cast


Titel: House of Night - Verbrannt
Autor: P. C. Cast & Kristen Cast
Verlag: Fischer
Preis: 9,99€
Seiten: 608


Zwar kann ich meinen Vorsatz, in jedem Monat ein „House of Night“-Buch zu lesen, nicht halten, aber die Reihe verschwindet dennoch nie vollkommen aus meinem Gedächtnis. Inzwischen befällt mich zwischendurch immer die Lust, wieder zur Reihe zu greifen und das ist bekanntlich leicht: Denn eine Reihe, die 12 Bände hat, ist nicht so schnell ausgelesen. 
Nachdem ich mit Band drei extreme Probleme hatte und kurz davor war, sie abzubrechen, bin ich inzwischen wieder mit ihr im Einklang. Mir gefällt nicht jeder Storyturn und manche Handlungsstränge finde ich ziemlich weit hergeholt. Aber dennoch hat die Reihe etwas. Und das trifft auch auf den siebten Teil „Vebrannt“ zu. Ein Band der mir anfangs gar nicht gefiel, der im letzten Drittel aber ordentlich an Fahrt aufnimmt und noch richtig gut wird. Man darf gespannt sein, wohin das alles noch führen soll.


Die tragischen Ereignisse beim Treffen des Hohen Rates in Venedig haben Zoey fast zerstört. Ihr Körper atmet zwar noch, doch ihre Seele ist bereits auf dem Weg in die Anderwelt. Stark, ihr Krieger und Beschützer, scheint der Einzige zu sein, der sie noch einmal zurückholen könnte. Doch dafür müsste er sterben. Auch ihre beiden Freundinnen Stevie Rae und Aphrodite könnten helfen. Warum zögern sie?

Mal wieder finde ich den Klappentext des Buches nicht sehr einleuchtend, denn er führt auf eine falsche Fährte. Der erste Teil ist wunderbar zusammengefasst, doch der zweite? Liebe Freunde, glaubt nicht immer, was ihr zu lesen bekommt. Denn Stevie Ray und Aphrodite zögern keinesfalls. Das Band der Freundschaft ist zwischen Zoey und all ihren Freunden so stark, wie zuvor. 
Vieles an diesem Buch ordnet sich bekannten Strukturen unter, die man aus dem HoN-Universum bereits kennt. Doch es gibt auch einiges, das anders ist. Und das beginnt mit der Protagonistin. Während die ersten Bücher noch alleinig aus Zoeys Perspektive geschrieben sind, ist das in „Verbrannt“ nahezu unmöglich. Denn Zoeys Seele ist zersplittert und sie befindet sich nicht in der richtigen Welt. Deswegen werden viele Erzählperspektiven eröffnet, die in den letzten Bänden schon immer mal Einzug gefunden haben. Dieses Mal dominieren sie allerdings und anfangs steht vor allem Stevie Rae im Mittelpunkt. Ich muss ehrlich sagen, dass mir diese Phase des Buches nicht so gut gefiel. Grundsätzlich finde ich die Geschichte rund um Stevie Rae super interessant. Ihre Beziehung zu Rephaim ermöglicht neue Perspektiven und interessante Charakterentwicklungen. Im letzten Band gefiel mir dieser Erzählstrang noch sehr gut, in „Verbrannt“ fand ich ihn in die Länge gezogen und nicht immer innovativ. Vielleicht habe ich mich aber auch einfach mehr nach dem Erzählstrang rund um Zoey gesehnt. 
Die gesamte Geschichte um Zoey hat sich von Band eins bis hierher sehr gewandelt und der Fokus hat sich verschoben. Die Probleme, mit denen Zoey anfangs zu kämpfen hatte, sind inzwischen Kinderkram. Ging es früher noch um Freundschaften und das Vampirdasein, um kleine Probleme mit der Hohepriesterin, so ist genau diese Hohepriesterin nun dabei mit Hilfe eines unsterblichen gefallenen Engels die Macht zu übernehmen. Klingt strange? Ist es auch, wenn man die Handlung der vorangegangenen Bücher nicht kennt. Die Entwicklung von „HoN“ ist schon bemerkenswert, wenn auch surreal und etwas merkwürdig. Aber irgendwie schaffen die Autorinnen es eben doch, die Aufmerksamkeit des Lesers zu behalten. Und ich möchte inzwischen wirklich weiterlesen. Unglaublich.
Zoey befindet sich in der Anderwelt und diese Perspektive gefiel mir gut. Auch die Geschichte rund um Heath wird noch weitergesponnen, was mir gefiel. Denn inzwischen hat dieser Junge mein Herz erobert und ich bin froh, dass ihm noch ein wenig Zeit zum endgültigen Abschied geschenkt wird. Zoey ist aber nur noch ein Schatten ihrer selbst und um das ändern zu können, muss eine ganze Menge geschehen. Das Ideenreichtum des Autorenduos ist wirklich beeindruckend. Denn in „Verbrannt“ tauchen neue Figuren, neue Mythen, neue Religionen auf, von denen man anfangs nichts ahnen konnte. Und dennoch erscheinen sie halbwegs plausibel. Stark übernimmt im letzten Drittel eine große Rolle und das gefiel mir gut. Auch er entwickelt sich positiv. Meine derzeitige Lieblingsfigur ist tatsächlich noch immer Aphrodite, was auch ein wenig an Darius liegt. Das gesamte Figurenrkonstrukt ist bekannt und erweitert sich andauernd. Neferet und Kalona stehen in diesem Buch schon beinahe nur im Schatten, doch die beiden Bösewichte haben sicher noch nicht aufgegeben.
Der Aufbau des Buches ist etwas schleppend. Anfangs kam ich nicht sehr schnell voran, was eben auch daran lag, dass vor allem die Geschichte von Stevie Rae und Rephaim beleuchtet wird. Die letzten 200 Seiten sind allerdings wieder super und sehr spannend. Sobald Stark weiß, was er tun muss, damit Zoey zurückkehren kann, habe ich das Buch erstaunlich gern gelesen.
Der Stil der Autorinnen ist wie immer flüssig und manchmal gekünstelt jugendlich. Aber daran hat man sich gewöhnt. Außerdem entwickeln sich in diesem Buch auch die Beziehungen und deswegen werden ein paar meiner Kritikpunkte aus den letzten Büchern beinahe aufgelöst (Stichpunkt: Liebesfünfeck). Ich bin gespannt, ob die beiden Autorinnen das aufrechterhalten. Man kommt im Buch jedenfalls dank des Stils wieder gut voran, auch weil er dem Mündlichen sehr nah ist.


Anfangs dachte ich, ich würde „Verbrannt“ als eines der schlechtesten HoN-Bücher bewerten. Am Ende wurde es beinahe mein liebstes Buch der Reihe. So langsam finde ich wirklich Gefallen an der House-of-Night-Welt und ich bin sehr gespannt, wie das Ganze eines Tages zu einem Ende gebracht wird. Die letzten 200 Seiten dieses Buches kann ich nur empfehlen und deswegen hinterließ das Buch insgesamt einen guten und starken Eindruck. Und deswegen verbleibe ich bei meiner stets guten Bewertung von 4 Spitzenschuhen für Zoeys Reise in die Anderwelt und das Band der Freundschaft, das eine Rückreise ermöglicht.