31. Mai 2018

Rezension: "HoN - Geweckt" von P. C. Cast & Kristin Cast



Titel: Hopuse of Night - Geweckt
Autor: P. C. Cast & Kristin Cast
Verlag: Fischer
Preis: 16,95€
Seiten: 432


Das letzte „House of Night“-Buch endete spannend und ich freute mich, dass die Geschichte wieder an Fahrt aufgenommen hatte. Also griff ich nach „Verbrannt“ zu „Geweckt“, dem achten Teil der Reihe. Zoe ist aus der Anderwelt zurück und nun kann der Kampf gegen Neferet richtig losgehen. Doch auch bei diesem Buch ist am Anfang irgendwie die Luft raus. Erst zur Mitte des Romans wird es wieder spannend. Allerdings kann „Geweckt“ nicht mit einem so tollen Finale aufwarten, wie der Vorgängerband. Und so ist das Finale zwar gut, das Buch insgesamt aber eher langatmig.

Neferet, die Hohepriesterin des House of Night in Tulsa, hat Rache geschworen an Zoey. Dabei ist der unsterbliche Kalona nur eine der Waffen, die sie einsetzen will. Doch Zoey hat Zuflucht bei Königin Sgiach auf der Isle of Skye vor der Küste Schottlands gefunden. Dort müssen sie und ihr Krieger Stark erst einmal wieder zu Kräften kommen. Außerdem möchte Sgiach sie zu ihrer Nachfolgerin ernennen. Warum soll sie also wieder nach Tulsa und zum House of Night zurückkehren? Nach dem Tod von Heath ist sowieso nichts mehr so wie früher. Und auch die Beziehung zu Stark könnte nicht mehr das sein, was sie einmal war.

Der Klappentext ist nicht optimal, aber trotzdem spiegelt er meinen ersten Kritikpunkt gut wieder. Zoe und Stark sind eine relativ lange Zeit bei Sgiach und ihrem Krieger in Schottland. In „Erweckt“ gefielen mir das Setting der Insel gut und auch all die neuen Erkenntnisse, die mit der Königin einher kamen. Aber in „Geweckt“ war dieses Setting irgendwie fehl am Platz. Zoe druckst herum, weiß nicht genau, was sie will. Soll sie zurück nach Tulsa? Soll sie einfach ein bisschen Spaß mit Stark haben? Sie will keine Verantwortung mehr übernehmen, was durchaus verständlich ist. Aber diese Findungsphase war mir deutlich zu lang und zu unbestimmt. Es gab keine Zielführung für Zoes Geschichte und das hat mich gestört. Deshalb griff ich anfangs wirklich nicht gern zum Buch. Auch Stevie Rae konnte die Geschichte dann nicht retten. Zwar mag ich diesen quirligen Charakter sehr, aber auch sie ist inzwischen in so viele Geheimnisse verstrickt, dass man beinahe den Überblick verliert. Ich mag ihre Beziehung zu Rephaim sehr und diese hält das Buch auch am Leben. In „Geweckt“ nehmen die verschiedenen Erzählperspektiven noch zu. Und ob sich die Autoinnen damit einen Gefallen getan haben, weiß ich nicht. Mich persönlich haben die Kapitel von Kalona oder Neferet überhaupt nicht bannen können. Natürlich ist es immer toll, die Gefühle des Bösewichts zu erfahren, aber hier fand ich es schon zu viel. Zoe ist jedenfalls nicht mehr die Haupterzählerin und irgendwie verliert die Geschichte dadurch manchmal ihren Fokus.
Insgesamt ist das Buch sehr kurzweilig und spielt auch an nur wenigen Tagen. Das ist bei jedem HoN-Buch der Fall und wenn ich schätzen müsste, sind zwischen Band 1 und 8 erst um die vier Monate vergangen. Aber wer weiß. So richtig wird das nie aufgelöst. Es passiert nicht sehr viel, aber trotzdem kommt man, wenn man sich die Lesezeit nimmt, gut durchs Buch. Der Stil der Autorinnen ist weiterhin flüssig, jugendsprachlich und manchmal auch etwas düster. Die Entwicklung der Charaktere ist durchaus gelungen, obwohl einige wichtige stark in den Hintergrund treten. Außerdem werden die Autorinnen radikaler und lassen in diesem Buch einen weiteren wichtigen Charakter sterben. Das machte mich wahnsinnig traurig, sorgte aber andererseits für einen guten Spannungsbogen. So kam Entwicklung in die Geschichte, die manchmal eben doch stagniert.
Die Charaktere sind in Ordnung und so zahlreich, dass jeder bestimmt einen Liebling gefunden hat. Meiner war noch nie Zoey. Auch Stark kann ich nicht viel abgewinnen. Mir gefällt Stevie Rae ganz gut und am besten tatsächlich Aphrodite. Der blonde Mensch scheint immer arrogant, ist aber mächtig und selbstbewusst und meiner Meinung nach ziemlich witzig. 
Insgesamt kam das Buch nicht so recht in Schwung. Anfangs plätschert die Geschichte so vor sich hin. Neferet kommt zurück und jeder verzeiht ihr unverzeihliche Sachen. Jemand stirbt. Alle trauern. Alle wollen kämpfen. Ein Teil kämpft. Es gibt ein paar Erkenntnisse und Ende. So richtig vorangebracht wurde wenig und deswegen hatte ich nicht ganz so viel Spaß mit dem Buch. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, wie schnell man durch die HoN-Bücher kommt und wie anders die Geschichte trotz weniger Wendungen seit Band eins geworden ist. Es gibt lediglich vier weitere Bücher der Reihe und ich bin gespannt, wo uns das noch hinführen wird.


„Geweckt“ ist eines der schwächeren Bücher von House of Night, wobei man sagen muss, dass die Geschichte durchaus gereift ist. Wo es anfangs noch um Liebesdreiecke und Freundschaftsbetrug und Schule ging, geht es wirklich um Kamp & Krieg und das Retten einer ganzen Generation. Das Thema hat sich verändert, ebenso das Setting und der Kreis der Bösewichte hat sich erweitert. Das Buch hat tolle Momente, war mir insgesamt aber zu lang gezogen. Es ist vielfältig und bietet viele verschiedene Charaktere. Zwischendurch wird es sehr emotional, doch manchmal besteht auch die Gefahr, dass alles etwas too much und too strange wird. Ich vergebe 3 von 5 Spitzenschuhen und lasse mich mal überraschen, was das HoN noch mit uns vorhat.




26. Mai 2018

Rezension: "Olga" von Bernhard Schlink



Titel: Olga
Autor: Bernhard Schlink
Verlag: diogenes
Preis: 20,99€
Seiten: 320


Zu Beginn des Jahres habe ich meine Freude gegenüber dem Programm des diogenes-Verlags entdeckt. Bereits im letzten Jahr las ich den Klassiker „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink, weshalb ich mich über sein neues Buch mit dem Titel „Olga“ sehr freute. Als Geschichtslehrerin begrüße ich Gegenwartsliteratur mit historischem Zwischenspiel sehr. Doch Schlink widmet sich keinesfalls nur einem Zwischenspiel, die deutsche Geschichte tritt in diesem besonderen und interessanten Roman als eine Art Nebenfigur selbst auf und katapultiert den Leser somit in einen großen Teil der deutschen Geschichte selbst zurück. „Olga“ ist ein bewegender, interessanter und tiefschichtiger Roman über eine starke Frau, die in Zeiten lebte, die bis heute nicht für jeden erfassbar sind.

Die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit von Größe und Macht verliert. Erst im Scheitern wird er mit der Realität konfrontiert – wie viele seines Volks und seiner Zeit. Die Frau bleibt ihm ihr Leben lang verbunden, in Gedanken, Briefen und einem großen Aufbegehren.

Bernhard Schlink ist ein großer Name der deutschen Gegenwartsliteratur und das auch zurecht. Sein Roman „Der Vorleser“ überraschte mich maßlos und deswegen waren auch meine Erwartungen an „Olga“ nicht gering. 
Was zunächst auffällt ist die relativ distanzierte Erzählart des Autors. Bernhard Schlink versucht nicht seine Figuren in einem guten Licht darzustellen. Man soll gar nicht mit ihnen sympathisieren. Gerade ihre Schwächen, die mehr als deutlich gezeichnet werden, sorgen aber für Identifikation. Dies trifft in jedem Fall auf die Titelfigur Olga zu. Olgas Geschichte wird in drei Teilen erzählt, die alle eine andere Art des Erzählens haben. Der Roman beginnt sehr unmittelbar, man wird direkt in das Geschehen gezogen und dem Leser wird die Kindheit von Olga in wenigen Sätzen präsentiert. Schlink setzt dabei keinerlei Wert darauf, Emotionen beim Leser hervorzurufen. Im Gegenteil, die Erzählweise suggeriert Neutralität, vielleicht sogar Objektivität und Distanz. Der Leser soll sie seine Meinung über Olga im Laufe des Romans selbst bilden, was auch wunderbar funktioniert. Der Autor findet sehr schnell zum Hauptthema des Buches, nämlich die Beziehung zwischen Olga und Herbert.
Wobei man sagen muss, dass diese untypische Liebesgeschichte eigentlich nur eine Stellvertreterrolle für die angegebene historische Zeit ist. Denn Schlink erzählt eigentlich zwei Geschichten und macht die erste am Beispiel der zweiten deutlich. Soll heißen: Schlink hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Bild der brisanten deutschen Geschichte zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und dem endenden 20. Jahrhundert darzustellen. Und um diese Zeit zu verstehen, bettet er die Geschichte einer Frau ein, die alle Höhen und Tiefen miterlebt. Dabei werden epochale und weltverändernde Phasen, wie etwa der Nationalsozialismus, beinahe ausgespart und eher am Rande erwähnt. Denn für Olga ist das eine schmerzliche Phase. Die Präsenz der Zeit ist aber immer allgegenwärtig und beeinflusst Olga in ihrem Lebensweg. Es geht um die Zeit. Aber um diese zu verstehen, wurde Olga erschaffen. An ihrem Beispiel wird das Schicksal einer Generation deutlich und dieses Schicksal ist mehr als bewegend, weil grausam. Dieses Grundgerüst ist meiner Meinung nach grandios gelungen und konnte mich begeistern. Das Cover mit der scheinbar einsamen und nachdenken Frau passt dementsprechend hundertprozentig zur Geschichte. Mir gefiel die Komponente der Geschichte selbst als Hauptfigur wirklich gut!
Aber genug der interpretatorischen Worte. Das Buch ist sehr gut aufgebaut, denn es ist in drei ungleiche Teile unterteilt. Der erste Teil handelt von Olga und Herbert selbst: ihre Kindheit, ihre Jugend, ihre beginnende Liebe, der Schmerz des Schicksals. Beiden ist es vergönnt aufgrund ständischer Gegebenheiten zusammen zu sein. Herbert ist ein träumerischer Charakter, der ruhelos und suchend ist. Ich mochte ihn nicht. Doch Olga hat sich in diesen Mann verliebt und ihn bei all seinen Wolkenschlössern unterstützt, soweit dies möglich ist. Mir gefiel zwar Herberts Charakter nicht, seine Rolle ist aber bedeutend und gut gewählt. Dass Schlink sein Schicksal ausspart, ist eine interessante Wendung, die dem Leser Spielraum ermöglicht. Olga wird in diesem Teil des Buches hingegen sehr genau gezeichnet. Man bekommt einen guten Eindruck von der strebsamen jungen Frau, die eigentlich gar nicht in ihre Zeit passt. Auch Olga ist keine Sympathieträgerin, soll dies aber auch nie sein. Was sie aber unbestritten ist, ist authentisch. Und das ist für diesen Roman entscheidend. Bereits nach dem ersten Teil ist ein Großteil der Geschichte erzählt und die Perspektive wechselt. Der Autor deckt hierbei eine Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis ca. 1950 ab, was enorm ist. Kennt man sich mit Geschichte nicht so sehr aus, sollte man die Jahreszahlen und Ereignisse immer im Blick behalten, da man sonst schnell den Überblick verliert und nicht mehr weiß, in welcher Zeit sich das Buch gerade befindet. Hierbei sind die Sprünge manchmal auch sehr chaotisch, was das Verstehen des Romans erschwert. Wissen über deutsche Geschichte wird in gewissem Maße vorausgesetzt. 
Der zweite Teil des Romans wird von jemand vollkommen Neues erzählt. Seinen Namen erfährt der Leser erst auf den letzten Seiten. Es handelt sich um einen Sohn eines Pfarrers in dessen Familie Olga ab den 50ern als Näherin gearbeitet hat. Die Perspektive wird nun vollkommen verschoben, denn eine andere Generation erzählt. Dementsprechend ist die Sicht komplett umgedreht, etwas rebellischer, etwas jünger. Olgas zweiter Lebensabschnitt nach den beiden Weltkriegen wird aufgezeigt. Es ist für den Leser nahezu ein Mysterium, was ein einzelner Mensch in diesen Jahren alles erlebt haben kann. Wie grausam muss es in dieser Zeit gewesen zu sein, den Ersten und den Zweiten Weltkrieg miterlebt zu haben, die verschiedenen Systeme und das fragile Nachkriegssystem. Und in all diesem großen Ganzen musste man sich zurecht finden: eine nahezu unlösbare Aufgabe – in meinen Augen. Der zweite Teil verliert ein wenig an Spannung, doch erzählt er sehr gut. Interessant ist vor allem, dass aufgezeigt wird, wie ein Mensch aus verschiedenen Perspektiven ganz anders wirken kann.
Der dritte Teil besteht dann lediglich aus Briefen. Briefe, geschrieben von Olga an Herbert. Der anfangs anonyme Erzähler beschafft diese und durch die Briefe wird das bisher erworbene Wissen über Olga noch einmal deutlich revidiert. Schlink meistert es bravourös, die Botschaften seines Romans immer wieder umzukehren und zu verändern. Er lässt verschiedene Figuren auf den Plan treten, um die ganz große Geschichte, die er erzählen will, zu erschaffen – und das gelingt. Der Briefteil gefiel mir inhaltlich sehr gut, ist aber ebenfalls wenig abwechslungsreich. Hier spricht aber zum ersten Mal Olga selbst, was wiederum interessant ist.
Der Schreibstil von Bernhard Schlink bleibt den ganzen Roman über distanziert. Es ist nicht die spannendste Art zu schreiben, doch diese Beschreibungen machen den Roman wirklich interessant. Die Aufgliederung in die drei Teile ist sehr klug und sorgt für Abwechslung. Man lernt die Protagonistin aus immer wieder neuen Blickwinkeln kennen, was sehr gelungen ist und Authentizität schafft. Was mir die meiste Zeit fehlte war Sympathie und Identifikation. Aber ich glaube auch nicht, dass diese beiden Faktoren vom Autor gewollt wären. Was Schlink aber schafft, ist eine tolle und interessante, manchmal sogar abgrundtiefe und geheimnisvolle Geschichte einer Frau zu erschaffen, die in die wahren Verstrickungen der Geschichte hervorragend eingearbeitet wurde. Man darf aber nicht vergessen, dass der Roman daher relativ ernst und nicht immer spannend oder schön zu lesen ist. Aber er ist ein Erlebnis – ein Erlebnis eines Teils der deutschen Geschichte.


„Olga“ ist ein Roman mit viel Anspruch, der Geschichtskenntnis benötigt, aber auch erschafft. Bernhard Schlink schreibt mit seiner distanzierten Art keine Sympathiegeschichte einer tollen Protagonistin nieder, sondern eine ernste und authentische Geschichte einer Frau, die in den historischen Tücken der deutschen Geschichte leben muss. Hierbei spielt die Liebe immer eine Rolle, denn sie definiert Olga. Vielmehr bewundere ich aber die Geschichte selbst, die die größte Nebenrolle spielt. „Olga“ ist nicht unbedingt ein unglaublich spannendes Buch, aber ein ernster und anregender Roman, der jeden Geschichtsinteressierten in seinen Bann ziehen kann. Ich vergebe vier Spitzenschuhe für diese interessante und abwechslungsreiche Lektüre.




20. Mai 2018

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #25

Hallo ihr Lieben!


Es ist wieder soweit, der SuB hat zu sprechen! Und somit lasse ich gleich meinen süßen Karli an die Tastatur. Er ist wahrlich kein Anfänger bei der Aktion "Mein SuB kommt zu Wort" und jeden Monat freuen wir uns wieder, euch unser kleines Interview präsentieren zu können :) Schaut doch gern bei Anna vorbei, die diese wundervolle Aktion ins Leben gerufen hat. Und jetzt ist Schluss mit Vorgeplänkel, los geht's, Karli!




1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo ihr lieben Leseratten! Ich freue mich wieder sehr, dabei zu sein. Und das sogar wieder pünktlich! Glaubt mir, damit hatte keiner gerechnet! Denn Julia spielt dieses Wochenende ein Tennisturnier und das lief so gar nicht, wie sie sich das erhofft hatte. Jedenfalls hat sie heute unerwarteterweise ein bisschen Zeit und diese widmet sie vollkommen zurecht mir. Das habe ich doch verdient, oder nicht?! ;) Genau, sehe ich auch so. Ich finde es jedenfalls klasse, dass wir wieder pünktlich am Start sind, obwohl Julia den Kopf derzeit nicht so beim Bloggen hat. Das ist wirklich schade, aber solange die wenige Zeit Spaß bringt, ist doch alles in trockenen Tüchern. Irgendwann wird sie sich dann wohl auch mal mit den DSVGO-Richtlinien auseinander setzen... :D Aber hey...ich hoffe jedenfalls, dass ihr auch im Juni noch von mir lesen könnt...

Jetzt aber mal zur Frage und zum aktuellen SuB-Stand. Julia ist diesen Monat wieder eine ziemliche Enttäuschung! Der Monat startete super und dann wurde wieder ordentlich nachgelassen. Bisher wurden vier Bücher im Mai gelesen, was eigentlich zur Entwicklung der letzten Monate passt. Was beschwere ich mich also. Viel angeschaffen wurde auch nicht. Aber wenn man nicht viel liest, bleibt eben doch wieder alles an mir hängen ;) :D
Die nackten Fakten? Letzten Monat war ich 152 Bücher groß. Julia und ich gehen ja doch eher in kleineren Schritten nach unten. Nach oben geht es mit Buchmessen immer ganz schnell, aber runter..hach..fangen wir nicht damit an. Aktuelle bin ich 150 Bücher groß und habe somit wieder ein paar Gramm abgenommen :) Yiha! Ein Erfolg? Ja, warum eigentlich nicht :)



2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.



Julia denkt immer brav an mich *.* Das freut mich sehr! Und trotzdem düdelt sie im Moment ein bisschen zu viel mir ihrem doofen Telefon rum, als mit einem guten Buch >.< Von so etwas halte ich ja gar nichts...aber egal. Vielleicht werden die Zeiten ja auch wieder besser! Im Mai war Julia für zwei Tage mit ihrer Freundin Elif in London. Das war sehr, sehr schön, wie sie mir erzählt hat. Und auf dem Flug konnten auch ein paar Seiten gelesen werden :) Allerdings kam sie auch mit einem neuen Buch im Gepäck wieder. Das war "Heartless" von Marissa Meyer. Julia hatte von diesem Buch bisher noch gar nichts gehört, aber da vertraut sie ganz eindeutig auf Tante Elifs Rat, die sagte, dass ihr das Buch bestimmt gut gefallen würde. Es ist eine Märchenadaption über die Herzkönigin aus "Alice im Wunderland", was ich ziemlich cool finde. Und da wir im Moment an den Hörbüchern der Luna-Chroniken sitzen, passte das Buch wunderbar. Die Anschaffung konnte ich also wahrlich verschmerzen.
Dann sind noch zwei weitere Bücher im Mai eingezogen. Es sind also im Monat genau drei Neuzugänge...jedenfalls bisher. Das erste war "Step by step" von Verena Bachmann, das Julia über Netgalley bekam. Sie musste die Geschichte einfach lesen, da in ihr das Tanzen eine Rolle spielt. Wie ihr an meiner Formulierung erahnen könnt, hat sie es bereits gelesen und sie fand es absolut schön.
Und als letztes wäre da noch eine kleine Überraschung aus dem Dumont-Verlag, die uns gestern erreicht hat. "Das Mädchen, das in der Metro las" wurde von Julia schon vor einem Weilchen ins Auge gefasst und als das Angebot des Verlags kam, musste sie zugreifen. Ich finde das toll! Denn selbst Max, Julias Freund, hat gesagt, dass der Klappentext nach einem Julia-Buch klingt. Dann wird es sicher ganz bald von mir wieder wegziehen. Aber abwarten. Über die SuB-Pfelge mag ich mich im Moment tatsächlich nicht beschweren ;)




3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)? 

Als letztes hat mich ein sehr interessantes Buch verlassen, zu dem Julia allerdings noch kein Rezension geschrieben hat. Das ist auch kein wirkliches Wunder, weil sie im Moment eben doch nicht so viele Rezensionen schreibt. Das Nichtschreiben wird durch das Nichtlesen natürlich begünstigt...und daher befindet sie sich meiner Meinung nach vielleicht in einem Teufelskreis. Aber immer, wenn ich ihr das sage, wird sie ein bisschen patzig......pah..mir doch egal.
Also: "Olga" von Bernhard Schlink aus dem diogenes-Verlag hat mich als letztes verlassen. Es ist während der Leipziger Buchmesse als Rezensionseemplar bei mir eingezogen, war also erst zwei Monate dort. Das Buch war eine sehr schöne Reise, die manchmal etwas langatmig wurde, im Grunde aber faszinierend geschrieben ist. Julia hat das Buch gut gefallen, sie hat allerdings länger gebraucht, als wir beide erwartet hatten. Trotzdem ist es ein empfehlenswertes Buch, wenn man sich für Schicksale interessiert, die mit der Geschichte verwoben sind. Die Geschichte selbst tritt nämlich in einer besonderen Nebenrolle auf. 


4. Lieber Karli, zeige uns doch mal ein Buch, dass du vom Cover so schön findest, dass du es ungern aus den Stapeln gibst.

Da musste ich grad wirklich überlegen, aber Julia lief ganz schnell zum Regal und präsentierte mir ihren Liebling. Und danach konnte ich kein anderes Buch mehr auswählen, denn ich sehe es genauso. Vielleicht können uns nicht viele verstehen, aber Julia und ich haben uns für unsere Sonderausgabe von "Buddenbrooks" von Thomas Mann aus dem Fischer Verlag entschieden. Julia hat das Buch 2009 tatsächlich angefangen und kam bis Seite 308. Auf dieser Seite steckt noch immer das Lesezeichen. Seitdem hat das Buch zwei Umzüge mitgemacht und noch immer steckt das Lesezeichen an der gleichen Stelle...hach... Ich weiß nicht, ob Julia das Buch jemals lesen wird, denn sie muss es auf jeden Fall von vorn beginnen. Und offenbar ist sie schon einmal gescheitert :D Aber weil ich das Cover, das aus echten Leinen besteht, so sehr liebe, fände ich es gar nicht so schlimm, wenn ich es behalten dürfte :)



Das waren schon wieder die vier Fragen. Und wieder beginnt das Warten auf den 20. des nächsten Monats. Durch dieses kleine Interview ist mein Leben jedenfalls viel aufregender geworden ;) Eine wahre Innovation für uns SuBs! Danke, liebe Anna!
Wie immer hatte ich viel Spaß mit euch! Drückt mir die Daumen, dass Julia bald wieder ganz viel Zeit fürs Lesen einplanen kann und dann wieder dafür sorgt, dass ich langsam aber sicher wieder einstellig werde. Ey? Wer hat da im Hintergrund gelacht?! Ich glaube es war Max...tja...er scheint nicht an Julia zu glauben. Ich tue das aber! Also kann ja gar nichts schief gehen!

Bis zum nächsten Mal!
Euer Karli



Das war ja wieder ein versöhnlicher Karli. Ich bin froh, dass er inzwischen mit den kleinen Schritten zufrieden ist! Ich habe mir auch wirklich vorgenommen, mir zum Geburtstag keine 20 Bücher zu wünschen..nur die nötigsten :D Aber bis dahin habe ich auch noch vier Monate...vielleicht habe ich dann ja schon was gut gemacht. Ich drücke Karli auf jeden Fall die Daumen und freue mich, dass er immer an mich glaubt *.*


Was hatte euer SuB so zu sagen? Welches Cover liebt euer SuB und  ist es das gleiche, das ihr gewählt hättet? Sollte man das Buch nicht gerade deswegen bald lesen?


Liebst,

eure Julia

18. Mai 2018

Rezension: "Schwanenfeuer" von Regina Meißner



Titel: Schwanenfeuer - Der Fluch der sechs Prinzessinnen
Autor: Regina Meißner
Verlag: Sternensand
Preis: 12,95€
Seiten: 354

Ich bin ein großer Fan von Regina Meißner und all den fantastischen Geschichten, die sie sich ausdenken kann. Außerdem bin ich ein wahrer Fan von der „Schwanenprinzessin“ und deshalb konnte ich mich vor Begeisterung kaum halten, als die Autorin eine Märchenadaption zu eben dieser Prinzessin herausbrachte. „Schwanenfeuer – Der Fluch der sechs Prinzessinnen“ musste sofort in meinem Regal landen, denn dieses traumhafte Cover und die liebevoll gestaltete Ausgabe konnte ich mir nicht entgehen lassen. Mit hohen Erwartungen begann ich „Schwanenfeuer“ – und merkte nach kurzer Zeit, dass die Erwartungen vielleicht etwas zu hoch waren. Bei „Schwanenfeuer“ bekommt man eine schöne Märchengeschichte, die als Reise zu einem bestimmten Ort erzählt wird. Ich bin kein großer Fan von solchen „Reise-/Roadtripgeschichten“ und hatte deswegen so meine Probleme. Die Geschichte ist schön, keine Frage. Aber das gewisse Etwas hat mir leider gefehlt. Trotzdem freue ich mich sehr auf den nächsten Teil, der schon in meinem Regal wartet.

Am Tag ein Schwan, in der Nacht ein Mensch, gefangen an einem einsamen See mitten im Wald. Das ist das Schicksal der verwunschenen Prinzessin Estelle. Es erscheint ihr aussichtslos, den Fluch zu brechen. Der Sinn der rätselhaften Worte auf einem geheimnisvollen Pergament, das der einzige Schlüssel ist, bleibt ihr verborgen. Erst als der junge Jäger Ayden am Schwanensee auftaucht, erhält sie neue Hoffnung. Womöglich gelingt es mit seiner Hilfe, das Rätsel zu lösen und den Weg zu beschreiten, der Estelles Dasein als Schwanenprinzessin beenden könnte? Doch was wird dann aus ihren Schwestern, die ebenfalls von einem Fluch befallen zu sein scheinen?

Der Klappentext schildert die Geschichte von „Schwanenfeuer“ absolut getreu wieder und deswegen frage ich mich auch ein bisschen, was ich mir von der Geschichte erwartet habe. Vielleicht war es nicht der richtige Zeitpunkt für das Buch und mich und unter anderen Umständen wäre ich von der Geschichte begeistert. Wer weiß.
Beginnen wir beim Positiven. Der Schreibstil von Regina Meißner ist sehr schön, manchmal geheimnisvoll und immer sehr passend zu einem Märchen. An den richtigen Stellen spiegelt sich Naivität wieder, dann das Träumerische oder Romantische. Es gibt aber auch die berühmten Stellen, in denen das Böse die Oberhand gewinnt. Zu jeder Zeit ist der Stil sehrt fließend und gut gewählt. Auch ist das Setting wirklich toll. Der Schwanensee, an dem die verzauberte Prinzessin lebt, gefiel mir sehr gut. Und das Märchenland ist ebenfalls gut gewählt, mit seinen Weltwundern. Die Welt von Estelle und Ayden gefiel mir, allerdings ist die Reise der beiden nicht ganz meins gewesen. Die beiden Protagonisten sind der Autorin recht gut gelungen, obwohl ich Ayden deutlich lieber mochte als Estelle. Manchmal war sie mir ein bisschen zu klischeehaft. Grundsätzlich ist sie eine starke und pflichtbewusste Prinzessin, die mir manchmal zu naiv und schüchtern war. Ihre generelle Entwicklung ist super, der Weg dorthin war aber manchmal steinig. Ayden hingegen hat das Herz von Anfang an am richtigen Fleck. Seine Entwicklung ist die kleinere, doch er ist schon sehr früh ein wirklich toller Kerl. Er steht für seine Werte ein und ist wirklich ein Ehrenmann. An ihn muss man als Prinzessin wohl sein Herz verlieren. Die Liebesgeschichte zwischen beiden ist offensichtlich und war mir trotzdem ein klein bisschen zu oberflächlich bis zum Ende. Am Ende gefiel sie mir wirklich gut und die Botschaft der wahren Liebe wird absolut deutlich. Die restlichen Figuren kommen etwas kurz und sind angesehen von Estelles Stiefmutter nicht von großer Bedeutung für die Geschichte. Die Schwestern der Prinzessin bekommen schließlich noch ihre eigenen Geschichten. Die Gestaltung der Stiefmutter mochte ich.
Richtig schön sind auch die drei Zeichnungen von „Mellis Art“, die Einzug ins Buch gefunden haben. Ich konnte mir Estelle, Ayden und die böse Stiefmutter wirklich toll anhand der Bilder vorstellen. Insgesamt ist das Buch großartig gestaltet und somit ein wahrer Schatz fürs Regal.
Ein paar Dinge gefielen mir allerdings nicht so sehr an dem Buch. Mir persönlich war die Reise ein wenig zu lang und das Rätsel hätte noch etwas präsenter sein können. Manchmal gab es Szenen, die ich nicht einzuordnen wusste und die mir sehr sprunghaft vorkamen, wie etwa Estelles Sturz und anschließendes Verschwinden. An manchen Stellen konnte ich Estelle nicht ganz nachvollziehen, was schade war. Und ich hatte kleine Probleme mit dem Ende. Wieso, kann ich natürlich nicht sagen. Ich hätte eine andere Lösung aber schöner gefunden. Insgesamt fehlte mir manchmal ein bisschen die Spannung und ein paar Handlungselemente passten in meinen Augen nicht ganz zur Geschichte.
Trotz allem habe ich das Buch gern gelesen und konnte mich in Meißners Welt verlieren. Die Grundidee der Tetralogie finde ich wirklich toll und ich werde dieser Reihe auch erhalten bleiben. Meiner Meinung nach hätte die Geschichte der Schwanenprinzessin aber noch ein wenig mehr Potenzial gehabt, das nicht voll ausgeschöpft wurde. Die Geschichten von Estelles Schwestern erwarte ich allerdings mit Vorfreude und Spannung!


„Schwanenfeuer – Der Fluch der sechs Prinzessinnen“ ist eine schöne Märchenadaption eines Märchens, das nicht alle Welt in- und auswendig kennt. Mir persönlich gefiel die Protagonistin Estelle nicht so sehr, dafür aber ihr Gegenstück Ayden umso mehr. Die Grundidee der Geschichte ist toll, dennoch war mir die Umsetzung manchmal etwas zu sprunghaft und nicht immer nachvollziehbar. Die Welt, die Regina Meißner erschaffen hat, gefällt mir wirklich gut und auch ihr Schreibstil ist klasse. An der ein oder anderen Stelle stockte ich in der Geschichte allerdings. Ich glaube, dass die „sechs Prinzessinnen“ noch viel unausgeschöpftes Potenzial haben und freue mich daher zunächst auf „Blütenzauber“. Für „Schwanenfeuer“ vergebe ich 3,5 Spitzenschuhe.



14. Mai 2018

Rezension: "Wolkenschloss" von Kerstin Gier


Titel: Wolkenschloss
Autor: Kerstin Gier
Verlag: Fischer
Preis: 20,00€
Seiten: 461


Kerstin Gier ist ein Phänomen. Sie hat wahnsinnig viele und vor allem wirklich tolle Bücher geschrieben, so dass ihr Name den meisten buchliebenden Menschen ein Begriff ist. Und das vollkommen zurecht. Giers Geschichten sind spannend, romantisch, fantastisch und haben das gewisse Etwas. Kein Wunder also, dass ich ihr neustes Buch „Wolkenschloss“ unbedingt lesen wollte. Doch kurz nach Erscheinen trudelten durchwachsene Meinungen ein, die davon sprachen, dass sich die Geschichte zieht, keine richtige Handlung hat und ihr irgendwie der Pepp fehlt. Ich kann solche Meinungen bis zu einem gewissen Grad sogar nachvollziehen. Doch ich persönlich habe dieses Buch geliebt! Es hat mir so viel Freude beim Lesen bereitet! Ich liebe das Setting, die Charaktere und die Geschichte vom „Wolkenschloss“ und deswegen empfehle ich dieses Buch wärmstens.



Hoch oben in den Schweizer Bergen liegt das Wolkenschloss, ein altehrwürdiges Grandhotel, das seine Glanzzeiten längst hinter sich hat. Aber wenn zum Jahreswechsel der berühmte Silvesterball stattfindet und Gäste aus aller Welt anreisen, knistert es unter den prächtigen Kronleuchtern und in den weitläufigen Fluren nur so vor Aufregung. Die siebzehnjährige Fanny hat wie der Rest des Personals alle Hände voll zu tun, den Gästen einen luxuriösen Aufenthalt zu bereiten, aber es entgeht ihr nicht, dass viele hier nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Welche geheimen Pläne werden hinter bestickten Samtvorhängen geschmiedet? Ist die russische Oligarchengattin wirklich im Besitz des legendären Nadjeschda-Diamanten? Und warum klettert der gutaussehende Tristan lieber die Fassade hoch, als die Treppe zu nehmen? Schon bald steckt Fanny mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.

Nimmt man „Wolkenschloss“ in die Hand, kann man schon vor dem Lesen so viel entdecken. Nachdem man die Geschichte kennt, weiß man die Detailliebe des Fischer-Verlags allerdings erst so richtig zu schätzen. Das blasslila Cover ist mit seinen Glitzereffekten ein Eyecachter und nachdem man all die Charaktere kennt, kann man viele von ihnen auf dem Titelbild wieder finden. Ich habe selten ein Cover so lange angeschaut und immer wieder Neues entdeckt. Nimmt man den Schutzumschlag ab, ist das Buch noch immer bezaubernd, mit einer schönen Titelzeichnung. Die 7 Dohlen sind ein wundervolles Detail, das ich sehr zu schätzen wusste. Chapeau!
Nachdem ich die äußere Form gewürdigt habe, fesselte mich das Buch aber auch mit seinem Inhalt von der ersten Seite an. Und das hing stark mit der Protagonistin Fanny zusammen. Ich MUSSTE mich einfach mit ihr identifizieren. Denn wie der Leser durch Don Burkhardt junior lernt, kommt Fanny aus Achim bei Bremen. Ein Vorort, den ich als Bremerin gut kenne. Ich war einfach fasziniert davon, dass die Heldin der Geschichte beinahe um die Ecke wohnt und schon hatte sie meine Sympathie. Aber auch abgesehen von diesem subjektiven Faktor, schloss ich Fanny mit ihrer humorvollen Art schnell ins Herz. Sie ist schlagfertig, lustig und pflichtbewusst. Außerdem hat sie einige Macken und ihre Einstellung, kein Abitur machen zu wollen, fand ich klasse. Fanny ist dadurch ein bisschen anders, als viele andere Protagonistinnen aus Jugendbüchern. Sie zu begleiten war einfach herrlich.
Und das Begleiten ist ein gutes Stichwort. Denn anfangs begleitet man Fanny tatsächlich nur. Die Autorin muss schließlich erst einmal dafür sorgen, dass der Leser das Wolkenschloss samt all seiner Mitarbeiter und Gäste versteht. In diesem Anfangsabschnitt geschehen relativ alltägliche Dinge, man lernt Fannys Alltag kennen und trotzdem gab es für mich immer eine solide Grundspannung. Und die Einführung des Settings und der Charaktere ist absolut notwendig. Toll ist an dem Buch auch, dass es am Ende ein großes Personen- und Begriffsverzeichnis gibt. Und erst, wenn man einen Blick dort hinein wirft, wird einem bewusst, wie viele Figuren eigentlich mitspielen. Man braucht ein bisschen Zeit, um alle Namen nicht durcheinander zu bringen, doch man kann eben immer nachschlagen. Das ist super! Unter all diesen Figuren sind wahre Juwelen! Ich mochte Ben sehr, schmachtete Tristan an und vertraute Monsieur Rocher. Die Ludwigs sind ganz großartig gezeichnet und die verbotene Katze ist ein wahres Highlight. Auch der schon erwähnte Don Burhkard junior und seine Macke alle Menschen mit Zusatzbezeichnungen zu benennen (wie eben „Fanny Funke aus Achim bei Bremen“) musste ich ins Herz schließen. Durch die vielen Gäste gibt es eine unglaubliche Figurenvielfalt, die ich so noch nie erlebt habe. Ich konnte jedem Charakter etwas abgewinnen und fühlte mich im Wolkenschloss zwischen all diesen Figuren sehr wohl!
Aber was ist eigentlich die Handlung des Buches? Interessante Frage. Ich denke, man muss dem Wolkenschloss einfach ein bisschen Zeit zur Entfaltung geben. Im Grunde geht es um eine junge Frau, die auf der Suche nach sich selbst an diesen zauberhaften Ort begibt. Und an einem so geschichtsträchtigen Ort, können jederzeit magische Dinge passieren. Fanny kommt in Berührung mit der Liebe, aber auch mit Kriminalität. Sie kommt hinter die Geheimnisse einiger Gäste, ohne dabei wirklich eine Detektivin zu sein. Sie geht ihren ganz eigenen Weg. Und auf diesem Weg begleiten sie viele Freunde. In einem so alten Grand Hotel zu leben, bringt viele Aufgaben mit sich, aber auch viel Spannung. Kerstin Gier präsentiert einfach jegliche Facetten dieses zauberhaften Ortes. Passenderweise spielt die Geschichte zum Jahreswechsel in der Schweiz mit ganz viel Schnee und so ist Wohlfühlstimmung vorprogrammiert. Was sehr ruhig beginnt, wird am Ende zu einer kleinen Flucht und Verfolgungsjagd. Es gibt Actionelemente, aber auch eine Liebesgeschichte. Und vor allem dominiert eines: Humor. Kerstin Gier schreibt einfach wahnsinnig humorvoll und überträgt diesen Humor auf ihre Charaktere. Oft musste ich schmunzeln oder laut lachen. Die Dialoge zwischen Fanny und Tristan haben es in sich und ich habe ihre Schlagabtausche geliebt. Aber auch Giers Liebe zum Detail wird wie immer sichtbar, was hier beispielsweise in Form der Dohlen präsent ist. Der Schreibstil von Kerstin Gier ist einfach perfekt. Nichts würde ich daran ändern wollen. Man verliert sich in ihrer Geschichte, in ihrer Kulisse und in ihrer Art zu beschreiben, aber eben auch, den Leser mit Humor zu überzeugen. Hinzu kommt das tolle Begriffsverzeichnis am Ende, das ebenso vor Witz sprüht. 
Ich kann noch ewig so weiter machen, aber wo soll das hinführen?! Ich gebe zu, dass vielen Lesern der rote Faden verloren gehen kann. Ich habe ihn die ganze Zeit gefunden und das Buch einfach nur genossen. Für mich ist das „Wolkenschloss“ eine Lektüre voller Spaß! Doch jeder muss selbst herausfinden, ob die Geschichte ihm gefällt.


Kerstin Gier hat mit dem „Wolkenschloss“ einen wahnsinnig tollen Einzelband geschrieben, den ich von der ersten Seite an geliebt habe. Die Figurenvielfalt ist überwältigend und jeder Leser wird Charaktere finden, mit denen er sympathisiert und mitfiebert. Allen voran natürlich die bezaubernde und lustige Protagonistin Fanny. Im Wolkenschloss gibt es einfach alles: Freundschaft, Action, Geheimnisse, Intrigen und Liebe. Was für manche Leser langatmig ist, ist für mich wahnsinnig abwechslungsreich und vielfältig. Der Schreibstil ist toll und die Geschichte hat einen sehr charmanten Humor. Ich vergebe fünf volle Spitzenschuhe und hoffe, dass keiner davon vom kleptomanischen Hugo geklaut wird. Doch vielleicht würde er ja auch so wieder auftauchen...wer weiß?!


12. Mai 2018

Rezension: "Step by step - Herzschlag im Dreivierteltakt" von Verena Bachmann



Titel: Step by step - Herzschlag im Dreivierteltakt
Autor: Verena Bachmann
Verlag: Impress
Preis: 3,99€
Seiten: 231


Ich sah das Cover von „Step by step – Herzschlag im Dreivierteltakt“ und wusste, dass ich dieses Buch einfach brauchte. Ich bin Tänzerin und immer auf Geschichten über und mit dem Tanzen erpicht, sodass ich sofort zur Geschichte von Hayne und Arthur aus der Feder von Verena Bachmann griff. Wer all seine Erwartungen von literarischer Qualität oder weltverändernden Büchern an diesen kleinen Roman hängt, der wird enttäuscht sein. Wer sich aber auf eine zuckersüße Geschichte freut, die kein großes Nachdenken erfordert, der wird in ihr versinken. Kleinigkeiten wie kleine Formfehler und auch manche klischeehafte Szenen ließen mich zwar aufschrecken, änderten aber nichts daran, dass ich durch dieses Buch nur so dahinfloss, es nicht weglegen konnte und innerhalb eines Tages las. Step by step verliebte ich mich mehr in das Buch und konnte deswegen über Klischees hinweg sehen. Sehr gut!

Tanzen gehört so gar nicht zu den Talenten von Schulsprecherin Hayne. Und trotzdem steht die Vorzeigeschülerin nun vor der Herausforderung, eine Choreographie für das Frühlingsfest der Schule vorzubereiten und obendrein auch noch einen geeigneten Tanzpartner zu finden. Mädchenschwarm Arthur kommt ihr da mit seinen Tanzkünsten gerade recht. Doch das Ganze hat seinen Preis: Dafür, dass Arthur ihr das Tanzen beibringt, muss Hayne seine Freundin spielen. Was für beide anfangs nur ein Mittel zum Zweck ist, entwickelt sich Schritt für Schritt zu etwas, das die Herzen der beiden ziemlich aus dem Takt bringt…

Seit ich ein kleines Mädchen bin, tanze ich. In den Jahren kamen verschiedene Stile zusammen und ich habe viel ausprobiert. Doch eines hat jeder Tanz mit dem anderen gemein: Lebensfreude! Tanzen bedeutet so viel mehr, als einfach nur ein paar Schritte aneinander zu reihen. Tanzen heißt Fühlen und mit dem Tanzen kann man jegliche Gefühle zeigen. Das kann Angst und Frust sein, genauso aber Stärke oder Unabhängigkeit und natürlich auch die Liebe. Auf letzteres stürzt sich natürlich der Roman „Step by step“. Da Tanzen in meinem Leben einen großen Teil einnimmt, freue ich mich immer über Bücher, in denen das Thema auch Einzug gefunden hat. Als ich „Step by step“ begann, fühlte ich mich gleich in die Geschichte gezogen. Und besonders froh war ich, als schnell einer der Charaktere Ähnliches äußerte, was auch ich übers Tanzen denke:
„Beim Tanzen kannst du so vieles ausdrücken. Freude, Leid, Wut…Es ist ein wundervoller Weg, um seinen ganzen inneren Ballast abzuwerfen.“ (9%)
Der Satz stammt von der Mutter der Protagonistin, die ziemlich merkwürdig ist. Und somit komme ich auch gleich zu den Charakteren. Vorher aber: „Step by step“ ist ein kurzes Buch und auch die Geschichte ist kurzweilig. Ich selbst habe lediglich einen Tag gelesen und schon war es durch. Doch ich wollte auch nicht aufhören, denn es ist, trotz aller Klischees und Stereotypen, einfach wundervoll. Die Geschichte versetze mich zurück in mein 14-jähriges Ich, als ich Teeniefilme über alles liebte und täglich meine Dosis Träumerei brauchte. Dieses Buch wäre eine solche Dosis gewesen und kann locker mit Hilary Duff oder Selena Gomez-Filmen mithalten. Das vorweg.
Der Roman beginnt wirklich unmittelbar. Das erste Kapitel war für mich noch ein wenig stockend, doch nach kleinen holprigen Stellen kam ich gut in die Geschichte. Man lernt die Protagonistin Hayle kennen, die sehr zielstrebig und selbstbewusst ist. Sie ist Schulsprecherin, Streberin und Jungs-Schreck. Natürlich sieht sie trotz all ihrer tollen Charaktereigenschaften super aus, was ich wie immer etwas verurteile. Sicher, es gibt solche Menschen, aber würden wir all die Geschichten nehmen, in denen solche Protagonistinnen auftauchen, wäre unsere Gesellschaft nicht sehr realistisch abgedeckt. Aber egal. Ich mochte Hayne nämlich. Sie ist die ideale Protagonistin für diese Teenie-Schwärmerei-Geschichte! Denn so unlogisch ihr Charakter auch sein mag, hat er alles, was diese Geschichte toll macht. Hayne lässt sich nicht veräppeln, weiß was sie will und ist ein Vorbild. Trotzdem kann sie naiv sein und außerdem ist sie wirklich lustig. Ich mochte ihre Ironie so sehr! Hayne ist gleichzeitig auch die Erzählerin der Geschichte. Hier fand ich sie manchmal etwas zu eingreifend, vor allem wenn sie Dinge aus der Vergangenheit erzählt hat, aber das war es jetzt auch mit der Kritik. Hayne ist von vielem ein bisschen zu viel und somit perfekt. Denn was das Tanzen angeht, ist sie nicht sonderlich talentiert. Und hier kommt Arthur auf die Bühne. Er passt perfekt in diese Geschichte, denn er ist der Star der Schule. Der Kerl, der einfach alles kann und eigentlich einen ganz weichen Kern hat. Beide Protagonisten sind Verkörperungen von vielen Stereotypen – aber diese Typen funktionieren einfach! Und ich fand jeden Dialog, jede Szene zwischen Arthur und Hale so wundervoll. Ich habe beim Lesen gelächelt und mich selbst ertappt, wie ich die Dialoge mit den Lippen mitgeformt habe. Hach…im Herzen bin ich eben ein Teeniemädchen geblieben. 
Die Geschichte ist manchmal etwas konstruiert und nicht ganz realistisch. Es wäre beispielsweise unwahrscheinlich, dass Hayne bei der Tanzaufführung einspringen muss, oder dass Arthur und sie die Fake-Beziehung eingehen. Aber muss es immer realistisch sein? Ich konnte mich mit all diesen Konstruktionen wunderbar anfreunden, denn sie machen diese Geschichte einfach zu der, die sie ist! Und auch, wenn man ein paar Dinge vorausahnen kann, vor allem, was das Ende betrifft, war es mir einfach egal. Denn ich wollte mehr! Ich wollte mehr von dem Jungen und dem Mädchen, die nur eine Beziehung vorspielen und sich dabei eben doch verlieben. Ich wollte weiter träumen! Und genau das hat mir Verena Bachmann ermöglicht - und dafür danke ich ihr! Außerdem geht das Thema des Tanzens nie wirklich unter, was ich ebenfalls toll fand! Es ist jetzt nicht wie Step up, oder so, aber das Training für die Aufführung, ein kleiner Ball und eine Dirrty Dancing Szene finden Einzug in die Geschichte und bilden somit einen roten Faden. 
Die Nebenfiguren machen die Geschichte ebenfalls sympathisch und sehr lustig. Auch hier herrschen Stereotypen vor, aber braucht nicht jeder diese ungewöhnlichen und schrillen Freunde, um die Geschichte toll zu machen? Hayne hat zwei ungewöhnliche und schrille Freundinnen, die immer für sie da sind. Die Ehrlichkeit in der Freundschaft hat mir sehr gut gefallen! Auch sind Haynes Eltern ziemlich lustig, wenn eben auch etwas strange. Geld ist nie ein Thema und jeder Charakter gleitet automatisch an seinen Platz, an den er perfekt passt. Die Jugendlichen sind vor allem selbstbewusst und wissen, wo sie hingehören. Es geht sicher auch anders, aber in diese Geschichte passt es. Die ganze Handlung hat keinerlei Leerlauf, es passiert immer etwas Wichtiges für die Geschichte. Und das ist meistens etwas ziemlich Schönes! Ich habe dieses Buch wirklich geliebt, jede Seite, jeden Spruch von Arthur und die Chemie zwischen Hayne und ihm.
Der Schreibstil ist anfangs noch ein kleines bisschen holprig, doch die Autorin gewinnt an Mut und Routine innerhalb der Seiten. Der Stil passt toll zum Inhalt und man fliegt durchs Buch! Allerdings sind dem Lektorat ein paar Fehler unterlaufen und so fehlen immer mal wieder Kommas oder Worte sind falsch geschrieben. Das ist nicht oft der Fall, ließ mich manchmal aber stocken. Im anfänglichen Zitat beispielsweise gibt es im Buch sogar zwei kleine Fehler, die ich hier korrigiert habe. Mich stören solche formale Fehler auf jeden Fall. Und dennoch können sie vorkommen und ich verzeihe es diesem schönen Buch!


Ich habe jede Seite und jede Wendung von „Step by step – Herzschlag im Dreivierteltakt“ geliebt und genossen! Ich wollte nicht aufhören zu lesen, viel zu sehr trieb mich die Chemie zwischen Arthur und Hayne an. Es handelt sich hier um ein Buch zum Träumen, wenn…Achtung wenn! Wenn man keine Geschichte erwartet, die es so noch nie gegeben hat. Wer aber auf der Suche nach romantischen und zuckersüßen Geschichten ist, der ist hier genau richtig. Verena Bachmann ließ mein Herz höher schlagen und ich finde es toll, dass das Thema des Tanzens immer präsent ist. „Step by step“ ist nicht der nächste Literaturnobelpreisträger – aber das Buch hat meinen Tag so viel schöner gemacht! Aufgrund von Kleinigkeiten ziehe ich ein bisschen ab und lande trotzdem bei 4,5 Spitzenschuhen. Vielleicht sollten Hayne und Arthur als nächstes ja ein Pas-de-deux tanzen? Die Spitzenschuhe helfen sicher.


4. Mai 2018

Mein Monatsrückblick: April

Hallo ihr Lieben!



Der Mai hat begonnen und sich bereits von seiner schönsten und hässlichsten Seite gezeigt. Hier im Norden war das Wetter schon wundervoll und furchtbar. Regen, Wind, Sonne und Wärme. Ich persönlich bin ein Fan von den letzten beiden Attributen und freue mich deswegen sehr, dass derzeit die Sonne etwas mehr herauskommt. Der Mai ist generell mein Lieblingsmonat, daher hoffe ich sehr, dass er auch in diesem Jahr wieder wundervoll wird. 
Aber heute werfe ich noch einen kleinen Blick zurück in den April. Denn der Post heißt ja nicht umsonst "Monatsrückblick". 



Was brachte mir der April so?
Hm...sowohl Gutes als auch Schlechtes. Ich habe kein privates Highlight, allerdings habe ich es geschafft, wie auch im März, viele alte Freunde zu sehen. Zwei darunter, die ich wirklich ewig nicht gesehen habe. Schlimm, dass man solche Probleme schon mit Mitte 20 hat...noch schlimmer, dass man schon Mitte 20 ist :'D 
Neben meinen Treffen mit Freunden habe ich wie immer brav gearbeitet und unterrichtet. Ich habe meine ersten Arbeiten korrigiert und zurückgegeben und ich kann euch wirklich nur empfehlen, euch eine private Rentenvorsorge anzuschaffen. Ich weiß nicht, ob die kommende Generation das wuppen kann... :D Klingt böse, ist es auch. Leider aber auch wahr...aber ich gebe als Lehrerin mein Bestes, damit aus den Kindern doch noch was wird. 

Leider, leider ist das mein Übergang zu meinem deutlichen Negativerlebnis im April. Ich bin nämlich zum zweiten Mal vom Land Bremen fürs Referendariat abgelehnt worden! Ja, tatsächlich! Lasst mich hinzufügen, dass ich einen Uni-Abschluss mit der Note 1,6 habe. Und trotzdem bildet Bremen mich nicht aus. Ihr fragt euch wieso? Hab ich mich auch...nachdem ich aber mit einem unfreundlichen Mitarbeiter des Landesinstituts für Schule telefoniert habe, wusste ich, dass 1,6 "eben nicht so gut" ist und "Bremen auch keine 30 Geschichtslehrer braucht". Gut zu wissen. Das hilft mir natürlich, um diesen Schlag in den Magen zu verkraften...ihr könnt euch nicht vorstellen, wie unangenehm es ist, allen zu erzählen, dass man wieder abgelehnt wurde, obwohl das Land Lehrermangel hat. Tja... Was mache ich also jetzt? Nachdem ich bereits 10 Monate auf einen Platz warte? Weiter warten! Jippieh! Vielleicht habe ich noch eine kleine Chance in Niedersachsen, drückt mir also die Daumen. Dass die Bildung in Bremen bergab geht, ist jedenfalls kein Wunder... >.<

Aber weg von diesem Thema, das mich sowieso nur aufregt. (Vielleicht sollte ich einen separaten Post schreiben?!) Positiv: Mein Sportpensum war im April ganz okay...die erste Hälfte...dann war ich wieder krank. Ich bin in diesem Jahr erstaunlich oft krank...ob das an der Schule liegt? Aber meine Laufleistung ist ganz gut und im Mai habe ich einen schönen Trainingsplan, der bestimmt super wird. Außerdem beginnt die Tennissaison im Mai. Es gibt also etwas, auf das man sich freuen kann :)

Ansonsten war ich im April einmal im Kino. Oh ja...natürlich habe ich "Infinity War" Geschaut und ich habe noch nie ein so andächtig schweigendes Kino am Ende eines Films erlebt. Aber der Film ist auch die reinste Frechheit...ich bin wirklich sehr gespannt, wie Marvel das so weiterführen wird. ich will ja nicht spoilern, aber wenn ihr mir eure Meinung zum Film in den Kommentaren dalassen wollt, dann tausche ich mich sehr gern mit euch aus!!

Und da ich sonst nichts Spannendes berichten kann, komme ich mal zu meinen Büchern. Der Monat begann eigentlich sehr gut, zwischendurch kam wieder eine Flaute, aber insgesamt habe ich trotzdem noch ein paar Bücher geschafft. Und sogar 500 Seiten mehr, als im letzten Monat.


Insgesamt habe ich 7 Bücher gelesen...





Augustus - John Williams (480 Seiten) [Rezension] (5/5)

Luca & Allegra: Liebe keinen Montague - Stefanie Hasse (213 Seiten) [Rezension] (3,5/5)

Nicht nur ein Liebesroman - Emma Mills (416 Seiten) [Rezension] (5/5)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott - Rick Riordan (592 Seiten) [Rezension]  (3,5/5)

Unravel me - Tahereh Mafi (496 Seiten) [Rezension] (4/5)

Wie Blut so rot - Marissa Meyer (432 Seiten) [Rezension] (5/5)

Die Grimm Chroniken: Der schlafende Tod - Maya Shepherd (132 Seiten) [Rezension] (4,5/5)


Seiten gesamt: 2761

Hardcover: 2, Taschenbücher: 3, Ebooks: 1, Hörbücher: 1


Im April war von allem etwas dabei, bis auf wahnsinnige Flops. Und das ist schon mal schön. Ich habe es zum ersten Mal in diesem Jahr wieder geschafft, ein Buch auf Englisch zu lesen und das macht mich schon ein bisschen stolz ;) Mal abwarten, wie viele Bücher ich am Ende des Jahres gelesen habe, die nicht auf Deutsch geschrieben sind.

Es gab ein Buch, das mich beinahe in eine Leseflaute gestürzt hätte, dabei hätte ich es bei dem Autor niemals erwartet. Aber der Reihenauftakt "Helden des Olymp - Der verschwundene Halbgott" von Rick Riordan hat mich nicht so ganz überzeugt. Obwohl ich Riordans Stil liebe, kam ich wohl mit den neuen Charakteren nicht so ganz klar. Allerdings werde ich die Reihe trotzdem weiter verfolgen. Vielleicht bin ich ja nur zu engstirnig an die Sache gegangen. Für mich war dieses Buch trotzdem das schwächste im April.
Ebenfalls nicht ganz so gut davon gekommen ist der Dilogieauftakt "Luca & Allegra - Liebe keinen Montague" von Stefanie Hasse. Ich mag die Autorin eigentlich sehr und die Idee einer "Romeo und Julia-Adaption" ist ebenfalls toll. Mich haben an diesem Buch aber viele Stereotypen und Klischees gestört, die einfach zu oft vorkamen. Trotzdem wurde die Geschichte ab der Hälfte viel besser und ich bin auf das Finale sehr gespannt, denn das Ende des Buches hat es in sich!
Eine Wertung von vier Sternen hat lediglich ein Buch im April abgeräumt...immerhin...vier Bücher habe ich auch besser bewertet. Bei dem viert Sterne Buch handelt es sich schon um das angerissene englische Buch, nämlich "Unravel me" von Tahereh Mafi. Es ist ein zweiter Teil und den ersten habe ich vor ziemlich genau einem Jahr gelesen. Mein Englisch ist seitdem viel geschulter geworden und deswegen gefiel mir das Buch wahrscheinlich auch gut. Allerdings bin ich auch zwiegespalten, denn ich kann die Protagonistin nicht ganz nachvollziehen. Das Ende hat mir auch irgendwie die Lust auf den dritten Band genommen, aber bis kurz vor Ende war das Buch wirklich gut :D
Weiter im Ranking: Knapp vor den fünf Sternen ist der dritte Teil der Grimm-Chroniken "Der schlafende Tod" von Maya Shepherd gescheitert. Wobei Scheitern so negativ klingt. Ist es ja gar nicht. Ich hebe mir das Maximum nur für den Rest der Reihe auf. "Der schlafende Tod" war eine schöne Märchenportion in diesem Monat, die wieder viel zu kurz war. Der Aufbau der Serie ist toll und mir gefiel Band drei wieder viel besser als Band zwei! Ich bin gespannt, wie es mit der Geschichte rund um Will, Schneewittchen, Mary und Co. weitergeht.
Und nun sind wir schon bei den Highlights. Ich habe drei Büchern die volle Punktzahl gegeben und sie alle haben es sich verdient. Ein einzelnen Highlight unter ihnen ist aber auch klar benennbar, Und das ist eindeutig "Nicht nur ein Liebesroman" von Emma Mills. Bisher habe ich zwei Bücher der Autorin gelesen und beide abgöttisch geliebt! "Nicht nur ein Liebesroman" ist so ein spritziger, frischer und tiefgreifender Roman, der einfach Spaß macht. Die Frau hat es drauf, tolle Geschichten zu erzählen. Für mich ist das Buch bisher das Highlight des Jahres!
Aber ich darf auch "Augustus" nicht vergessen. Denn dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Ich habe es als Art Einstieg in meine Unterrichtseinheit zum alten Rom gelesen, um das System und die Zeit ein wenig besser zu verstehen. Bei John Williams Werk handelt es sich um eine Mischung aus Historie und Fiktion, abgefasst in einen Briefroman. Er ist nicht ganz einfach geschrieben und es ist manchmal schwer, den Überblick über die Figuren zu behalten, doch er ist so atemberaubend gut und spannend! Mich konnte der Autor absolut packen und ich hatte viel Freude mit diesem schwierigen Werk! Traut euch ruhig an dieses Buch, wenn euch das Leben des Augustus interessiert!
Und zu guter Letzt, mein Hörbuchvertreter des Monats. Da ich letzten Monat "Wie Monde so silbern" gehört habe, ist es nicht schwer zu erraten, dass ich diesen Monat zu "Wie Blut so rot" gegriffen habe. Ich liebe dieses Buch und ich bin froh, sagen zu können, dass auch das Hörbuch wundervoll ist! Ich habe Vanida Karun sehr gern gelauscht, wenn sie die Geschichte von Marissa Meyer rund um Scarlet, Wolf, Cinder und Thorn vorgelesen hat. Für mich ein toller Schritt zurück in die Welt der Luna-Chroniken!


Und das waren sie auch schon wieder. Derzeit schaffe ich einfach nicht mehr so viele Bücher und ich bin immer in Ehrfurcht erstarrt, wenn ich bei anderen Bloggern Rückblicke mit 14 Büchern und mehr sehe...das könnte ich nicht. Aber muss ich ja auch nicht. Mit sieben Büchern bin ich zufrieden! und vielleicht schaffe ich in dem ein oder anderen Monat ja auch mehr...


Was bringt der Mai?
Wie ich schon sagte, beginnt die Tennissaison. Im Mai spiele ich gleich an drei Wochenenden Punktspiele und Turniere. Außerdem ist der letzte Trainingsmonat vor der Meisterschaftssaison im Hip Hop. In der Schule wird es auch stressig, da sich das Schuljahr dem Ende neigt, allerdings gibt es auch genügend Feiertage. Und einen davon werde ich gleich nächste Woche nutzen, um mit meiner Freundin Elif für 1,5 Tage nach London zu fliegen *.* Das wird traumhaft, da bin ich mir ganz sicher!
Und dann haben mein Freund und ich noch unseren 8. Jahrestag im Mai...hui...ich sitze gerade an seinem Geschenk und ich bin sicher, er wird sich sehr freuen :) 
Und was für uns alle wohl nicht uninteressant wird, sind die neuen Datenschutzverordnungen. Ich hoffe, dass es mit "Geschichtentänzer" weitergehen wird, aber vielleicht muss ich den Blog Ende des Monats erstmal auf privat stellen. Ich lasse das relativ auf mich zukommen...und ihr so?


Wie war euer April so? Was habt ihr im Mai vor? Wart ihr von "Infinity War" auch so entsetzt? :D


Eure Julia